Abschiebung trotz Integration: Jafaar kämpft um seine Zukunft in Bayern!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

Ein junger Syrer, der in Bayern integriert war, steht vor einer Abschiebung nach Griechenland. Trotz seiner Bemühungen um eine Ausbildung wird die Asylpolitik kritisiert.

Ein junger Syrer, der in Bayern integriert war, steht vor einer Abschiebung nach Griechenland. Trotz seiner Bemühungen um eine Ausbildung wird die Asylpolitik kritisiert.
Ein junger Syrer, der in Bayern integriert war, steht vor einer Abschiebung nach Griechenland. Trotz seiner Bemühungen um eine Ausbildung wird die Asylpolitik kritisiert.

Abschiebung trotz Integration: Jafaar kämpft um seine Zukunft in Bayern!

In den letzten Wochen sorgen Abschiebungen von gut integrierten Migrantinnen und Migranten für hitzige Debatten in Deutschland. Ein besonders betroffener Fall ist der 18-jährige Jafaar, ein Syrer, der trotz seiner positiven Integration und eines geplanten Ausbildungsplatzes nach Griechenland zurückgeschickt werden soll. Gemeinsam mit seinen Kollegen hatte Jafaar ein Praktikum bei „Eis Stephan“ in Veitshöchheim absolviert und strebte eine Ausbildung zum Konditoreifachverkäufer an. Die Eiscafé-Inhaberin Theresa Götz beschreibt seine bevorstehende Abschiebung als „großen Verlust“ und plant, ihn im offiziellen Verfahren zu unterstützen, um ihm eine Rückkehr nach Deutschland zu ermöglichen Merkur.

Der Vorstoß, Jafaar auszuweisen, wirft die Frage auf, wie mit der Integration von geflüchteten Menschen umgegangen wird. Das Bayerische Innenministerium hat klargestellt, dass Integrationsleistungen, wie beispielsweise Deutschkenntnisse oder abgeschlossene Praktika, in Asylverfahren keine Rolle spielen. Der Fokus liegt auf der Gefährdung im Heimatland, was abgelehnten Antragstellern zum Verhängnis wird ZDF.

Abschiebungen trotz Integration

Die steigenden Abschiebezahlen in Deutschland sind alarmierend. In den ersten drei Monaten des Jahres 2025 wurden bereits 6.151 Menschen abgeschoben, das ist ein Anstieg von 28% im Vergleich zum Vorjahr. Besonders betroffen sind gut integrierte Ausländer, darunter auch Schüler, Auszubildende und Beschäftigte, die sich in die Gesellschaft eingebracht haben. Ali Gholami, ein 38-jähriger Flüchtling aus dem Iran, ist ein weiteres prägnantes Beispiel: Er hat eine Ausbildung als Vulkaniseur abgeschlossen, arbeitet seit fünf Jahren in einem Reifenunternehmen und sieht nun einer möglichen Abschiebung in sein Heimatland entgegen, wo ihm aufgrund seiner Konversion zum Christentum die Todesstrafe droht ZDF.

Immer wieder wird der Ruf laut, geflüchtete Fachkräfte besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren und sie nicht aufgrund von formal abgelehnten Asylanträgen abzuschieben. Der Flüchtlingsrat hat diese Abschiebepolitik scharf kritisiert und fordert eine bessere Nutzung des Potenzials dieser Menschen ZDF.

Ein Blick in die Geschichte der Asylpolitik

Um die aktuelle Situation besser zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Geschichte der Asylpolitik in Deutschland. Seit 1953 gibt es ein gesetzlich geregeltes Asylverfahren, das jedoch über die Jahre immer wieder reformiert und verschärft wurde. In den letzten Jahren kamen verschiedene Reformen, die das Asylrecht betreffen, zur Diskussion bpb.

Ein zentrales Thema ist das im Grundgesetz verankerte Asylrecht. Bis 1993 lautete Artikel 16 Absatz 2: „Politisch Verfolgte genießen Asylrecht.“ Diese Regelung bildete eine wichtige Grundlage, um Schutzsuchenden ein sicheres Leben zu ermöglichen. Doch nachdem sich politische Umstände änderten, wurden viele Schutzansprüche zunehmend eingeschränkt. Ein „Asylkompromiss“ von 1992 setzte neue Maßstäbe, die bis heute nachwirken, indem es Asylsuchenden aus sicheren Herkunftsländern in der Regel an Schutz mangelt bpb.

Die Diskussion um Jafaar und andere gut integrierte Asylbewerber steht also nicht nur für individualisierte Schicksale, sondern beleuchtet das Dilemma der deutschen Asylpolitik insgesamt. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Gesetze und die öffentliche Meinung weiterentwickeln, um besser mit der Realität umzugehen.