Hilfe in der Krise: UBEST kämpft für Betroffene psychischer Erkrankungen!

Hilfe in der Krise: UBEST kämpft für Betroffene psychischer Erkrankungen!
Bereits seit 2009 sorgt die Unabhängige Beschwerdestelle Psychiatrie (UBEST) im Kreis Bergstraße für ein wichtiges Anliegen: Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen und deren Angehörige. Ihr Auftrag ist es, bei der psychiatrischen und psychosozialen Behandlung zur Seite zu stehen und eine zentrale Anlaufstelle für Beschwerden zu bieten. Die Erste Kreisbeigeordnete Angelika Beckenbach und ihre Kollegen informierten vor Kurzem in einem Pressegespräch über die Arbeit der UBEST, die als Clearingstelle fungiert und eine Stimme der Betroffenen ist. Laut viernenheim-online.de werden jährlich zwischen fünf und zehn Anliegen vorgetragen, wobei die Hauptanliegen häufig Kommunikationsprobleme in der psychiatrischen Versorgung betreffen.
Die Herausforderungen im Bereich psychischer Erkrankungen sind groß. In Deutschland leiden rund 31 Millionen Menschen an solchen Störungen, wie der Mental Health Report der AXA zeigt. Das zeigt sich auch in der Arbeitswelt: Die Zahl der Krankschreibungen aufgrund psychischer Diagnosen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. So wurden allein bei der AOK bis zum Jahr 2021 mehr als 18 % mehr Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen verzeichnet, und die AU-Tage nahmen um über 53 % zu. statista.com
Die Arbeit der UBEST
Die UBEST ist ein ehrenamtliches Projekt, in dem Psychiatrie-Erfahrene, Angehörige sowie professionelle Dienstleister zusammenarbeiten. Um den Betroffenen eine Barriere zu nehmen, richtet sich die Arbeit der Stelle nach den Wünschen und Interessen der Beschwerdeführer. „Wir wollen die Hemmschwelle senken“, betont ein Mitglied der UBEST. Das Ziel ist, dass jede Stimme gehört wird und dass Beschwerden ernst genommen werden.
Die Feedbacks an die UBEST gelangen nicht nur von Einzelpersonen, sondern kommen aus verschiedenen psychiatrischen und psychosozialen Einrichtungen. Ihre Rolle ist klar: Sie vermitteln zwischen Betroffenen und Anbietern der psychosozialen Versorgung und versuchen, auf die Anliegen gezielt einzugehen. Die jährliche Berichterstattung an die Gremien der psychosozialen Versorgung und an das Land Hessen sorgt dafür, dass die gesammelten Informationen in einen größeren Kontext eingeordnet werden.
Vergleich mit Berliner Initiativen
Ähnliche Initiativen gibt es auch in anderen Städten. Die Berliner Informationsstelle Psychiatrie (BIP) ist ein weiteres Beispiel für eine unabhängige Anlaufstelle, die Beschwerden zur psychiatrischen Versorgung aufgreift. Hier liegt der Fokus auf einer niedrigschwelligen, parteilichen Beratung, mit dem Ziel, die Qualität der Versorgung zu verbessern. Absprache und ein positiver Austausch mit den Akteuren der psychiatrischen Landschaft sind zentral für deren Arbeit.
Obwohl die BIP keine rechtlichen Kompetenzen hat, erlangte sie das Vertrauen ihrer Klienten, indem sie strukturierte Impulse für Veränderungen anbot. Auch die Berliner Situation spiegelt die Probleme wider, die sich in der psychiatrischen Versorgung zeigen: Beschwerden kommen aus allen Bezirken und betreffen die gesamte Bandbreite psychiatrischer Dienste.
Psychische Erkrankungen sind ein wachsendes gesellschaftliches Problem, das auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. Es ist wichtig, dass Anlaufstellen wie die UBEST und die BIP weiterhin ihre Arbeit tun, um Menschen in prekären Situationen eine Stimme zu geben und Unterstützung zu leisten. Die eindringliche Notwendigkeit solcher Stellen zeigt sich auch in der Zunahme von Berufs- und Altersgruppen, die unter psychischen Gesundheitsfragen leiden, vor allem im Sozial- und Gesundheitswesen.