Dalai Lama wird 90: Hessen feiert den Friedensbotschafter!

Dalai Lama wird 90: Hessen feiert den Friedensbotschafter!
Am 6. Juli 2025 wird der 14. Dalai Lama, Tenzin Gyatso, 90 Jahre alt – ein bedeutendes Jubiläum für einen Mann, der nicht nur für das tibetische Volk, sondern auch mit seiner Verbindung zu Hessen Geschichte geschrieben hat. Der Dalai Lama ist das geistliche Oberhaupt der Tibeter und ein Staatsfeind der Volksrepublik China. 1959 floh er nach Indien, als chinesische Truppen in Tibet einmarschierten, und seitdem lebt er in Dharamsala. Seine fortdauernde Forderung nach Freiheit für Tibet brachte ihm 1989 den Friedensnobelpreis ein.
Besonders stark bleibt der Einfluss des Dalai Lama in Hessen, wo er im Lauf seiner zahlreichen Besuche nicht nur Freunde, sondern auch große Follower-Gruppen gewonnen hat. Im Juli 2005 pilgerten rund 20.000 Menschen, überwiegend junge Leute, in den Wiesbadener Kurpark, um seine Botschaft des Friedens zu hören, während er dort mit dem Hessischen Friedenspreis ausgezeichnet wurde. Der damalige Ministerpräsident Roland Koch (CDU) spielte eine entscheidende Rolle in dieser Beziehung. Er reiste 2005 mit einer Delegation nach Dharamsala, um den Dalai Lama zu treffen, was nicht von der deutschen Botschaft unterstützt wurde. Koch beschreibt diesen Geburtstag als Zäsur und hebt die Bedeutung des Dalai Lama für die tibetische Kultur hervor (siehe auch evangelisch.de).
Der bevorstehende Einfluss Chinas
Mit dem 90. Geburtstag des Dalai Lama wird auch die Thematik seiner Nachfolge wieder brisanter. Roland Koch warnt vor dem Einfluss Chinas auf den Auswahlprozess eines neuen Dalai Lama. Er unterstreicht, dass nur die Tibeter das Recht haben sollten, über die Nachfolge zu entscheiden, um so den chinesischen Einfluss zu vermeiden. Der Dalai Lama selbst hat ebenfalls betont, dass er religiöse Riten festlegen wird, um den Glauben des tibetischen Volkes zu bewahren. Diese Sorgen werden verstärkt durch die Verdrängung und Unterdrückung der tibetischen Kultur in der Volksrepublik China, die Tibet als „autonomen Teil“ ihres Staates betrachtet.
Obwohl der Dalai Lama international anerkannt ist, sieht er sich auch kritischen Stimmen gegenüber konfrontiert. Kritiker werfen ihm vor, zu kompromissbereit mit China umzugehen und autoritäre Strukturen in seiner Exilgemeinde zu dulden. Zudem sorgen einige seiner Aussagen, beispielsweise zu Frauen als mögliche Dalai-Lamas und über Migranten, teilweise für Verwirrung (mehr dazu auf news.at).
Ein Leben für Frieden und Mitgefühl
Über all die Kontroversen hinweg bleibt der Dalai Lama ein Symbol für gewaltfreie Widerstände und spirituelle Integrität. Seit über 70 Jahren steht er für eine friedliche Koexistenz und hat sich für die Werte des Mitgefühls und des Dialogs eingesetzt. Diese Prinzipien sind auch Teil eines globalen Diskurses. Sein Erbe umfasst mehr als nur religiöse Aspekte; es ist eine Lebenshaltung und ein Ethos, das die Welt kritisch betrachten und dabei Hoffnung und Inspiration spenden möchte.
Während sich die Schatten der Zukunft abzeichnen und das Bewusstsein für sein physisches Ende steigt, blicken Freunde des Dalai Lama, wie auch seine Unterstützer in Hessen, mit Respekt und Dankbarkeit auf sein Lebenswerk zurück. In dieser Woche trafen sich alte Freunde in Wiesbaden, um ein Buch über seine Beziehungen zu Hessen vorzustellen. Ein weiterer Beweis für die enge Verbindung, die dieser außergewöhnliche Mensch seit Jahrzehnten mit der Region pflegt tagesschau.de.