Alarmstufe Rot in Reinheim: Invasive Ameisenplage gefährdet die Region!

Auf dem Gelände der Reinheimer Gersprenzschule wurde eine invasive Ameisenart entdeckt. Maßnahmen zur Bekämpfung laufen.

Auf dem Gelände der Reinheimer Gersprenzschule wurde eine invasive Ameisenart entdeckt. Maßnahmen zur Bekämpfung laufen.
Auf dem Gelände der Reinheimer Gersprenzschule wurde eine invasive Ameisenart entdeckt. Maßnahmen zur Bekämpfung laufen.

Alarmstufe Rot in Reinheim: Invasive Ameisenplage gefährdet die Region!

In Reinheim sorgen zurzeit invasiven Ameisen der Art Tapinoma magnum für Aufregung. Ende April entdeckte man auf dem Gelände der Gersprenzschule und in angrenzenden Grundstücken eine Superkolonie, die vermutlich aus mehreren Millionen Ameisen besteht. Die Situation könnte sich rasch verschärfen, wenn keine Bekämpfungsmaßnahmen ergriffen werden. Der Landkreis hat bereits Maßnahmen eingeleitet: Seit mehreren Monaten wird die Heißwasser-Schaum-Methode angewendet, die aus kochendem Wasser und pflanzlichen Inhaltsstoffen, wie etwa Kokosnussöl, besteht, um die Ameisen effektiv zu bekämpfen. Schädlingsexperte Dr. Felke hat den Erfolg dieser Methode bestätigt, denn der Befall in der Schule sei bereits deutlich zurückgegangen, berichtet Echo Online.

Die Bekämpfung der Tapinoma magnum ist nicht nur Aufgabe des Landkreises. Reinheims Bürgermeister Manuel Feick betont die Notwendigkeit einer gemeinschaftlichen Anstrengung: Während der Landkreis in der Schule aktiv ist, müssen Anwohner selbst auch in ihren privaten Gärten handeln. Ein strukturiertes E-Mail-System zur Meldung verdächtiger Ameisenansammlungen ist bereits in Planung. Die Herausforderung liegt nicht nur in der Bekämpfung, sondern auch in der korrekten Identifikation der Ameisenarten. Hinweise zur Erkennung sind komplett schwarze Arbeiterinnen zwischen 2 und 4 mm Größe, viel Erdaushub um Nestlöcher und breite Ameisenstraßen, so MDR.

Die Gefahren von invasiven Ameisen

Invasive Ameisen können nicht nur Schäden an der Infrastruktur verursachen, sondern auch einheimische Ökosysteme beeinträchtigen. Das Problem der Tapinoma magnum ist dabei kein Einzelfall; invasive Arten vernichten bestehende Lebensräume und stören die Nahrungsketten. Die Asiatische Stachelameise etwa hat in den USA bereits große Ausmaße angenommen und stellt eine ernsthafte Gefahr für die lokale Flora und Fauna dar. Der internationale Handel trägt zur Ausbreitung dieser Arten bei, was die Bekämpfung erschwert – nicht selten führt dies zu Gesundheitsrisiken, besonders für Allergiker, die empfindlich auf Ameisenstiche reagieren können, wie die Quelle Infoanimales feststellt.

Die Bedeutung der ordnungsgemäßen Identifikation und der nachfolgenden Bekämpfung von Tapinoma magnum ist nicht zu unterschätzen. Eine falsche Identifizierung kann gefährliche Folgen haben, da einige einheimische Ameisenarten für das Ökosystem wichtig sind und als natürliche Gegenspieler der invasiven Arten fungieren. Daher ist eine sorgsame Artbestimmung vor jeglicher Bekämpfung Pflicht.

Dr. Felke bietet für 30 Euro einen Bestimmungsservice an, wobei ein lebendes oder unversehrtes Tier Voraussetzung ist. Für die Behandlung des Innenraums empfiehlt er den Einsatz insektizider Fraßgele. Für Außenbereiche sollte der Bekämpfungsversuch mit Heißwasser-Schaum oder heißem Wasser unternommen werden. Besonders in Bruchsteinmauern könnten sich die Ameisen ansiedeln – ein Grund mehr, dem Problem entschlossen entgegenzutreten.