Neuer Leitfaden für hilflose Wildtiere: So handeln Sie richtig!

Neuer Leitfaden für hilflose Wildtiere: So handeln Sie richtig!
Immer wieder kommt es vor, dass wir auf verletzte oder hilflose Wildtiere stoßen. Was tun, wenn man ein solches Tier findet? Dafür gibt es nun einen neuen Handlungsleitfaden, den der Kreistierschutzbeirat des Landkreises Darmstadt-Dieburg erstellt hat. [rheinmainverlag] berichtet, dass dieser Leitfaden ab sofort auf der Internetseite des Landkreises unter „Informationen des Kreistierschutzbeirats“ abrufbar ist. Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern konkrete Handlungshinweise zu geben, um im Ernstfall richtig zu handeln und den Tieren zu helfen.
Der neue Leitfaden bietet nicht nur praxisnahe Hinweise und klärt rechtliche Fragen für die Hilfe an Wildtieren, sondern enthält auch die Kontaktdaten von anerkannten Auffangstationen und Fachstellen. Lutz Köhler, der Erste Kreisbeigeordnete, betont hierbei die Wichtigkeit des richtigen Handelns. „Falsches Handeln kann großen Schaden anrichten,“ sagt er und weist darauf hin, dass schnelle und fundierte Entscheidungen wichtig sind, um den Tieren die Chance auf Heilung zu geben. Dr. Christa Wilczek, Kreistierschutzbeauftragte und Mitautorin des Leitfadens, fügt hinzu, dass Wildtiere eine Chance verdienen, wenn die Menschen zur richtigen Zeit richtig handeln.
Wichtige rechtliche Grundlagen
Doch wie sieht es rechtlich aus, wenn man einem verletzten Wildtier begegnet? Laut dem [wildtierschutz-deutschland] ist es gemäß dem Bundesnaturschutzgesetz zulässig, diese Tiere aufzunehmen, um sie gesund zu pflegen. Allerdings sollten bestimmte Vorgaben beachtet werden – dazu zählt, dass jeder Fund sofort bei der nächstgelegenen Polizeidienststelle gemeldet werden sollte. Wichtig zu wissen ist auch, dass Tiere unverzüglich in die Freiheit entlassen werden müssen, sobald sie sich selbständig halten können. Bei verletzten Wildtieren, die dem Jagdrecht unterliegen, ist zudem die Zustimmung des Jagdausübungsberechtigten oder des Revierinhabers erforderlich.
Prüfen sollte man in jedem Fall die individuelle Situation des Tieres. Bei scheinbar verlassenen Jungtieren sollte man vorsichtig sein, denn oft sind diese nicht in Gefahr und sollten in Ruhe gelassen werden. Ein klassisches Beispiel sind Feldhasen, die oft nur einmal am Tag von der Mutter besucht werden. Hier ist Geduld gefragt, um zu vermeiden, dass die Tiere aufgegriffen und die Mutter sie nicht mehr annimmt.
Der Druck auf Wildtiere wächst
Die Herausforderungen für Wildtiere nehmen nicht nur durch den Klimawandel zu, sondern auch durch die wachsende Bevölkerung und den damit einhergehenden Druck auf natürliche Ressourcen. [tierimrecht] hebt hervor, dass Lebensräume durch menschliche Aktivitäten, etwa die Umwandlung von Regenwäldern in Palmplantagen, zunehmend verkleinert werden. Dies führt zu immer mehr Konflikten zwischen Menschen und Wildtieren, besonders in ländlichen Gebieten.
Der Leitfaden des Kreistierschutzbeirates ist ein Schritt in die richtige Richtung, um den Bürgern die Möglichkeit zu geben, richtig zu handeln und gleichzeitig den Wildtieren eine Chance auf Überleben zu bieten. In den kommenden Wochen plant der Beirat zudem weitere tierartspezifische Informationsblätter mit praktischen Tipps zu veröffentlichen.
Wer mehr über die Hilfe für verletzte Wildtiere erfahren möchte, findet den Handlungsleitfaden und weitere Informationen auf der offiziellen Seite des Landkreises unter ladadi.de.