Obdachlosenhilfe in Darmstadt-Dieburg: Mobilität für neue Chancen!

Obdachlosenhilfe in Darmstadt-Dieburg: Mobilität für neue Chancen!
In Deutschland ist das Bild, das wir von einem „Zuhause“ haben, oft von einem gemütlichen Raum mit einer eigenen Küche und einem Bad geprägt. Ganz anders sieht die Realität für viele obdachlose Menschen aus. Heike Fehr, Geschäftsführerin der Paso gGmbH und Leiterin der Fachstelle WendePunkt für Wohnungsnotfälle in Darmstadt-Dieburg, beschreibt die Situation als extrem herausfordernd. Für die betroffenen Personen ist Privatsphäre ein unerreichbarer Luxus, während alltägliche Probleme wie Eigenbedarfskündigungen, Trennungen oder Arbeitsplatzverlust zum Verlust der Wohnung führen können, wie Echo Online berichtet.
Die Ursachen für Wohnungslosigkeit sind vielschichtig. Laut BMAS gehören dazu nicht nur gesundheitliche Probleme, die oft zu Erwerbslosigkeit führen, sondern auch die psychische Belastung durch persönliche Schicksalsschläge. Manchmal fehlt es Betroffenen an der Kraft, Hilfe in Anspruch zu nehmen, was die Situation weiter verkompliziert. Besonders in schnelllebigen oder angespannten Wohnungsmarktsituationen wird es für hilfsbedürftige Menschen nahezu unmöglich, Lösungen zu finden.
Aktuelle Zahlen zur Wohnungslosigkeit
Die Situation in Deutschland ist ernst. Schätzungen zufolge waren im Jahr 2018 rund 678.000 Menschen ohne eine feste Bleibe, darunter 441.000 anerkannte wohnungslose Geflüchtete. 41.000 Menschen lebten ohne jegliche Unterkunft auf der Straße, während andere in Notunterkünften oder bei Bekannten untergebracht waren, wie bpb.de berichtet. Besonders alarmierend: 19.000 dieser obdachlosen Personen waren Kinder und Minderjährige.
Die Hauptursachen für Wohnungslosigkeit sind Miet- und Energieschulden, Trennungen sowie Konflikte im Wohnumfeld. Viele Menschen sind gleich aus mehreren Gründen in einer prekären Lage, was die Wahrscheinlichkeit für Wohnungslosigkeit erheblich erhöht. In einer Gesellschaft, die immer mehr Wert auf Eigenverantwortung legt, wird die Unterstützung oft nur schwer zugänglich gemacht. Dazu kommt, dass 67,1 % der Klienten in der Wohnungslosenhilfe einen niedrigen Bildungsabschluss haben, während 47,9 % auf Sozialleistungen angewiesen sind.
Ein Lösungsansatz für Darmstadt-Dieburg
Heike Fehr und ihr Team der Paso gGmbH setzen jetzt auf ein mobiles Konzept, um obdachlosen Menschen eine bessere Unterstützung zukommen zu lassen. Sie wissen: Wohnungslosigkeit ist nicht ein statisches Problem; viele sind nur vorübergehend betroffen. Mit einem einfühlsamen Ansatz und individuell zugeschnittenen Hilfen könnte bald ein Umdenken in der Gesellschaft stattfinden. Es zeigt sich, dass es Lösungen gibt, aber diese müssen unbedingt aktiv angegangen werden. Die Zusammenarbeit aller Beteiligten, von den sozialen Einrichtungen bis zur Politik, ist dabei klar von Nöten.
Heike Fehr drängt darauf, jene Strukturen zu schaffen, die den Menschen helfen, nicht nur in der Krise zu überleben, sondern tatsächlich Perspektiven zu entwickeln. In diesem Zusammenhang werden die Ergebnisse des vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Forschungsprojekts zur Wohnungslosigkeit von enormer Bedeutung sein. Es bleibt zu hoffen, dass diese Erkenntnisse dazu führen werden, lebendige und hilfreiche Netzwerke zu bilden, die die Lebenssituation von gefährdeten Menschen nachhaltig verbessern können.