Sicher durch den Straßenverkehr: Erstes Seminar in Groß-Umstadt!

Sicher durch den Straßenverkehr: Erstes Seminar in Groß-Umstadt!
Im März 2023 kam es in Groß-Umstadt zu einem tragischen Unfall, bei dem ein Kind aus der Nachbarschaft sein Leben verlor. Der Vorfall ereignete sich in der Nähe einer Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete und führte zu einer tiefen Betroffenheit unter den Bewohnern. Um die Sicherheit der Kinder zu erhöhen und das Bewusstsein für Verkehrserziehung zu schärfen, wurde eine wichtige Initiative ins Leben gerufen. Dies berichtet Rheinmain Verlag.
In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Zuwanderung und Flüchtlinge des Landkreises Darmstadt-Dieburg entstand ein Programm zur Verkehrserziehung für Kinder und Eltern aus der Unterkunft. Unter der Leitung von Ralf Drexelius vom Polizeipräsidium Südhessen nahmen 13 Kinder und deren Eltern an der Veranstaltung teil. Dabei wurden auf dem Weg zur Stadthalle typische Gefahrenstellen im Straßenverkehr besprochen. In der Stadthalle fand dann eine altersgerechte Theoriestunde zur sicheren Teilnahme am Straßenverkehr statt, unterstützt durch einen Dolmetscher. Diese Form der Verkehrserziehung machte deutlich, wie wichtig es ist, Familien in diesen Bereichen zu unterstützen, was auch Rosario Cammalleri betonte.
Besonderheiten der Verkehrserziehung
Normalerweise erfolgt die Verkehrserziehung im Rahmen des Unterrichts an Grundschulen, doch diese Premiere bot eine inklusive und niederschwellige Herangehensweise, die sowohl Kinder als auch Eltern einbezog. Geschulte Fachkräfte vermittelten wichtige Regeln zum Verhalten im Straßenverkehr, wie das Tragen von Fahrradhelmen und die Benutzung funktionierender Lichter. Auch das Bremsverhalten und die Regel „nur eine Person pro Fahrrad“ wurden thematisiert. Bei der Rückkehr zur Unterkunft erhielten die Teilnehmer zudem ein Eis, was für gute Stimmung sorgte und die Veranstaltung auflockerte.
Die Bedeutung der Verkehrserziehung für Kinder wird nicht nur von Fachleuten, sondern auch von der Sozial- und Jugenddezernentin des Landkreises hervorgehoben. Verkehrserziehung ist nicht nur eine schulische Aufgabe, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Laut Kultusministerkonferenz (KMK) spielt die Mobilitäts- und Verkehrserziehung eine zentrale Rolle in der Bildung, wobei Aspekte wie Klimaschutz und Ressourcenverbrauch mittlerweile ebenso wichtig sind wie die Sicherheit im Straßenverkehr.
Die Zahlen sprechen für sich
Die Tragik hinter dem Unfall in Groß-Umstadt spiegelt sich in den Statistiken zu Schülerunfällen wider. Laut der DGUV gab es im Jahr 2023 über 90.000 Unfälle auf dem Weg zu Bildungseinrichtungen in Deutschland, wobei rund 50.000 dieser Fälle im Straßenverkehr geschahen. Daher ist es unerlässlich, Kinder frühzeitig für die Risiken des Straßenverkehrs zu sensibilisieren und ihnen Kompetenzen für eine sichere Teilnahme zu vermitteln.
Verkehrserziehung hat also viele Gesichter: Sie umfasst nicht nur die Schulen, sondern auch Eltern, Polizei und außerschulische Partner. Mit einem ganzheitlichen Ansatz sollen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene besser auf die Herausforderungen im Straßenverkehr vorbereitet werden – die Initiative in Groß-Umstadt ist ein Schritt in diese Richtung. Neben der Theorie wird auch die praktische Umsetzung im Alltag gefördert, denn nur wenn das Wissen auch angewendet wird, kann die Sicherheit auf unseren Straßen wirklich steigen.