Invasive Ameise bedroht Hessen: Erste Exemplare aufgetaucht!

Invasive Ameise bedroht Hessen: Erste Exemplare aufgetaucht!
Die Bedrohung durch invasive Ameisen
In den letzten Wochen häufen sich die Berichte über die invasiven Ameisen der Art Tapinoma magnum, auch bekannt als Große Drüsenameise. Diese Art breitet sich unaufhörlich in Deutschland aus und hat bereits besorgniserregende Auswirkungen auf die lokale Infrastruktur. Laut einem aktuellen Bericht von Fuldaer Zeitung ist die Situation besonders in Baden-Württemberg und anderen Bundesländern angespannt, wo Umweltminister dringend eine nationale Liste invasiver Arten fordern, um präventiv gegen die Ausbreitung vorzugehen.
Die großen Kolonien dieser Ameisen, die aus dem Mittelmeerraum stammen, stellen nicht nur ein Problem für Gärten und öffentliche Anlagen dar, sondern haben auch bereits zu Strom- und Internetausfällen in der Stadt Kehl geführt. Dort werden gezielte Maßnahmen ergriffen, um Pflanzenballen aus dem Mittelmeerraum zu kontrollieren, um ein weiteres Vordringen zu verhindern. Jörg Burkard, stellvertretender Vorsitzender des NABU-Kreisverbands Fulda, berichtet, dass sich die Verbreitungsschwerpunkte überwiegend im Südwesten befinden. In Darmstadt wurden schon die ersten Exemplare gesichtet, während sie in Osthessen glücklichweise noch nicht nachgewiesen wurden.
Superkolonien und ihre Folgen
Was macht Tapinoma magnum so gefährlich? Diese Ameisenart bildet riesige Superkolonien, die aus Hunderttausenden bis Millionen von Individuen bestehen. Finden diese Kolonien Eintritt in Gebäude, können sie erheblichen Schaden anrichten. Die fortschreitende Ausbreitung wird durch die sommerliche Hitze begünstigt, was die Bekämpfung zusätzlich erschwert. Interessanterweise ist Tapinoma magnum nicht in der offiziellen EU-Liste invasiver Arten aufgeführt, sodass es an effektiven Maßnahmen zur Bekämpfung mangelt. Dies führt zu einem Vollzugsdefizit, da es sowohl an finanziellen Mitteln als auch an Personal bei den zuständigen Naturschutzbehörden fehlt.
Zusätzlich zur Gefährdung von Gebäuden breiten sich diese Ameisen auch in anderen Regionen Europas aus. Die Art ist bereits in Belgien und den Niederlanden gemeldet, und in der Schweiz wurden über 20 Verbreitungsstandorte registriert. Dictionnaire Amoureux des Fourmis hebt hervor, dass ihre Anpassungsfähigkeit es ihnen ermöglicht, auch in kälteren Regionen zu überleben. Es ist bekannt, dass die Ameisen selbst bei Temperaturen von nur 6-7 °C aktiv bleiben.
Perspektiven der Bekämpfung
Angesichts dieser wachsenden Bedrohung gibt es unterschiedliche Ansätze zur Bekämpfung der invasiven Ameisenart. Während in Zürich bereits erfolgreich mit Permethrin versucht wurde, die Population zu reduzieren, stellt dies ein Risiko für die Umwelt dar, insbesondere für aquatische Lebensräume. Der Einsatz von weniger giftigen Alternativen, wie Methopren, wird ebenfalls diskutiert, jedoch mit der Notwendigkeit, die Auswirkungen auf die Umwelt zu berücksichtigen.
Die Komplexität der Lage erfordert ein koordiniertes Vorgehen aller Bundesländer in Deutschland, um die Ausbreitung dieser aggressiven Ameisen einzudämmen. Es ist klar, dass die Herausforderungen in Zukunft zunehmen könnten, sollte keine umfassende Strategie entwickelt werden. Der Spiegel berichtet über die dringende Notwendigkeit, unsere biologischen Ökosysteme und die Landwirtschaft vor den Auswirkungen dieser invasiven Arten zu schützen.
Angesichts der aktuellen Situation sollten sich Gartenbesitzer und Bürger bewusst sein, dass diese Ameisen nicht nur ein lästiges Problem darstellen, sondern ernsthafte Folgen für unsere Umwelt und Infrastruktur haben können. Es liegt in unserer Verantwortung, wachsam zu sein und erforderliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Ausbreitung der Großen Drüsenameisen zu verhindern.