Frankfurt handelt: Hitzeschutz für Obdachlose mit Wasser und Unterstützung

Frankfurt handelt: Hitzeschutz für Obdachlose mit Wasser und Unterstützung
Die Stadt Frankfurt nimmt die drückende Sommerhitze ernst: Mit besonderen Maßnahmen wird obdachlosen Menschen in der Stadt Unterstützung geboten. Angesichts der anhaltend hohen Temperaturen wird verstärkt Wasser bereitgestellt, zudem gibt es Kappen und Schirme für den Sonnenschutz. Die Hilfsangebote reichen jedoch weit über die bloße Versorgung mit Wasser hinaus. Obdachlose, die in der vergangenen Nacht Schutz in der Notübernachtung am Eschenheimer Tor suchten, waren nicht allein. 104 Menschen fanden dort Zuflucht, während im Café Frühstück und erfrischende Getränke sowie Wasserflaschen für den Tag verteilt wurden, wie rheinmainverlag berichtet.
Immer in Bewegung bleibt auch der Hitzebus, der zwischen 22 und 2 Uhr durch die Stadt fährt. Mitarbeiter unterstützen 41 obdachlose Männer und sieben Frauen bei der Suche nach einer sicheren Unterkunft. Tagsüber sind Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in der Stadt aktiv und helfen den Betroffenen, sich vor der Hitze zu schützen. Seit Sonntag sind die Maßnahmen in vollem Gang, und die Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl ruft die Bevölkerung dazu auf, aufmerksam zu sein und bei Bedarf den Hitzebus unter der Telefonnummer 069/431414 zu kontaktieren. Im Notfall kann auch die 112 gewählt werden.
Ein Netzwerk der Hilfe
Die Vernetzung der sozialen Träger ist entscheidend für die Hilfsmaßnahmen. Caritas und Diakonie arbeiten im Auftrag der Stadt eng mit Sozialarbeiter:innen zusammen, um obdachlosen Menschen zu helfen. Die Hilfen werden im Sommer dezentral organisiert, Wasser wird beispielsweise in Tagesstätten der Obdachlosenhilfe ausgegeben. Auch die Johanniter leisten seit 30 Jahren wertvolle aufsuchende Hilfsarbeit und versorgen Obdachlose im Bahnhofsviertel mit Wasser und hausgemachten Mahlzeiten. Voitl betont die Bedeutung dieser Kooperationen und die Notwendigkeit, die Menschen auf die eigenen Bedürfnisse aufmerksam zu machen, indem sie ermutigt werden, luftige Kleidung zu tragen und sich im Schatten aufzuhalten.
Die Sorgen um die obdachlosen Menschen sind angesichts der extremen Temperaturen mehr als berechtigt. Wie aus einem Bericht hervorgeht, leben in Deutschland rund 531.600 Menschen ohne festen Wohnsitz, wovon etwa 47.300 auf der Straße leben. Diese Personengruppe ist besonders gefährdet: Oft fehlt der Zugang zu medizinischer Versorgung sowie zu den grundlegenden Dingen, die für die Selbstfürsorge wichtig sind, wie Flüssigkeitszufuhr oder Schutz vor Krankheiten. Sabine Bösing, Geschäftsführerin der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, warnt vor den gesundheitlichen Problemen, die durch die hohe Hitze entstehen können, insbesondere wenn man bedenkt, dass viele dieser Menschen vorerkrankt sind oder mit Süchten kämpfen.
Gesundheitsrisiken minimieren
Die Maßnahmen der Stadt halten in diesem Kontext den Druck aufrecht, die gesundheitlichen Risiken für Obdachlose zu minimieren. Neben der Bereitstellung von Wasser und Schatten sind öffentlich zugängliche Duschen und ganzjährig geöffnete Notunterkünfte wichtig. Cansın Köktürk, sozialpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, fordert zusätzliche finanzielle Hilfen vom Bund und hebt hervor, dass die ärmsten Schichten der Gesellschaft zuerst von extremer Hitze betroffen sind. Kritische Stimmen fordern zudem einen Hitzeschutzfonds auf Bundesebene, um die vulnerable Gruppe noch besser abzusichern.
Die Stadt Frankfurt steht also nicht nur im Sommer in der Verantwortung – diese Anstrengungen müssen auch über die warmen Monate hinaus fortgesetzt werden, um nicht nur bei Kälte, sondern auch bei Hitze eine sichere Umgebung für alle zu schaffen. Die Notwendigkeit einer umfassenden Unterstützung und die Tatsache, dass Hilfe geleistet werden muss, sind klar. Spätestens jetzt ist klar: Ein gutes Händchen in der sozialen Arbeit kann entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden der am stärksten gefährdeten Mitglieder unserer Gesellschaft sein.