Lagarde: Frankfurts Schulpolitik ist beschämend und untragbar!

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Frankfurts EZB-Präsidentin Lagarde kritisiert die Schulpolitik zur Europäischen Schule, die unter Platzmangel leidet und Container nutzt.

Frankfurts EZB-Präsidentin Lagarde kritisiert die Schulpolitik zur Europäischen Schule, die unter Platzmangel leidet und Container nutzt.
Frankfurts EZB-Präsidentin Lagarde kritisiert die Schulpolitik zur Europäischen Schule, die unter Platzmangel leidet und Container nutzt.

Lagarde: Frankfurts Schulpolitik ist beschämend und untragbar!

Am Praunheimer Weg in Niederursel ist am Montag ein neuer Unterrichtscontainer für die Europäische Schule Frankfurt (ESF) eingeweiht worden. Doch während die Container aufgestellt werden, bleibt der Unmut über die prekäre Schulsituation in der Stadt nicht aus. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat sich erneut heftig über die Provisorien-Politik der Stadt Frankfurt beschwert. „Was da läuft, ist beschämend“, ließ sich die Spitzenfrau der EZB vernehmen, und betont, dass die Stadt dringend die Platzprobleme der ESF lösen müsse, um nicht weiterhin „von Container zu Container“ zu ziehen, wie sie auf main-riedberg.de kritisiert.

Die Situation an der ESF ist alarmierend: Die Schule, die ursprünglich für 900 Kinder konzipiert wurde, beherbergt mittlerweile 1.650 Schüler, und bis 2032 wird mit einem Anstieg auf 2.244 Schüler gerechnet. George Betts, Geschäftsführer der Euro-Kids gGmbH, warnt eindringlich vor einem möglichen Aufnahmestopp im Jahr 2028, sollte es keine nachhaltige Lösung geben. „Wir brauchen dringend mehr Raum“, appelliert er. Derzeit stehen insgesamt 6,9 Millionen Euro für die neuen Container bereit, die aber nur eine kurzfristige Entlastung der angespannten Lage bieten werden, wie fr.de berichtet.

Platzprobleme und Widerstand

Die Schwierigkeiten bei der Suche nach einem adäquaten Standort für einen Neubau sind in Frankfurt kaum zu übersehen. Lagarde äußerte ihre Frustration über die schleppende Suche nach einem geeigneten Grundstück. „Wir brauchen eine sichere Perspektive für die ESF“, forderte sie und erinnerte an die Versprechen von Oberbürgermeister Mike Josef zur Verbesserung der Schulbedingungen. Derzeit werden verschiedene Standorte überprüft, wobei der Festplatz am Ratsweg als Favorit gilt. Jedoch gibt es Widerstand seitens der Anwohner und Schausteller, die dem Platzwechsel skeptisch gegenüberstehen.

Die Stadt prüft zudem alternative Standorte, darunter auch den offenbacher Vorschlag am Kaiserlei, der von Bildungsdezernentin Sylvia Weber aufgrund von Platzmangel als „zu klein“ abgelehnt wurde. Bisherige Überlegungen blieben ohne Ergebnis, und der mögliche Erhalt des Mertonviertels nach dem Abriss älterer Gebäude wurde ebenfalls nicht weiter verfolgt. „Die Entscheidung über die Nutzung des Ackers liegt auf dem Tisch“, so Weber, die verspricht, bis Ende 2025 eine endgültige Lösung präsentieren zu wollen.

Langfristige Visionen gefordert

Die Probleme der ESF sind ein echtes Dilemma. Lagarde kritisierte die städtische Schulpolitik scharf und brachte ihre Besorgnis über die Entwicklung zum Ausdruck. Andreas Beckmann, Generalsekretär der Europäischen Schulen, unterstützt diese Kritik und fordert endlich langfristige Schul-Visionen anstelle provisorischer Container-Lösungen. Christian Linder, Vertreter der Europäischen Union, betont die strategische Bedeutung der Schule für Frankfurts Finanzstandort und den damit verbundenen Druck, eine Lösung zu finden. Bis 2027 sollen daher weitere Holzmodule auf dem Sportfeld der ESF aufgestellt werden, was die Situation weiter verschärfen wird, während das Sportfeld dann nicht mehr zur Verfügung steht.

Das Engagement der Stadt Frankfurt für eine verbesserte Schulsituation bleibt abzuwarten, doch die Zeit drängt. Wenn die Stadtverwaltung nicht schnell handelt, könnte dies ernsthafte Konsequenzen für die Zukunft der Europäischen Schule und damit auch für die Attraktivität Frankfurts als Standort für EU-Behörden haben.