Investieren Männer besser? Geschlechterunterschiede am Finanzmarkt aufgedeckt!

Untersuchungen zeigen signifikante Unterschiede im Anlageverhalten von Männern und Frauen in Deutschland. Erfahren Sie mehr über aktuelle Trends und Herausforderungen.

Untersuchungen zeigen signifikante Unterschiede im Anlageverhalten von Männern und Frauen in Deutschland. Erfahren Sie mehr über aktuelle Trends und Herausforderungen.
Untersuchungen zeigen signifikante Unterschiede im Anlageverhalten von Männern und Frauen in Deutschland. Erfahren Sie mehr über aktuelle Trends und Herausforderungen.

Investieren Männer besser? Geschlechterunterschiede am Finanzmarkt aufgedeckt!

In einer aktuellen Umfrage, die von Yougov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur durchgeführt wurde, zeigen sich deutliche Unterschiede im Investitionsverhalten zwischen Männern und Frauen. So investieren 43% der männlichen Befragten in Aktien oder Fonds, während nur 24% der weiblichen Befragten diesem Trend folgen. Insgesamt gaben 33% der Teilnehmer an, Geld in Wertpapiere zu stecken. Diese Erhebung fand zwischen dem 25. und 27. Juni 2025 statt und umfasste 2.043 Personen, wie die Fuldaer Zeitung berichtet.

Ein Blick auf das Investitionsverhalten zeigt, dass Männer häufig größere Beträge investieren: Über 250 Euro sind für sie nichts Ungewöhnliches, während Frauen tendenziell unter 250 Euro bleiben. Ein beunruhigender Trend zeigt sich unter den Nicht-Investoren: 50% geben an, dass sie nicht genug Geld zur Verfügung haben, wobei der Anteil bei Frauen mit 48% nur geringfügig niedriger ist. Auch das Gefühl der Uninformiertheit ist ein Problem; 36% der Frauen und ein Drittel aller Befragten fühlen sich unzureichend über Investments informiert. Die Mehrheit schätzt ihr Wissen über Aktien oder Fonds als schlecht ein, und bei den Frauen sind es sogar 42%, die sich als wenig versiert betrachten.

Finanzielle Bildung und Geschlechterrollen

Die Untersuchung geht über das reine Zahlenwerk hinaus und beleuchtet die Gründe für diese Unterschiede. Laut einer Studie von J.P. Morgan Asset Management sparen 49% der Frauen aufgrund der Inflation weniger oder gar nichts mehr; im Vergleich dazu sind es 42% der Männer. Frauen greifen vermehrt zu klassischen Sparformen wie Tagesgeld oder Sparbuch, wo nur 28% der Männer ähnliche Maßnahmen ergreifen. Ein Aspekt, der hierbei nicht unterschätzt werden sollte, ist die traditionelle Geschlechterrolle, die in vielen Haushalten noch immer vorherrscht. So überlassen 60% der Frauen langfristige Finanzentscheidungen ihren männlichen Partnern, was die Notwendigkeit der finanziellen Bildung und Unabhängigkeit von Frauen unterstreicht.

Ein weiteres Licht auf die Problematik wirft eine Untersuchung des ZEW Mannheim, die zeigt, dass Frauen weltweit tendenziell schlechter in finanzieller Bildung abschneiden. Dabei sind mehr als 30% der Unterschiede auf mangelndes Selbstbewusstsein zurückzuführen. Viele Frauen antworten bei finanziellen Fragen mit „weiß nicht“, obwohl sie oft die richtigen Informationen besitzen. Ein neues Modell zur Messung von „wahrer“ finanzieller Bildung hat gezeigt, dass Frauen, die über Finanzwissen und Selbstvertrauen verfügen, eher am Aktienmarkt teilnehmen und für ihre Altersvorsorge planen.

Der Weg zu mehr Investitionssicherheit

Die Erkenntnisse dieser Studien legen nahe, dass Frauen in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage aktiv in den Finanzmarkt eintreten sollten, um ihren Lebensstandard abzusichern. Längerfristig bleibt die Wahl zwischen der Steigerung des Einkommens oder der Investition in renditestarke Anlagen, um Vermögen zu sichern. Der Gender-Pay-Gap, der von 24% (2010) auf 20% (2020) gesunken ist, zeigt, dass auch wenn Fortschritte gemacht wurden, Einkommensunterschiede weiterhin bestehen.

Es wird deutlich: Um künftige Geschlechterunterschiede im Finanzverhalten abzubauen, ist eine Förderung der finanziellen Bildung und des Selbstvertrauens bei Frauen unerlässlich, um sie unabhängig und erfolgreich in ihren Entscheidungen zu machen. Schließlich zeigen Studien, dass Frauen durchaus ein besseres Händchen für Anlagestrategien haben, oft aber von einem Gefühl der Unsicherheit zurückgehalten werden.

Angesichts dieser Entwicklungen bleibt zu hoffen, dass sich das Bewusstsein für finanzielle Bildung und Unabhängigkeit weiter ausbreitet, sodass zukünftige Generationen nicht nur die Fähigkeiten, sondern auch das Vertrauen haben, ihre Finanzen aktiv in die eigenen Hände zu nehmen.