Junge Queers zeigen Flagge beim CSD in Fulda – Für Vielfalt und Respekt!

Junge Queers zeigen Flagge beim CSD in Fulda – Für Vielfalt und Respekt!

Fulda, Deutschland - Am vergangenen Samstag, dem 15. Juli 2025, fand der Christopher Street Day (CSD) in Fulda statt, bei dem etwa 2.000 Menschen für Akzeptanz, Vielfalt und Liebe demonstrierten. Der Universitätsplatz bildete das Herzstück der Veranstaltung, die unter dem Motto „Foll Bunt“ stattfand. Gemeinsam zeigten die Teilnehmenden, dass sie eine klare Haltung gegen Ausgrenzung einnehmen.

Unter den zahlreichen Teilnehmern waren auch vier junge Menschen aus Fulda und Umgebung, die bereit waren, ihre Geschichten zu teilen. Lex, 19 Jahre alt, ist offen homosexuell und hat den Wunsch, Kunstgeschichte oder Game Design zu studieren. Er zeigt sich, trotz gemischter Reaktionen von Familie und Freunden, optimistisch und betont, wie wichtig Akzeptanz in der Gesellschaft ist. „Wir sind nicht falsch“, unterstreicht er.

Von Herausforderungen und Hoffnungen

Aria, 17 Jahre alt und nichtbinär, hat eine schwerere Zeit hinter sich. Sie darf bald an die Fachoberschule und hat mit Problemen in ihrer Familie zu kämpfen, insbesondere mit ihrem Vater. Ihre Ängste, offen zu sein, und die Wünsche, Fulda zu verlassen, spiegeln die Herausforderungen wider, mit denen viele queere Jugendliche konfrontiert sind. Der Mut, sich zu zeigen, ist für sie nicht immer leicht.

Der 17-jährige Marcos aus Künzell hingegen hat seit seinem Outing positive Unterstützung seiner Eltern erfahren und möchte Lehramt studieren. Er fühlt sich in Fulda wohl und setzt sich entschieden für Toleranz ein. Die Drag Queen Leona London, die in Hamburg arbeitet, erzählt von ihren Schwierigkeiten in Fulda und wie wichtig es für sie ist, das Bild von queeren Menschen zu verändern.

Ein Fest der Vielfalt mit unerwarteten Auseinandersetzungen

Trotz der positiven Stimmung gab es jedoch auch Schattenseiten. Auseinandersetzungen zwischen CSD-Teilnehmenden und der Polizei entwickelten sich, als eine Gruppe von rund 50 Gegendemonstranten der rechtsextremen „Jungen Nationalisten“ anwesend war. Diese Konfrontationen führten zu Rangeleien und in einem Fall wurde eine Teilnehmerin vorübergehend festgenommen, nachdem sie zwei Polizisten mit einer Metallstange verletzte. Ein Beamter war nicht mehr dienstfähig, während ein weiterer Polizist eine Platzwunde im Gesicht davonzutragen hatte.

Stadträtin Jutta Sporer, die den CSD unterstützte, betonte, wie wichtig Vielfalt und Toleranz in Fulda sind. Die Veranstaltung, die von der Aidshilfe organisiert wurde, zielte darauf ab, Sichtbarkeit für queere Menschen zu schaffen und ihre Rechte zu stärken. „Gemeinsam stehen wir für eine bunte und tolerante Gesellschaft ein“, lautete der klare Appell, der bei vielen Zuhörern Anklang fand.

Insgesamt war der CSD in Fulda also ein eindruckvolles Zeichen gegen Diskriminierung und für ein respektvolles Miteinander – auch wenn die Herausforderungen, die sich quer durch die Gesellschaft ziehen, immer wieder deutlich werden.

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OrtFulda, Deutschland
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