Marburg plant Tourismusabgabe: Sorgen der Hoteliers steigen!

Marburger Hoteliers informieren über die geplante Tourismusabgabe, inspiriert durch Fulda, die ab 2026 in Kraft tritt.

Marburger Hoteliers informieren über die geplante Tourismusabgabe, inspiriert durch Fulda, die ab 2026 in Kraft tritt.
Marburger Hoteliers informieren über die geplante Tourismusabgabe, inspiriert durch Fulda, die ab 2026 in Kraft tritt.

Marburg plant Tourismusabgabe: Sorgen der Hoteliers steigen!

Am Dienstag, dem 1. Juli, trafen sich Hoteliers, Ferienwohnungsbesitzer und Gaststättenbetreiber aus Marburg im Tagungs- und Technologiezentrum (TTZ), um sich über die neue Tourismusabgabe zu informieren, die ab 2026 in der Stadt eingeführt werden soll. Die Abgabe, die sowohl von der Stadt Marburg als auch vom Stadtparlament bereits beschlossen wurde, orientiert sich an ähnlichen Modellen aus Frankfurt und Fulda.

Besonders im Fokus des Treffens stand der Vortrag von Dominik Höhl, dem Leiter des Amts für Tourismus- und Marketingmanagement, der das Modell aus Fulda näher erläuterte. Dort wird die Abgabe ab April 2024 in Höhe von zwei Euro pro erwachsener Person und Nacht erhoben. Im letzten Jahr nahm Fulda durch diese Abgabe beeindruckende 608.000 Euro ein, ein stetig wachsender Beitrag, der zur Stärkung des Standorts genutzt wird. Die Tourismusabgaben sind in Deutschland seit dem 16. Jahrhundert gängig und tragen zur Finanzierung touristischer Maßnahmen und zur Stärkung der lokalen Wirtschaft bei, wie auch die Seite tourismus-fulda.de erklärt.

Umsetzung und Vorteile der Abgabe

Ein Vorteil dieser Abgabe ist der vergleichsweise geringe Verwaltungsaufwand. Dank Buchungsplattformen wie Booking.com wird die Abrechnung für Hoteliers einfacher: Ein Klick genügt, und die Rechnungsstellung erfolgt automatisch. Das gesammelte Geld wird dann an die Stadt überwiesen. Die Überlegungen zur Einführung dieser Abgabe dauerten einige Zeit, dabei stellte sich heraus, dass der Anreiz, im Umland zu übernachten, um der Abgabe zu entgehen, besorgniserregend sein könnte.

Ein weiterer Punkt, der auf dem Treffen angesprochen wurde, betrifft mögliche Ausnahmen für spezielle Gruppen, wie beispielsweise Krebspatienten und deren Angehörige. Diese Anfragen wurden von den Vertretern der Stadt als schwierig einzustufen, da die Motivation zur Reise nicht immer leicht zu überprüfen ist. Wie destination-thinking.de berichtet, könnte die Abgabe eine Lösung sein, um die finanziellen Herausforderungen, mit denen viele Kommunen konfrontiert sind, abzumildern und gleichzeitig die lokalen Tourismusangebote zu fördern.

Finanzielle Bedeutung und Ausblick

Die Abgabe ist nicht nur ein weiterer Posten im Haushalt der Stadt, sondern soll gezielt für Projekte des Marburger Stadt- und Landtourismus (MSLT) sowie für Maßnahmen im Stadtmarketing verwendet werden. Der Magistrat plant sogar, einen Beirat zur Verteilung der Mittel einzurichten, der aus Mitgliedern der Stadtverwaltung, der Industrie- und Handelskammer sowie dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehago) besteht. Dies könnte eine positive Signalwirkung für die Branche haben.

Mit dieser Initiative zeigt sich Marburg auf dem besten Weg, seinen Status als bedeutende Tourismus-Stadt auszubauen und damit auch in Zukunft attraktiv für Besucher zu bleiben. Die Abgabe könnte nicht nur dazu beitragen, die Infrastruktur zu verbessern, sondern auch die kulturelle Vielfalt und die lokale Wirtschaft weiter zu stärken.