Zwei Jahrhunderte Gießen: Dienstagskranz und Forstgarten im Fokus!

Der Dienstagskranz und der Akademische Forstgarten in Gießen feiern ihr 200-jähriges Bestehen mit festlichen Veranstaltungen.

Der Dienstagskranz und der Akademische Forstgarten in Gießen feiern ihr 200-jähriges Bestehen mit festlichen Veranstaltungen.
Der Dienstagskranz und der Akademische Forstgarten in Gießen feiern ihr 200-jähriges Bestehen mit festlichen Veranstaltungen.

Zwei Jahrhunderte Gießen: Dienstagskranz und Forstgarten im Fokus!

Es war ein heißer Tag in Gießen mit Temperaturen um die 35 Grad Celsius, als der Dienstagskranz, eine traditionsreiche Männerrunde, sein 200-jähriges Bestehen feierte. Die Feierlichkeiten fanden unter der schattenspendenden Heß-Eiche statt, die nicht nur als schützend gilt, sondern auch eine tiefe symbolische Verbindung zum Gießener Akademischen Forstgarten hat. Dieser, ebenfalls 200 Jahre alt, liegt malerisch am Fuß des Schiffenbergs und ist ein lebendiges Denkmal der Forstwissenschaft. Laut Giessener Anzeiger nahmen bei dieser besonderen Tagesveranstaltung nur etwa ein Dutzend der 50 Mitglieder Teil, doch die Stimmung war bestens.

Der Dienstagskranz wurde im Jahr 1825 gegründet und hat sich seither als reine Männerrunde mit einer Mitgliederobergrenze von 50 etabliert. Axel Pfeffer agiert bereits seit zehn Jahren als Vorsitzender und kann stolz auf die Tradition und den Zusammenhalt zurückblicken. Vier neue Mitglieder, darunter Volker Bouffier jun. und Prof. Bernhard Kretschmer, wurden während des Jubiläums vorgestellt und erhielten die Mitgliedsnummern 482 bis 485. Eine bemerkenswerte Kontinuität zeichnet die Gruppe aus, die nicht nur in Gießen, sondern darüber hinaus geschätzt wird.

Die Verbindung zum Akademischen Forstgarten

Der Akademische Forstgarten, der vom Hessen Forst als bedeutendes Kulturdenkmal ausgezeichnet wurde, hat eine faszinierende Geschichte. Ursprünglich wurde der Garten 1825 als Teil der Hessischen Forstlehranstalt angelegt, um qualifiziertes Forstpersonal auszubilden. Über 400 verschiedene Baumarten und Straucharten wurden im Verlauf der Jahre dort gepflanzt, viele davon aus fernen Ländern und Klimazonen.

Besonders interessant ist die historische Verbindung zwischen dem Dienstagskranz und dem Forstgarten. Prof. Karl Justus Heyer, einer der Gründungsmitglieder des Dienstagskranzes, führte maßgebliche Aufforstungsprojekte durch und war in vielen Belangen prägend für die Entwicklung der Forstwissenschaft in Gießen. Unter seiner Leitung wurde der Forstgarten erweitert, und viele seiner Entwürfe sind bis heute bedeutend.

Eine spannende Zukunft

Heute ist der Forstgarten nicht nur ein Ort der Forschung, sondern auch ein beliebter Anziehungspunkt für Spaziergänger und Naturfreunde. Er bietet eine Fülle an Informationen über Baumarten, die im Klimawandel von Bedeutung sein könnten. Das vielfältige Angebot an Ausbildungs- und Versuchsmöglichkeiten macht ihn zu einem lebendigen Zusammenhang zwischen Wissenschaft und Praxis. Wikipedia hebt hervor, dass der Forstgarten als Lehr- und Versuchsgarten des ältesten Universitätsforstinstituts der Welt gilt.

Mit über 200 Baum- und Straucharten, darunter seltene Exemplare wie die Elsbeere und der Tulpenbaum, bleibt der Akademische Forstgarten ein wichtiger Bestandteil der forstwissenschaftlichen Ausbildung und der praktischen Lehre in Gießen. Die jährlichen Steinbegehungen zum Lungenbasaltstein, der an die Verdienste von Geheimrat Prof. Richard Heß erinnert, sind ein schönes Zeichen der Verbundenheit zur Geschichte. Trotz Bedenken um einen benachbarten Silber-Ahorn, der die Heß-Eiche gefährden könnte, gab es Entwarnung von Hessen Forst und die Veranstaltungen konnten fröhlich fortgesetzt werden.

Insgesamt zeigt die Jubiläumsveranstaltung des Dienstagskranzes, wie wichtig Tradition und Gemeinschaft für die Menschen in Gießen sind. Mit dem Akademischen Forstgarten an seiner Seite bleibt der Dienstagskranz nicht nur ein Stück Geschichte, sondern trägt auch zur Pflege einer lebendigen, grünen Kultur in der Region bei.