Handy- und Waffenverbot: Hessen bereitet Schulen auf neues Schuljahr vor!

Handy- und Waffenverbot: Hessen bereitet Schulen auf neues Schuljahr vor!
Die Sommerferien in Hessen neigen sich dem Ende zu, und das neue Schuljahr steht vor der Tür. Ab der kommenden Woche heißt es für Schüler, Eltern und Lehrkräfte wieder „Schule statt Urlaub“. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hessen, der Landeselternbeirat und die Vertretung der Schüler haben bereits ihre Sorgen und Erwartungen an das Schuljahr 2025/2026 kundgetan. Dabei stehen zwei neue Regelungen besonders im Fokus: das Handyverbot und das Waffenverbot.
Ab August 2025 gilt in allen hessischen Schulen ein umfassendes Handyverbot. Private Nutzung von Smartphones, Tablets und Smartwatches ist in Grundschulen strikt untersagt. Lediglich in Ausnahmefällen, etwa wenn Lehrkräfte die Geräte im Unterricht einbeziehen möchten, könnte eine Nutzung möglich sein. An weiterführenden Schulen sind hingegen gezielte Ausnahmen vorgesehen. Hier dürfen Schüler ab der 5. Klasse ihre Geräte in bestimmten Zeiten oder Bereichen nutzen, solange es sich nicht um private Zwecke handelt. Das Verbot zielt darauf ab, Kinder vor verstörenden Inhalten zu schützen und die Konzentration sowie das soziale Miteinander zu fördern. Eine Notfallnutzung von Mobiltelefonen bleibt jedoch erlaubt, ebenso für Kinder und Jugendliche mit Behinderung.
Gesetzliche Regelungen und deren Hintergründe
Die Einführung des Handyverbots geht Hand in Hand mit der Etablierung von gesetzlichen Smartphone-Schutzzonen an hessischen Schulen. Bildungsminister Armin Schwarz (CDU) sieht die neuen Regelungen als wichtiges Instrument zum Schutz der Gesundheit der Kinder und zur Verbesserung ihrer psychischen Gesundheit. Studien der WHO und OECD bestätigen die Gefahren eines übermäßigen Medienkonsums bei jungen Menschen. Mit diesem Schritt wollen die Regierungsfraktionen von CDU und SPD sicherstellen, dass Schulen geschützte Räume bleiben, in denen Ablenkung durch digitale Medien auf ein Minimum reduziert wird. In diesem Zusammenhang wird die Nutzung von Handys und anderen mobilen Endgeräten im Schulgebäude und auf dem Schulgelände grundsätzlich untersagt. Das Mitführen der Geräte ist jedoch gestattet, sodass Schüler im Notfall weiterhin erreichbar sind.
Zusätzlich zu diesen Neuerungen wird ein einheitliches Waffenverbot für alle Schulen in Hessen eingeführt. Damit sollen gefährliche Gegenstände wie Messer, Schlagringe und auch Soft-Air-Waffen in Schulen unter Kontrolle gehalten werden. Diese Regelung erleichtert es Schulen, ein sicheres Umfeld für ihre Schüler zu schaffen, etwas, das nicht überall gleich behandelt wurde.
Die Meinungen der Beteiligten
Die GEW hat durch eine interne Umfrage festgestellt, dass Bildung im digitalen Zeitalter mehr ist als nur Verbote. Sie sehen Medienbildung als effektiveren Ansatz. Dennoch erkennt die GEW, dass Schulverwaltungen bis jetzt selbst entscheiden konnten, ob und wie sie die Nutzung von Handys regeln. Diese Entscheidungsmöglichkeit wird hinsichtlich der neuen Regelungen wichtig bleiben.
Schüler im Alter von 6 bis 9 Jahren nutzen Handys durchschnittlich weniger als 30 Minuten pro Tag, während es bei 13- bis 15-Jährigen rund 154 Minuten und bei 16- bis 18-Jährigen sogar etwa 201 Minuten täglich sind. Eine OECD-Studie zeigt, dass 15-Jährige in Deutschland insgesamt 48 Stunden pro Woche mit ihren Handys verbringen. Diese Zahlen verdeutlichen, warum eine Umstellung in den Schulen dringend erforderlich erscheint.
Insgesamt wird das neue Schuljahr mit weitreichenden Veränderungen beginnen, die darauf abzielen, die Gesundheit, Konzentration und das soziale Miteinander der Schüler zu fördern. Die kommenden Monate werden zeigen, wie Schüler, Eltern und Lehrer auf diese neuen Regelungen reagieren werden.
Für weitere Informationen: n-tv berichtet, dass …, hessenschau; Kultusministerium.