Hessen kämpft für queere Rechte: 160.000 Euro für Rainbow Refugee Support!

Hessen kämpft für queere Rechte: 160.000 Euro für Rainbow Refugee Support!
In den letzten Jahren ist viel über die Herausforderungen gesprochen worden, mit denen queere Menschen konfrontiert sind. So zeigt sich auch in Hessen, dass die Notwendigkeit für gezielte Unterstützung dringender denn je ist. Die hessischen Beratungsstellen der Aids-Hilfe erreichen jährlich rund 400 Personen, die oft unter psychischen Belastungen leiden, verursacht durch Verfolgung und Diskriminierung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität. Diesen Personen bietet das Projekt Rainbow Refugee Support einen Lichtblick. Mit einer Förderung von 160.000 Euro in diesem Jahr von Ministerin Heike Hofmann (SPD) zeigt das Land Hessen, dass es diese Belange ernst nimmt.
„Uns ist wichtig, dass Menschen, die unter extremen Bedingungen leben mussten, jetzt in Deutschland die Unterstützung erhalten, die sie verdienen“, erklärt Ministerin Hofmann. Die Unterstützung des Projekts stand zeitweise aufgrund einer angespannten Haushaltslage auf der Kippe, doch der politische Wille zur Förderung dieser wichtigen Initiative scheint ungebrochen. Hier wird soziale Arbeit mit ehrenamtlichem Engagement aus der queeren Community verbunden, was die Integration und die Hilfe für Geflüchtete noch effektiver macht. Dabei wird auch der Wert der Expertise der Aids-Hilfe Hessen in der Arbeit mit Geflüchteten hervorgehoben.
Wachsende Queerfeindlichkeit
Leider ist die queere Community nicht nur mit Unterstützungsbedarfen konfrontiert, sondern auch mit einer alarmierenden Zunahme an queerfeindlicher Gewalt. Laut einem Bericht auf Tagesschau gab es im Jahr 2022 über 1.400 registrierte Straftaten gegen LGBTQ+-Personen in Deutschland – ein Anstieg von 200% seit 2018. Vorurteile und Desinformation über queere Menschen sind in sozialen Netzwerken weit verbreitet, was die Situation weiter verschärft. Experten warnen vor den verheerenden Folgen dieser Desinformation, die auch von rechten Gruppierungen genutzt wird, um gegen queere Menschen Stimmung zu machen.
Ein Beispiel für diese Desinformation ist ein virales Video einer Pride-Parade, das von queerfeindlichen Gruppen aufgenommen und gezielt vertextet wurde. Solche Narrative tragen dazu bei, dass ein Klima der Unsicherheit und Angst für viele queere Menschen entsteht. Dies ist besonders besorgniserregend, da nur 13% der Betroffenen von Übergriffen Anzeige erstatten. Die Dunkelziffer ist folglich hoch und verdeutlicht, wie wenig Sicherheit visibility für queere Personen mit sich bringt.
Mehr als nur Zahlen
Die aktuellen politischen Entwicklungen und der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD, der am 9. April 2025 vorgestellt wurde, werfen auch Fragen hinsichtlich der Rechte von queeren Personen auf. Laut dem LSVD weist dieser Vertrag queerpolitisch gesehen Leerstellen auf, insbesondere was die Gleichstellung von LSBTIQ* betrifft. Maßnahmen zur Förderung der reproduktiven Gerechtigkeit oder Projekte wie der Rainbow Refugee Support sind wichtig, um nicht nur die Sichtbarkeit, sondern auch die Sicherheit und Integration von queerem Leben in der Gesellschaft zu stärken.
In einer Podiumsdiskussion am 15. November 2023 in Berlin, die sich mit Einsamkeit in der queeren Community befasste, wurde erneut deutlich, welche gesundheitlichen, sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen diskriminierende Strukturen haben können. In solchen Gesprächen muss die Stimmen der Community gehört werden, um zu gewährleisten, dass künftige Initiativen zur Verbesserung der Lebenslage queerer Menschen tatsächlich auf die Bedürfnisse der Betroffenen eingehen.
Insgesamt bleibt zu hoffen, dass Projekte wie Rainbow Refugee Support nicht nur weiter gefördert, sondern auch in anderen Regionen Deutschlands Nachahmer finden. Es gilt, dem fortschreitenden Klimawandel an Diskriminierung und Gewalt entschieden entgegenzutreten und die Rechte queerer Menschen zu stärken.