Neues Sprachprogramm für Kinder startet im Main-Taunus-Kreis!

Neues Sprachprogramm für Kinder startet im Main-Taunus-Kreis!
Die sprachliche Bildung von Kindern ist ein wichtiges Thema, das immer mehr Menschen beschäftigt. Viele Kinder in Deutschland haben keinen ausreichenden Zugang zu Deutsch als Bildungssprache. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die schulischen Leistungen, sondern auch auf die Integration in die Gesellschaft. Ein innovatives Konzept, das hier ansetzt, wurde nun von dem Verein InSL e.V. ins Leben gerufen. Dieser Verein, der 2011 in Friedrichsdorf gegründet wurde, hat ein kulturell sensibles Sprachförderkonzept entwickelt, das die sprachliche Teilhabe von Kindern in Kitas und Schulen stärken soll. Laut Taunus Nachrichen wurde das Programm am 11. Juni offiziell gestartet und zielt darauf ab, etwa 10 % der Kinder im Main-Taunus-Kreis zu erreichen.
Das Konzept richtet sich an Kinder von der Kita bis zum Schulabschluss und bietet verschiedene maßgeschneiderte Programme an. Dazu gehören die „Sprachpiraten“ für die Kleinsten im Alter von drei bis sechs Jahren, sowie die „Sprachdetektive“ für Grundschulkinder. Auch eine sprachsensible Hausaufgabenbetreuung ist Teil des Angebots. Ein besonderes Highlight ist das digitale Förder-Tool „Lesen mit dem Turbo-Team“, das von Tutoring for all gUG bereitgestellt wird. Das Programm fördert nicht nur die Erzählfähigkeit und den Wortschatz, sondern trägt auch zur Verbesserung der Lesekompetenz und des schriftlichen Ausdrucks bei.
Traum vom mehrsprachigen Aufwachsen
In einer Zeit, in der die Sprachenvielfalt in Deutschland durch Migration und Globalisierung zunimmt, wird es immer wichtiger, dass kinder nicht nur Deutsch lernen, sondern auch ihre Herkunftssprache weiter nutzen können. Fast jedes zweite Kind in Großstädten stammt aus einer Familie mit Migrationshintergrund. Deshalb hat sich das Bundesministerium für Bildung und Forschung in den letzten Jahren darum bemüht, günstige Bedingungen für das Aufwachsen mit mehreren Sprachen zu schaffen. Laut Empirische Bildungsforschung soll die Förderung der sprachlichen Bildung und die Unterstützung des Transfers von Sprachlernerfahrungen dabei helfen, Mehrsprachigkeit als Chance zu begreifen.
Das Programm von InSL e.V. integriert auch Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte, was die Qualität der Sprachförderung erheblich steigert. Pädagogen können an Einführungsveranstaltungen zum Thema Mehrsprachigkeit teilnehmen, um ein besseres Verständnis für die Unterstützung mehrsprachiger Kinder zu entwickeln. Aktuelle Angebote umfassen Kurse zur sprachlichen Bildung in der Grundschule sowie zur Sprachförderung in der Kita. In Zukunft sollen auch Module für die weiterführende Schule angeboten werden. Diese Kurse sind online verfügbar und bieten den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich während eines Zeitraums von vier Wochen in ihrem eigenen Tempo fortzubilden. teungedj.de berichtet, dass nachhaltige Reflexionsaufgaben und die Vernetzung nach dem Kursabschluss Teil des Programms sind, um die Umsetzung des Erlernten im Alltag zu gewährleisten.
Die Umsetzung des Programms im Main-Taunus-Kreis stellt einen wichtigen Schritt in Richtung Bildungsgerechtigkeit dar. Die Finanzierung durch die Taunus Sparkasse zeigt, dass sich wichtige lokale Akteure gemeinsam für die Sprachförderung stark machen. Damit soll nicht nur die schulische Leistung, sondern auch das soziale Miteinander verbessert werden. Die Hoffnung ist, dass dadurch eine neue Generation von Kindern heranwächst, die nicht nur sprachlich fit ist, sondern auch die Möglichkeit hat, ihre kulturellen Wurzeln zu pflegen.