Wasser-Knappheit im Hochtaunuskreis: Entnahme ab sofort verboten!

Wasser-Knappheit im Hochtaunuskreis: Entnahme ab sofort verboten!
Im Hochtaunuskreis hat die anhaltende Trockenheit nun zu drastischen Maßnahmen geführt: Eine Allgemeinverfügung untersagt die Entnahme von Wasser aus Bächen, Teichen und Seen. Diese Regelung gilt bis zum 30. November 2025 oder bis auf Widerruf, wie die Rhein Main Verlag berichtet. Lediglich das Tränken von Weidevieh bleibt von diesem Verbot ausgenommen. Eigentümer von angrenzenden Grundstücken müssen ebenfalls auf Wasserentnahme verzichten, was die Situation weiter verschärft.
Erster Kreisbeigeordneter und Umweltdezernent Thorsten Schorr macht klar, dass die Region unter dem Mangel an Niederschlägen leidet. „Die Pegelstände in unseren Gewässern sind alarmierend niedrig, was negative Auswirkungen auf unsere Natur haben kann“, so Schorr. Thomas Golla, Fachbereichsleiter der Unteren Wasserbehörde, betont, dass in den kommenden Tagen keine wesentlichen Niederschläge zu erwarten sind. Lokale Regenschauer würden kaum zur Verbesserung der Wasserstände beitragen, sodass die Rangordnung der Wasserentnahme für Gartenbau und Landwirtschaft festgelegt wurde.
Wasserknappheit als ernstes Problem
Die Situation ist ernst: Aufgrund der langanhaltenden Hitze sind in einigen Bereichen Bäche teilweise bereits vollständig ausgetrocknet. Dies gefährdet nicht nur die Lebensräume aquatischer Tiere und Pflanzen, sondern mindert auch die Selbstreinigungskraft der Gewässer. Golla warnt eindringlich: „Wasserentnahme aus Flüssen und Bächen ist unbedingt zu unterlassen.“ Laut seiner Einschätzung ist die Bedingung für eine erlaubnisfreie Wasserentnahme im Rahmen des Eigentümer- und Anliegergebrauchs momentan nicht gegeben.
Das Wasserproblem ist nicht nur lokal zu verorten, sondern geht tiefer: Eine umfassende Analyse durch das Umweltbundesamt hat ergeben, dass Wasserknappheit in Deutschland vielerlei Ursachen hat – von klimatischen Bedingungen über Wasserqualitätsprobleme bis hin zu Bergbau und dem steigenden Wasserbedarf in Metropolregionen. Die Notwendigkeit zur Entwicklung von nachhaltigen Lösungen ist unbestritten.
Nachhaltige Wassernutzung im Fokus
Um zukünftige Konflikte um Wasserressourcen zu minimieren, empfehlen Experten Maßnahmen wie die Verbesserung des Wasserrückhalts und die Förderung von Wassereffizienz. Auch die Wiederverwendung von Wasser in urbanen Räumen wird als wichtige Option angesehen, etwa zur Bewässerung von Grünflächen. Diese Ansätze könnten einen ethischen und gerechten Zugang zu Wasserressourcen gewährleisten.
Die aktuelle Lage im Hochtaunuskreis ist eine drückende Erinnerung daran, wie wichtig ein nachhaltiger Umgang mit unseren Wasserressourcen ist. Der Landkreis appelliert an die Bürger:innen, achtsam und sparsam mit Wasser umzugehen. Informierte Bürgerinnen und Bürger sind der Schlüssel, um in diesen herausfordernden Zeiten gemeinsam Lösungen zu finden.
Die aktuellen Pegelstände können jederzeit auf der Webseite des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie eingesehen werden. Die Wasserbehörden halten die Öffentlichkeit kontinuierlich über Entwicklungen auf dem Laufenden.