E-Rezept-Chaos in Kassel: Apotheken kämpfen gegen technische Pannen!
Kassel kämpft mit technischen Störungen bei E-Rezepten. Apotheker berichten von Ausfällen, die Patienten belasten.

E-Rezept-Chaos in Kassel: Apotheken kämpfen gegen technische Pannen!
In Kassel gibt es seit Wochen immer wieder technische Probleme beim Ausstellen und Abrufen von E-Rezepten in Apotheken. Die Mitarbeiter der Rosen-Apotheke klagen über Schwierigkeiten beim Aufrufen der E-Rezepte, die in den letzten zwei Wochen zunehmend zugenommen haben. Diese Störungen betreffen nicht nur einzelne Betriebe, sondern sind flächendeckend in der Region zu beobachten und bringen sowohl Apotheken als auch Arztpraxen an den Rand des Wahnsinns. Das System funktioniert meist nur stundenweise nicht, wenngleich auch schon Ausfälle von fast einem ganzen Tag zu verzeichnen waren. Die HNA berichtet, dass Patienten oft gebeten werden, später wiederzukommen, da die Probleme schlichtweg nicht planbar sind.
Gerade in dringenden Fällen, in denen Patienten am gleichen Tag Medikamente benötigen, führt die aktuelle Lage dazu, dass viele auf das gute alte Papierrezept zurückgreifen müssen. Carolin Bippart von der Post-Apotheke erklärt, dass die Probleme teilweise auch an den verwendeten Geräten liegen könnten. Um dem vorzubeugen, hat man dort ein zusätzliches Terminal eines anderen Herstellers angeschafft, das bei Ausfällen funktioniert. In der Bären-Apotheke am Klinikum hingegen gab es zuletzt keine Störungen, was die Situation dort erträglicher macht.
Flächendeckende Störungen und deren Auswirkungen
Die Probleme sind nicht nur lokal, sondern gehen weit über Kassel hinaus. Laut Apothekerverbänden ist das E-Rezept-System instabil, was die ZEIT als vergleichbar mit den Unzuverlässigkeiten der Deutschen Bahn beschreibt. In den letzten zwei Wochen kam es an fünf Tagen zu Komplettausfällen oder wesentlichen Beeinträchtigungen des Systems, die Zehntausende Patienten betrafen. Thomas Preis, der Chef der Bundesvereinigung, fordert von der Gematik GmbH eine Verbesserung der Ausfallsicherheit des Systems, welches ab Januar 2024 für verschreibungspflichtige Medikamente verbindlich sein soll.
Apotheken fordern in Anbetracht dieser Situation mehr Freiräume für die Patientenversorgung während Systemausfällen. Eugen Brysch von der Deutschen Stiftung Patientenschutz schlägt ein “tagesaktuelles E-Rezept-Radar” vor, um Ärzte in Echtzeit über den Systemstatus zu informieren. Ein entsprechendes Vorwarnsystem für Störungen wäre hier von großer Bedeutung, um die Versorgung der Patienten sicherzustellen.
Künftige Herausforderungen und Lösungsansätze
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens ist zwar unumgänglich, doch die derzeitigen Unzuverlässigkeiten sind nicht akzeptabel. Die Gematik sollte nicht nur die technischen Probleme in den Griff bekommen, sondern auch tiefere Einblicke in die häufigen Ausfälle gewähren. Monatliche Störungsberichte könnten helfen, die Situation transparenter zu gestalten und die Patientensicherheit zu erhöhen.
Die aktuelle Lage in Kassel ist also eine Warnung für alle Beteiligten. Patienten wie Apotheker müssen sich darauf verlassen können, dass sie im Bedarfsfall unkompliziert und effizient versorgt werden. Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen schnellstmöglich an Lösungen arbeiten und die Störungen ein für alle Mal der Vergangenheit angehören.