Kassel im Ausnahmezustand: ASB übt Großschaden mit dramatischen Szenarien!

Kassel im Ausnahmezustand: ASB übt Großschaden mit dramatischen Szenarien!
Am 28. Juni 2025 wurde in Kassel eine eindrucksvolle Katastrophenschutzübung durchgeführt, die den Einsatzkräften des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) die Möglichkeit bot, unter realistischen Bedingungen zu trainieren. Dabei standen gleich drei herausfordernde Szenarien auf dem Programm, die für die rund 900 Teilnehmer eine echte Probe darstellten. Der ASB hatte diese Übung im Rahmen der alle drei Jahre stattfindenden Bundesübung organisiert, die zu den bedeutendsten Ausbildungsmaßnahmen im zivilen Bevölkerungsschutz gehört.
Im Mittelpunkt der Übung stand ein inszeniertes Zugunglück am Hauptbahnhof von Kassel. Ein entgleister Regionalzug stellte die Einsatzkräfte vor alle Hände voll zu tun. Rund 100 Statisten mit realistisch geschminkten Verletzungen sorgten dafür, dass die Übung äußerst lebendig und herausfordernd war. Die ehrenamtlichen Helfer mussten nicht nur die medizinische Versorgung der Verletzten sicherstellen, sondern auch die Koordination der Einsätze unter den verschiedenen Rettungsdiensten gewährleisten. Zu den insgesamt 650 eingesetzten Kräften zählten zudem technische Einheiten, Rettungshundestaffeln und sogar Drohnenteams, die bei der Suche nach vermissten Personen unterstützten.
Vielfältige Szenarien
Die Übung umfasste nicht nur das Zugunglück, sondern auch ein zusätzliches Szenario, in dem Rettungshunde in einem Waldgebiet nach vermissten Personen suchten. Dieser fiktive Ballonabsturz nahe dem Herkules stellte die Teilnehmenden vor die Aufgabe, auch in schwierigem Gelände einen kühlen Kopf zu bewahren und schnell zu handeln. Zudem wurde ein gekentertes Boot auf der Fulda simuliert, das mehrere Verletzte im Wasser zurückgelassen hatte. Diese vielfältigen Lagebilder ermöglichten es den Einsatzkräften, ihr Können in unterschiedlichen Einsatzfeldern unter Beweis zu stellen.
Besonders spannend geschah jedoch auch die Wasserrettungsübung am Vortag, die am 27. Juni um 16 Uhr stattfand. Dabei wurde ein Grillunfall simuliert, der die Einsatzkräfte auf die Herausforderungen der Wasserrettung vorbereitete. „Wir wollen zeigen, dass die Zusammenarbeit zwischen den unterschiedlichen Modulen funktioniert und die Einsatzfähigkeit in komplexen Lagen nachgewiesen werden kann“, so ein beteiligter Verantwortlicher. Auch Aaron Troschke, bekannt aus dem Internet, begleitete die Übung und bot mit seinem YouTube-Format „Hey Aaron!!!“ Einblicke in das Geschehen – und das mit stolzen 1,5 Millionen Abonnent:innen hinter sich.
Ausbildung und Studium im Krisenmanagement
Die ASB-Bundesübung ist nicht nur eine Gelegenheit zum Training, sondern auch ein wichtiger Baustein zur Stärkung des ehrenamtlichen Engagements in der Bevölkerung. Interessierte, die sich noch intensiver mit dem Thema Notfallmanagement beschäftigen möchten, können sich sogar für ein Masterstudium in Krisen- und Notfallmanagement entscheiden. Hierzu sind Voraussetzungen wie ein Bachelorabschluss in einem medizinischen oder medizinnahen Fachgebiet sowie einschlägige Berufserfahrung erforderlich. Diese Studiengänge bereiten die Absolvent:innen darauf vor, auch in kritischen Situationen ein gutes Händchen zu zeigen und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Die Herausforderungen, vor denen die Einsatzkräfte stehen, machen deutlich: Im Katastrophenschutz gibt es keinen Raum für Fehler. Und so wird in Kassel nicht nur der Ernstfall geprobt, sondern auch das Zusammenarbeiten und Communizieren – die Grundpfeiler einer erfolgreichen Rettungsmission.