Zoff im Kreistag: Linke fordert Dank für Flüchtlingshelfer – aber ohne Erfolg!

Zoff im Kreistag: Linke fordert Dank für Flüchtlingshelfer – aber ohne Erfolg!
In einer hitzigen Debatte im Kreistag hat die Fraktion Die Linke einen Antrag für ein Dankeschön an ehrenamtliche Flüchtlingshelfer eingebracht. Anlass dafür war der Weltflüchtlingstag am 20. Juni, der an die Bedeutung von Geflüchteten und die Arbeit der Unterstützer erinnert, doch der Antrag fand keine Mehrheit. Die Debatte zeigt den tiefen Graben zwischen den politischen Lagern im Landkreis, insbesondere in Hinblick auf die Flüchtlingshilfe und die Wertschätzung für die vielen freiwillig Engagierten.
Roswitha Weißpfennig von den Linken stellte klar, wie wichtig diese Ehrenamtlichen für die Unterstützung von rund 8.500 Geflüchteten im Landkreis sind. Sie sprach sich auch für die Bewerbung der „E-Card Hessen“ aus, die den Inhabern zahlreiche Vergünstigungen bietet, darunter Rabatte bei Kinos, Museen und Sportveranstaltungen. Die Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements betonen auch zahlreiche Initiativen in Hessen, die zeigen, wie vielfältig sich die Bevölkerung engagiert – sei es in der Sport- oder Jugend- und Seniorenarbeit, in Kirchgemeinden oder für den Tierschutz, wie auf der Seite der Hessischen Landesregierung erläutert wird.
Nicht alle stimmen zu
Dennoch gab es Widerstand gegen den Antrag. Der SPD-Vertreter Frank Nikutta wies darauf hin, dass der Landkreis bereits genug Dank für die Ehrenamtlichen ausspreche. Er verwies auf das Wir-Vielfaltszentrum und die Schulung von 50 Integrationslotsen, die gezielt in der Flüchtlingshilfe arbeiten. Er und seine Fraktion lehnten die geforderte Broschüre ab, die Informationen zur Flüchtlingshilfe bereitstellen sollte. Stattdessen empfahlen sie die Integreat-App, die aktuelle Infos in zehn Sprachen bietet.
Besonders spannend war die Zuspitzung der Debatte, als Volker Richter von der AfD darauf hinwies, dass alle Ehrenamtlichen ernst genommen werden sollten. Andreas Mock von der CDU, der die Linke scharf kritisierte, sprach sogar von einer Mittelschicht unter den Flüchtlingen und warf einigen von ihnen vor, Urlaub in der Heimat zu machen. Diese Behauptungen wurden von Jan Kersting von den Linken scharf zurückgewiesen und als Hetze bezeichnet.
Die Stimme der Initiative
Von den Grünen kam der Vorschlag, mehr Danksagungen auszusprechen. Juliane Kothe und Heike Giede-Jeppe von der FDP schlossen sich dieser Meinung an. Die Grüne Fraktion lehnte aber auch den Antrag auf eine neue Broschüre ab und schlug stattdessen vor, die Informationen aus der App als PDF auszudrucken. Letztendlich wurde der Antrag von der Mehrheit aus SPD, CDU, AfD und den Freien Wählern abgelehnt.
Aber trotz dieser politischen Animositäten bleibt der Einsatz der Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe unerlässlich. Durch ihre Unterstützung werden kultursensible Brücken zur Gesellschaft gebaut, und sie bieten niedrigschwellige Orientierungshilfen. Eine Vielzahl von qualifizierten Integrationslotsinnen und -lotsen stehen in hessischen Städten und Landkreisen zur Verfügung, um Geflüchtete bei Behördengängen, Elterngesprächen oder sogar bei der Vereinsintegration zu unterstützen, was die Integration vor Ort erheblich erleichtert und die Teilhabe stärkt.
Zusammengefasst geht es bei dieser Debatte nicht nur ums Danken, sondern auch darum, die Herausforderungen des bürgerschaftlichen Engagements zu erkennen und zu würdigen. Hna berichtet, dass die Diskussion nicht nur den Kreistag beschäftigt, sondern auch zeigt, wie wichtig die ehrenamtliche Arbeit für die Gesellschaft ist. Die Landesregierung hat mit der Ehrenamts-Card zumindestens ein Zeichen gesetzt, um diesen engagierten Menschen Wertschätzung entgegenzubringen, was gerade in der heutigen Zeit besonders wichtig ist – und das für alle Ehrenamtlichen in Hessen, die anpacken und ihren Mitmenschen helfen.
Weitere Informationen zu dem Engagement in der Flüchtlingshilfe finden sich auch auf der Seite von deinehrenamt.de, die verschiedene Initiativen und Unterstützungsmaßnahmen aufzeigt.
Ein spannendes, und auch lehrreiches Kapitel in der lokalen Politik, das zeigt: Da liegt noch viel an, was es zu besprechen und zu verbessern gilt.