Krisenstimmung an Hessens Musikschulen: Werden die Beiträge steigen?

Krisenstimmung an Hessens Musikschulen: Festanstellungen drohen hohe Kosten, während der Konzertsommer beginnt.

Krisenstimmung an Hessens Musikschulen: Festanstellungen drohen hohe Kosten, während der Konzertsommer beginnt.
Krisenstimmung an Hessens Musikschulen: Festanstellungen drohen hohe Kosten, während der Konzertsommer beginnt.

Krisenstimmung an Hessens Musikschulen: Werden die Beiträge steigen?

In Hessen herrscht nach dem Urteil des Bundessozialgerichts von 2022 ein ganz klarer krisenhafter Zustand an den Musikschulen. Die niederschmetternde Entscheidung verpflichtet die meisten Musikschulen, ihre freiberuflichen Lehrkräfte fest anzustellen. Dies könnte Millionen kosten und viele Lehrer bangen um ihre Existenz, denn bereits rund zwei Drittel der 2.700 Lehrenden an den etwa 66 öffentlichen Musikschulen arbeiten ohne gesicherte Anstellung. Wie das hessenschau.de berichtet, haben die Abteilungsleiter der Musikschulen erhebliche Sorgen bezüglich der finanziellen Tragfähigkeit ihrer Einrichtungen.

Der Leiter der Paul-Hindemith-Musikschule in Hanau, Jörn Pick, äußert sich besorgt über die drohenden Nachzahlungen von Sozialversicherungsbeiträgen, die sich auf bis zu 18 Millionen Euro belaufen könnten. Diese zusätzlichen finanziellen Belastungen würden die ohnehin schon angespannten Budgets der Musikschulen noch weiter strapazieren. Vor allem, da über 60 Prozent der Gesamtkosten der Musikschulen durch die Eltern aufgebracht werden. “Wir müssen die Elternbeiträge eventuell auf bis zu 115 Euro pro Monat erhöhen,” erläutert Pick. Diese Bedenken werden geteilt von Hans-Joachim Rieß, Geschäftsführer des Verbands deutscher Musikschulen in Hessen, der vor möglichen Insolvenzen warnt.

Die Übergangsregelung

Auf politischer Ebene wurde mittlerweile eine Übergangsregelung geschaffen, die bis zum 31. Dezember 2026 keine Versicherungs- und Beitragspflicht vorsieht, sofern die Lehrkräfte der neuen Regelung zustimmen. Der anwalt.de hebt hervor, dass es für Musikschulen nun das Ziel ist, die bestehenden Honorarverträge bis zum 1. Januar 2027 neu zu ordnen. Eine Zustimmung der Lehrkräfte ist jedoch Voraussetzung; bis dato zeigt sich, dass viele Lehrer, darunter auch Jan Jansohn, der nach seinem Honorarvertrag gekündigt wurde, die neue Sicherheit einer Festanstellung schätzen.

Die Verantwortlichen haben die drohende finanzielle Klippe lange ignoriert, was nicht nur die Qualität, sondern auch das breite Angebot der Musikschulen gefährdet. Der Bund hat zwar angekündigt, die kommunalen Haushalte aufzustocken, um die notwendigen Festanstellungen zu ermöglichen, jedoch bleibt die Frage, ob dies im ausreichenden Maße passiert.

Kulturelle Höhepunkte in Hessen

Besonders bemerkenswert ist das Duo „Pianarmonio“ mit Jan Hennig und Ernst Breidenbach, das neue Musik für Kunstharmonium und Klavier präsentiert. Der Konzertsommer verspricht erneut ein kultureles Erlebnis der Extraklasse zu werden und könnte einen willkommene Abwechslung zum Alltagsgrau in den Musikschulen schaffen. Ein Konzertmitschnitt vom 11. September 2022 zeigt zudem, dass die musikalische Vielfalt in Hessen trotz aller Schwierigkeiten weiterhin hoch im Kurs steht.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Situation der Musikschulen entwickeln wird. Eine sichere Anstellung für freischaffende Lehrkräfte könnte nicht nur die Existenz der Lehrer sichern, sondern auch den Fortbestand einer wertvollen kulturellen Einrichtung garantieren. Das hr2.de verspricht spannende Entwicklungen – eine gesunde Musikkultur braucht engagierte Menschen in anerkannter Anstellung, um die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.