Pilotprojekt ICCNotSan: Rettungsdienst im Main-Taunus-Kreis neu definiert!
Pilotprojekt im Main-Taunus-Kreis: Weiterbildung von Notfallsanitätern startet, um Notfallversorgung zu optimieren und Fachkräftemangel zu bekämpfen.

Pilotprojekt ICCNotSan: Rettungsdienst im Main-Taunus-Kreis neu definiert!
In einem bedeutenden Schritt zur Verbesserung der Notfallversorgung im Main-Taunus-Kreis wurde heute das Pilotprojekt „Intensive Critical Care Notfallsanitäter/-in“ (ICCNotSan) vorgestellt. Landrat Michael Cyriax und Projektleiter Sascha Zach vom Deutschen Roten Kreuz präsentierten das innovative Vorhaben an der Rettungswache Flörsheim-Wicker. Ziel dieser Initiative, die ab dem 1. September startet, ist die Erweiterung der Kompetenzen von Notfallsanitätern sowie eine verbesserte Organisation der Einsätze. Dies ist besonders notwendig, da die steigenden Einsatzzahlen und der Fachkräftemangel die Einhaltung gesetzlicher Hilfsfristen erschweren.
Ein neues, speziell für das Projekt stationiertes Fahrzeug wurde bereits durch Sponsoren finanziert. Die Teilnehmer am Pilotprojekt bringen bereits mehrjährige Berufserfahrung mit und werden in der außerklinischen Notfallversorgung geschult. Der innovative Ansatz sieht vor, dass Patienten zuerst mit diesem speziellen Fahrzeug zum Einsatzort gebracht und anschließend mit einem weiteren Rettungswagen in die Klinik transportiert werden.
Akademisierung des Rettungsdienstes
Parallel zu diesem Projekt wird die Akademisierung des Rettungsdienstes immer relevanter. Eine Fachveranstaltung an der Hochschule Döpfer, die am 18. März 2025 stattfindet, thematisiert die Professionalisierung der Notfallsanitäter, wie auf hs-doepfer.de zu lesen ist. Thomas Hofmann, Studiendekan für Rettungswissenschaften, wird über die Auswirkungen der Akademisierung auf die Qualität der Notfallversorgung und die Karriereperspektiven von Notfallsanitätern referieren.
Die Notfallsanitäter, die seit 2014 ausgebildet werden, haben sich von einem Helferinnen-Status zu eigenständigen Fachprofis entwickelt. Neueste Studien zeigen, dass eine akademische Ausbildung die Patientensicherheit bedeutend erhöht und mit einer geringeren Mortalitätsrate in Krankenhäusern korreliert. Dieses Wissen könnte direkt in den Rettungsdienst einfließen und die Qualität der Versorgung weiter verbessern.
Herausforderungen und Perspektiven
Dennoch wird auch auf die Herausforderungen hingewiesen: Höhere Zugangsvoraussetzungen könnten den Personalmangel verschärfen, und es besteht die Gefahr, dass akademisierte Fachkräfte in andere Tätigkeitsfelder abwandern. Es ist unumgänglich, die richtigen Rahmenbedingungen für diesen Wandel zu schaffen, was eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik, Hochschulen und Rettungsdiensten erfordert.
Das Berufsbild des Notfallsanitäters umfasst vielfältige Aufgaben. Ihnen obliegt die Erstversorgung von Patienten im Rettungsdienst, wobei sie im Rettungswagen, der für rund 160.000 Euro angeschafft werden kann, zum Einsatzort fahren. Die Ausbildung dauert insgesamt drei Jahre und besteht aus einem umfangreichen Theorie- und Praxisteil. Notfallsanitäter sind die höchst qualifizierten nicht-medizinischen Fachkräfte im Rettungsdienst, wie ausbildung.de berichtet.
Die Notfallsanitäter haben nicht nur die Aufgabe, die Patienten medizinisch zu versorgen, sondern auch Informationen über deren Gesundheitszustand zu sammeln und die Patiententransporte durchzuführen. Diese Aufgaben erfordern eine hohe psychische Belastbarkeit und körperliche Fitness, was die Ausbildungsanforderungen an diesen Beruf unterstreicht.
Mit dem Pilotprojekt ICCNotSan und der fortschreitenden Akademisierung des Rettungsdienstes zeigt sich, dass der Bereich Notfallversorgung in Bewegung ist. Es bleibt spannend, wohin die Reise für diese wichtige Profession führt und welche positiven Veränderungen für die Patientenversorgung daraus resultieren werden.