Hitzewelle droht: So schützt Marburgs Altenheime ihre Bewohner!

Hitzewelle droht: So schützt Marburgs Altenheime ihre Bewohner!
Die Temperaturen steigen und erreichen in der kommenden Woche in Mittelhessen Höchstwerte von bis zu 38 Grad. Diese brütende Hitze kann für ältere Menschen, besonders in Pflegeeinrichtungen, äußerst schmerzhaft sein. Björn Borgmann, Heimleiter des evangelischen Altenhilfezentrums Haus Elisabeth in Kirchhain, betont die Herausforderungen, die die Sommerhitze mit sich bringt und verweist auf die notwendige Anpassung der Pflege. „Die Hitze ist für unsere älteren Bewohner sehr anstrengend“, so Borgmann.
Um dem entgegenzuwirken, müssen die Einrichtungen gut vorbereitet sein. Stefan Bojarski, stellvertretender Pflegedienstleiter bei der Marburger Altenhilfe St. Jakob, weist auf eine häufige Gefahr hin: „Bewohner mit Demenzerkrankungen vergessen häufig das Trinken, was in der Hitze gefährlich werden kann.“ Daher ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um den Flüssigkeitshaushalt der Pflegebedürftigen zu sichern. Mit dem Alter verändert sich der Körper, die Fähigkeit, Wasser zu speichern, nimmt ab. Eine regelmäßige Kontrolle des Getränkeconsums ist daher entscheidend.
Praktische Maßnahmen zur Hitzebewältigung
In den Altenheimen werden die Bewohner nicht nur dazu animiert, mehr zu trinken, sondern es wird auch ein vielfältiges Angebot an Flüssigkeitsquellen bereitgestellt. So stehen erfrischende Getränke sowie Obst und Gemüse, das Flüssigkeiten bindet, wie Wassermelonen, auf dem Speiseplan. Um das Durstgefühl zu stimulieren, werden salzhaltige Nahrungsmittel wie Salzstangen angeboten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Bekämpfung der Hitze in den Wohnräumen: Ventilatoren stehen bereit, und die Mitarbeiter sind angehalten, tagsüber die Fenster geschlossen zu halten und nur nachts zu lüften.
Auch die Lagerung von Medikamenten muss während der Hitzeperioden besonders berücksichtigt werden. Ein Kühlsystem wurde in den Medikamentenlagerraum installiert, um sicherzustellen, dass die pharmazeutischen Produkte nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden. Borgmann äußert den Wunsch nach mehr finanzieller Unterstützung, um diese Hitzeschutzmaßnahmen nachhaltig umzusetzen, da die Kosten derzeit von den Altenhilfezentren selbst getragen werden müssen.
Zusätzliche Sicherheit durch Netzwerke
Für Pflegebedürftige, die zu Hause leben, ist es oft eine Herausforderung, die richtigen Vorkehrungen zu treffen. Laut den Empfehlungen des Aktionsbündnisses Hitzeschutz Berlin können einfache Maßnahmen helfen, die Risiken zu minimieren. Hierbei ist besonders wichtig, ein unterstützendes Netzwerk aus Verwandten, Freunden, Sozialdiensten und Selbsthilfevereinen aufzubauen. Diese können regelmäßige Telefonanrufe tätigen, um an das Trinken zu erinnern. Zudem wird empfohlen, bereits im Frühsommer mit dem Hausarzt über Gesundheit und Hitze zu sprechen, um individuelle Präventionsstrategien zu entwickeln.
Hausärzte und Pflegedienste sind oft überlastet und können die notwendige Unterstützung während Hitzewellen nicht immer leisten. Dies zeigt die Dringlichkeit, dass Angehörige und Nachbarn aktiver in die Betreuung integriert werden, besonders bei Menschen mit eingeschränkter Wahrnehmungsfähigkeit. Das Bewusstsein für diese Themen ist essentiell, um die gesundheitlichen Risiken, die Hitze mit sich bringt, zu mindern und die Lebensqualität älterer Menschen zu erhalten. Der Deutsche Wetterdienst warnt bei ansteigenden Temperaturen und die Einrichtungen bereiten sich bestmöglich auf die Herausforderung vor.
Die Herausforderungen durch extreme Hitze sind ein zentrales Thema, das sowohl in politischen Diskursen als auch in der praktischen Pflege verankert ist. Der Klimawandel sorgt dafür, dass Hitzewellen in Zukunft häufiger werden, und die Verantwortung, die Gesundheit der älteren Bevölkerung zu schützen, liegt in den Händen aller Beteiligten.