Personalmangel gefährdet die Kita-Betreuung: Offenbach in der Krise!

In Offenbach führt Personalmangel in Kitas zu Betreuungsengpässen. Bürgermeisterin und Jugendamt fordern Reformen und bessere Bedingungen.

In Offenbach führt Personalmangel in Kitas zu Betreuungsengpässen. Bürgermeisterin und Jugendamt fordern Reformen und bessere Bedingungen.
In Offenbach führt Personalmangel in Kitas zu Betreuungsengpässen. Bürgermeisterin und Jugendamt fordern Reformen und bessere Bedingungen.

Personalmangel gefährdet die Kita-Betreuung: Offenbach in der Krise!

In Offenbach steht die Kitabetreuung auf der Kippe, und der Hauptgrund dafür ist der eklatante Personalmangel. Viele Eltern sind bereits mit gekürzten Betreuungszeiten und kurzfristigen Ausfällen konfrontiert. Laut einem Bericht von op-online sind Bürgermeisterin Sabine Groß und Jugendamtsleiter Roberto Priore sich der misslichen Lage bewusst. Trotz der Schaffung von fast 1000 neuen Kita-Plätzen seit 2018, mit drei weiteren Einrichtungen, die 2025 eröffnet werden, ist die Nachfrage nach Plätzen nach wie vor hoch. Die Zahl der Plätze soll von etwa 5900 auf rund 6800 steigen.

Doch die Herausforderung bleibt. Ab 2026/27 wird voraussichtlich der Bedarf an Kita-Plätzen zurückgehen, während gleichzeitig die Zahl der Kinder mit Förderbedarf ansteigt. Dies stellt die Kitas vor zusätzliche Hürden, denn es wird gesagt, dass für jedes Integrationskind fünf reguläre Plätze wegfallen. Das Jugendamt finanziert die ausgefallenen Plätze aufgrund der Förderkinder und hat seit 2023 ein Angebot zur pädagogischen Praxisberatung für die Kita-Teams etabliert. Jedoch ist der hohe Krankenstand und die personellen Engpässe ein starker Bremsklotz für die ohnehin angespannte Situation.

Personalmangel deutschlandweit

Der Personalmangel ist nicht nur ein Problem in Offenbach, sondern betrifft ganz Deutschland. Eine Studie des Paritätischen Gesamtverbandes zeigt, dass in den Kitas durchschnittlich mehr als zwei Erziehende pro Einrichtung fehlen. Laut Tagesschau fehlen aktuell deutschlandweit rund 125.000 Fachkräfte in der Kindertagesbetreuung. Die Leiterin für soziale Arbeit beim Gesamtverband, Juliane Meinhold, erklärt, dass der Fachkräftemangel als „doppeltes Problem“ wahrzunehmen ist. Überstunden und Überlastung der vorhandenen Mitarbeitenden führen nicht nur zu unglücklichen Erziehern, sondern auch zu Einschränkungen bei der Förderung und den Aktivitäten der Kinder.

Die Lage hat sich seit 2021 verschärft. Das Gute-Kita-Gesetz von 2019 hatte zwar Hoffnung auf Verbesserungen geweckt, aber die Berichte zeigen, dass die Rahmenbedingungen zwischen 2021 und 2023 schlechter geworden sind. Die Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) schätzt, dass bis 2030 ein Fachkräftemangel von 50.000 bis 90.000 entstehen könnte. Forderungen nach besseren Ausbildungsbedingungen werden laut WDR laut, darunter die Abschaffung von Schulgeld und die Anrechnung von Auszubildenden auf den Personalschlüssel.

Die Herausforderungen für die Zukunft

Ein weiteres Problem ergibt sich bei der Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, die in Deutschland nur selten gewährt wird. Viele Fachkräfte verlieren dadurch wertvolle Zeit, während sie auf ihre Anerkennung warten. Zudem brechen 26 Prozent der Azubis die Erzieherausbildung ab, und mehr als die Hälfte der angehenden Kinderpfleger tun es ihnen gleich. Hier muss stärker darauf geachtet werden, die Gründe für die hohen Abbruchzahlen zu analysieren und passende Maßnahmen zu entwickeln.

Die Diskussion um die Kita-Finanzierung ist ein weiterer Streitpunkt zwischen der Bundesfamilienministerin und dem Bundesfinanzminister, wobei die finanzielle Unterstützung des Bundes voraussichtlich Ende 2024 endet. Eine Fortsetzung ist derzeit nicht in Sicht, und das könnte die Lage in den Kitas zusätzlich erschweren.

Insgesamt wird deutlich: Offenbach und viele andere Städte in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen in der Kindertagesbetreuung. Es braucht dringend Maßnahmen, um die Situation zu verbessern und die Zukunft der Kitas zu sichern.