Protest in Wiesbaden: Studierende kämpfen gegen Hochschulkürzungen!

Protest in Wiesbaden: Studierende kämpfen gegen Hochschulkürzungen!
In Wiesbaden hat sich heute eine Gruppe von rund 250 Studierenden und Beschäftigten versammelt, um gegen die drastischen Kürzungen im Hochschulbereich zu protestieren. Angeführt von der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Hessen, ver.di Hessen und der Landes-Asten-Konferenz, fordern die Demonstrierenden mehr finanzielle Mittel, um Stellen dauerhaft zu sichern. Der Anlass für die Protestaktion sind die Gespräche zwischen den Senate hessischer Hochschulen, Finanzminister Lorz und Wissenschaftsminister Gremmels, die von vielen als unzureichend empfunden werden. “Die Kürzungen gefährden nicht nur befristete Stellen, sondern die gesamte Qualität von Wissenschaft und Forschung”, warnt Henrike Arnold von der GEW-Betriebsgruppe Marburg, wie GEW Hessen berichtet.
Ein schauriges Szenario zeigt sich am Horizont: Der neue Hochschulpakt 2026-2030 könnte zu massiven Kürzungen führen. Gerade die Universitäten in Hessen bangten um ihre finanzielle Zukunft. Laut Schätzungen könnte dieser Pakt ein Defizit von rund einer Milliarde Euro in den nächsten sechs Jahren nach sich ziehen, was einen dauerhaften Abbau von rund 10% des Personals zur Folge haben könnte. “Das ist ein Spar-Hochschulpakt”, kritisiert die Opposition und warnte vor den langfristigen negativen Auswirkungen auf Forschung und Lehre. Die Personalversammlung, an der 600 Beschäftigte in Kassel teilnahmen, zeigte den Frust und die Unsicherheit der Betroffenen. Tagesschau berichtet, dass die Hochschule mit einem Anstieg der Personalkosten von jährlich 60 Millionen Euro ab 2026 rechnen muss, während gleichzeitig die Budgets für 2026 und 2027 unter dem Niveau von 2025 sinken sollen.
Die Situation vor Ort
Besonders an den Universitäten Kassel und der TU Darmstadt werden die Protestaktionen unter dem Motto “No Cuts” lautstark unterstützt. “Wir stehen hier zusammen, um auf die kritische Lage aufmerksam zu machen”, erklärt Sebastian Ehlers von der hessischen Landes-ASten-Konferenz. Viele Studierende wie eine Psychologie-Studentin berichteten bereits von fehlender Ausstattung für Experimente, was die Qualität ihrer Ausbildung beeinträchtigt. Die Überlastung der Mitarbeiter und die angespannte Situation an den Hochschulen seien untragbar geworden, macht Dr. Corinna Müller von ver.di deutlich.
Der Aufruf zur Veränderung
In einem offenen Brief, unterzeichnet von Personalräten mehrerer hessischer Hochschulen sowie der Landes-Asten-Konferenz, wird der Minister und der Ministerpräsident dazu aufgerufen, für eine auskömmliche Grundfinanzierung zu sorgen. Es ist klar, dass die Kürzungen weitreichende Konsequenzen haben könnten, die auch die Studierenden treffen. “Wir müssen gegensteuern, bevor das ín einem Desaster endet”, erklärt Wissenschaftsminister Timon Gremmels, der jedoch auch die Begrenztheit der finanziellen Spielräume betont.
Der Druck auf die Regierung wächst: Ein Hochschulsystem, das stark von Kürzungen betroffen ist, hätte nicht nur Auswirkungen auf die Beschäftigten, sondern vor allem auf die Qualität der Bildung und Forschung in Hessen. „Wir fordern dringend mehr finanzielle Mittel, um die Zukunft unserer Hochschulen zu sichern und den nagenden Unsicherheiten ein Ende zu setzen“, so die klare Forderung der Protestierenden.