Kreis unterstützt Synagoge in Harmuthsachsen mit 10.000 Euro!

Kreis unterstützt Synagoge in Harmuthsachsen mit 10.000 Euro!
In einem bedeutsamen Schritt zur Förderung der Erinnerungskultur hat die Landrätin des Werra-Meißner-Kreises, Nicole Rathgeber, am 13. Juli 2025 einen Zuwendungsvertrag in Höhe von 10.000 Euro an den Verein „Freundinnen und Freunde des jüdischen Lebens im Werra-Meißner-Kreis“ übergeben. Diese Unterstützung ist für die laufende Unterhaltung und den Betrieb der ehemaligen Synagoge in Harmuthsachsen bestimmt, welche im Februar 2024 erworben wurde. Dr. Martin Arnold, der Vorsitzende des Vereins, hob die Notwendigkeit finanzieller Mittel hervor, um essentielle Kosten wie Strom und Müll zu decken. Diese Förderung zeigt, wie ernst es den Verantwortlichen mit der Erhaltung und Belebung jüdischen Lebens ist, das in Deutschland, trotz der Schatten der Vergangenheit, zurückgekehrt ist.
Der Landkreis hat frühzeitig Gelder in den Haushalten 2024 und 2025 bereitgestellt, um das kulturelle Erbe der jüdischen Gemeinde zu sichern. Die Synagoge, die im Jahr 2003 äußerlich gesichert wurde, hatte lange unter dem Fehlen einer Einigung mit dem früheren Eigentümer gelitten. Dank des Engagements des Vereins und des Förderkreises Synagoge Harmuthsachsen wird nun ein weiterer Schritt in die richtige Richtung gemacht. Die geplante Umwandlung der Synagoge, der jüdischen Schule sowie des Lehrerhauses in eine Gedenk- und Begegnungsstätte zeigt das Bestreben, jüdisches Leben für künftige Generationen wieder sichtbar zu machen.
Fortschritte und Pläne
Landrätin Rathgeber äußerte sich bei der Übergabe durchaus positiv über die Fortschritte, die seit dem Kauf der Synagoge erzielt wurden. Der Verein plant, im Lehrerhaus ein Museum für jüdische Regionalgeschichte einzurichten und den einmalige Standort für kulturelle Veranstaltungen zu nutzen. Erfreulicherweise fanden bereits die ersten Konzerte in der Synagoge statt, was die Bewohner in Harmuthsachsen und Umgebung zusammenbringt und den interkulturellen Austausch fördert.
Dr. Arnold dankte neben dem Landkreis auch der Stadt Waldkappel, dem Landesamt für Denkmalpflege und weiteren privaten Unterstützern für die wertvolle Förderung dieser Initiative. Es zeigt sich, dass der Wille zur Erhaltung und zur Aufarbeitung des jüdischen Lebens nicht nur im Werra-Meißner-Kreis, sondern in ganz Deutschland aktiv gelebt wird. Trotz der allgegenwärtigen Herausforderungen, wie Antisemitismus, der nach wie vor in unserer Gesellschaft existiert, ist es wichtig, Geschichten zu bewahren und jüdische Identität sichtbar zu machen.
Ein Blick in die Vergangenheit und in die Zukunft
Die heutige Revitalisierung jüdischen Lebens in Deutschland ist Teil eines langen und zermürbenden Prozesses, der 75 Jahre nach dem Holocaust noch nicht abgeschlossen ist. Antisemitismus zeigt sich nicht nur in alten Vorurteilen, sondern auch in neuen, besorgniserregenden Entwicklungen. So ist ein erschreckendes Beispiel der Anschlag auf die Synagoge in Halle im Jahr 2019, der einmal mehr sensibilisiert, wie wichtig es ist, dass die Gesellschaft zusammensteht. Jüdische Gemeinden konnten, insbesondere nach der Einwanderung von über 200.000 Juden aus Osteuropa in den 1990er Jahren, neue Impulse gewinnen. Dennoch bleibt der Dialog zwischen den Vorstellungen der jüdischen Bevölkerung und der deutschen Gesellschaft eine Herausforderung, die es zu meistern gilt.
Durch Projekte zur antisemitismuskritischen Bildungsarbeit und den interreligiösen Dialog versucht man, dem Problem entgegenzuwirken und ein respektvolles Miteinander zu schaffen. Angesichts der Tatsache, dass die jüdische Kindertagesstätte Tamar in Hannover die erste ihrer Art seit der Shoa ist, ist die Rückkehr jüdischen Lebens in Deutschland ein vielgestaltiger Prozess, den es zu unterstützen gilt.
Die Bemühungen des Werra-Meißner-Kreises und des Vereins zur Erhaltung der Synagoge in Harmuthsachsen stehen somit symbolisch nicht nur für die Bewahrung der Geschichte, sondern auch für die Hoffnung auf eine gemeinsame, positive Zukunft für alle. Links zu den Informationen über die Unterstützung und den Erhalt jüdischen Lebens in Deutschland finden Sie hier: Werra Rundschau, Synagoge Abterode und NDR.