Kurhaus Bad Vilbel: Ein historisches Erbe erstrahlt in neuem Glanz!

Kurhaus Bad Vilbel: Ein historisches Erbe erstrahlt in neuem Glanz!
Das Kurhaus in Bad Vilbel, ein wahres Schmuckstück der Geschichte, hat in den letzten Jahren einen beeindruckenden Wandel durchlebt. Das denkmalgetreu sanierte Gebäude erstrahlt seit über einem Jahr wieder in alter Pracht. Über dem Eingangsportal leuchten große Buchstaben, die das Kurhaus von Weitem als Wahrzeichen erkennbar machen. Besonders Bürgermeister Sebastian Wysocki (CDU) hebt die bedeutende Rolle des Kurhauses als Baudenkmal und dessen Einbindung in die Stadtgeschichte des 20. Jahrhunderts hervor. „Es ist ein Spiegelbild der sozialen und politischen Entwicklung unserer Stadt“, erklärt Wysocki, während Claus-Günther Kunzmann, Fachbereichsleiter Kultur und Vorsitzender des Geschichtsvereins, bei der Erstellung der Geschichte informierender Tafeln auf dem Günther-Biwer-Platz aktiv war.
Diese Tafeln sind nicht nur informativ, sondern auch schlicht gestaltet, um das Kurhaus und den Platz harmonisch zu ergänzen. Sie erzählen von der bewegten Geschichte des Kurhauses, das 1927/28 ursprünglich als Volkshaus errichtet wurde. Damals hatten engagierte Vilbeler Bürger, die dem örtlichen Arbeiterverein nahestanden, die Initiative für den Bau ergriffen. Die nötigen finanziellen Mittel wurden durch eine GmbH aufgebracht, die der Gemeinderat im April 1927 einstimmig genehmigte. Architekten Beppler und Müller aus Frankfurt gewannen den entsprechenden Wettbewerb und schufen einen Ort, der für alle Bevölkerungsschichten zugänglich sein sollte.
Ein Ort der Begegnung und Erinnerung
Das Erdgeschoss des ursprünglichen Volkshauses bot kleine Säle und ein Restaurant, während im Obergeschoss ein großer Fest- und Turnsaal untergebracht war. Die konservative Bauweise spiegelt einen hohen Selbsthilfe-Anteil der Bauherren wider, doch blieb die GmbH nicht von finanziellen Schwierigkeiten verschont. Die Wirtschaftskrise in den späten 1920er Jahren führte zu einem Umsatzrückgang, was schließlich zur Übernahme des Volkshauses durch die Stadt Vilbel nach dem Konkurs der GmbH im Frühjahr 1933 führte. Kurz darauf wurde das Volkshaus von den Nationalsozialisten in „Kurhaus“ umbenannt und fiel vorübergehend einem anderen politischen Nutzungszweck zum Opfer.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm das Kurhaus eine neue Rolle ein, indem es als Bürgerhaus mit Badebetrieb fungierte. Die Umbauten, die in dieser Zeit stattfanden, ließen die Grundanlage des alten Volkshauses äußerlich unverändert. Gleichzeitig wurde zwischen 1931 und 1933 ein Park angelegt, der das Umfeld des Kurhauses verschönerte und einen Ehrenmal für die Opfer des Ersten Weltkriegs beherbergt, erbaut 1934 unter dem Entwurf von Paul Seiler.
Verankerung in der Stadtgeschichte
Die Tafeln auf dem Günther-Biwer-Platz verdeutlichen, wie sehr das Kurhaus mit der Identität Bad Vilbels verwoben ist. Es zeigt nicht nur die Entwicklung der Stadt im 20. Jahrhundert auf, sondern fungiert auch als Ort des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Wysocki und Kunzmann betonen immer wieder, dass das Kurhaus ein wichtiger Identitätsstifter ist, der die Gemeinde zusammenbringt und zahlreiche Erinnerungen weckt.
In Anbetracht dieser bewegten Geschichte ist das Kurhaus mehr als nur ein Bauwerk – es ist ein lebendiges Zeugnis einer ganzen Epoche. Auch wenn die Zukunft Herausforderungen mit sich bringen mag, bleibt das Kurhaus ein Ort, der den Charakter Bad Vilbels prägt und für künftige Generationen bewahrt werden sollte. Das Kurhaus ist somit nicht nur ein architektonisches Erbe, sondern auch ein Stück Kulturgeschichte, das den Bürgern weiterhin viel bedeutet.
Für all jene, die mehr über die bewegte Geschichte des Kurhauses erfahren möchten, bietet sich ein Blick in die digitalisierten Chroniken der Deutschen Digitalen Bibliothek an, während FNP weitere spannende Einblicke bietet. Für Interessierte an zeitgenössischer Architektur kann sich ein Blick auf Projekte wie das Museum des 20. Jahrhunderts in Berlin als bereichernd erweisen, das die Entwicklungen der vergangenen 100 Jahre zusammenbringt.