Wachstumsbremse in Bad Nauheim: Weniger Bauflächen für Wohnprojekte!
Bad Nauheim redet über Neubauflächen: Weniger Platz für Wohn- und Gewerbeprojekte im neuen Regionalplan bis Dezember 2025.

Wachstumsbremse in Bad Nauheim: Weniger Bauflächen für Wohnprojekte!
Bad Nauheim steht vor einer Baurunde, die die Gesichter der Stadt verändern könnte. Am 26. Oktober 2025 erhielten die Stadtverordneten einen Einblick in die aktuellen Verhandlungen über die zukünftige Nutzung von Bauflächen. Die Stadtverwaltung diskutiert seit 2019 mit den Planern im Regionalverband und dem Regierungspräsidium darüber, wie und wo Nachwuchsprojekte realisiert werden können. Doch die Nachricht ist ernüchternd: Weniger Platz für Wohnhäuser und Gewerbe wird in dem neuen Regionalplan vorgesehen. Statt der bisher maximal zulässigen 75 Hektar Wohnfläche und 33 Hektar Gewerbeland dürfen künftig nur noch 30 Hektar Wohnhäuser und 15 Hektar Gewerbe genutzt werden.
Die Realität ist, dass die meisten Flächen bereits bebaut sind, was die städtischen Pläne für die Zukunft zusätzlich erschwert. Der Magistrat hat die Wachstumsbremse akzeptiert und sucht nach Alternativen. Ideen für neue Bauprojekte gibt es dennoch: Eine dichtere Wohnbebauung am Rosenhof in Rödgen könnte möglich werden, ebenso eine Fortsetzung des Gewerbebands entlang der ehemaligen B3 und der Main-Weser-Bahn. Doch auch hier sind Hürden zu überwinden, da für das Neubaugebiet Bad Nauheim-Süd eine vertiefte Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist.
Große Herausforderungen im Regionalverband
Bad Nauheim wird von den regionalen Planern nicht als „Entlastungskommune“ betrachtet, was sich direkt auf die Verfügbarkeit neuer Gewerbeflächen auswirkt. Ein neuer Standort für ein geplantes Eisstadion wird von der Stadtverwaltung vorgeschlagen, doch der Regionalverband zeigt sich zurückhaltend gegenüber der Versiegelung des bestehenden Standorts. Besondere Aufmerksamkeit erfordert die Umnutzung des Golfplatzes und der Driving-Range, die im Flächennutzungsplan als „Parkanlage“ gekennzeichnet werden sollen. Dies würde zukünftige Entwicklungen enorm erschweren.
- In Steinfurth plant die Stadt, einen Super- und Getränkemarkt sowie Wohnungen zu erstellen, aber das Projekt steht unter dem Natura-2000-Vorbehalt und könnte Schwierigkeiten bereiten.
- Auf dem östlichen Rand von Steinfurth lehnt der Regionalverband neue Wohnhäuser ab, während die Stadt auf eine verkleinerte Neubaufläche zurückgreift.
- In Nieder-Mörlen wird ein großes Neubauvorhaben über 35.000 Quadratmeter gestrichen, was die Stadtverordneten als „nicht nachvollziehbar“ empfinden.
- Über das Wisselsheimer Baugebiet gibt es hingegen Unklarheiten; hier fordert der Regionalverband eine vertiefende Natura-2000-Prüfung.
Die Stadtverordneten im Bau- und Planungsausschuss haben nun die Aufgabe, sich zu beraten. Die Beschlüsse sollen bis zur nächsten Sitzung am 27. November gefasst werden. Die Bürgerinnen und Bürger dürfen gespannt sein, wie sich die Entwicklung in Bad Nauheim weiter entfalten wird und ob die Stadt das richtige Händchen zeigen kann, um eine zukunftsfähige Planung umzusetzen.
Die Themen um Stadtentwicklung, Flächennutzung und städtebauliche Maßnahmen sind mehr als nur trockene Verwaltung; sie betreffen das Herzstück unserer Gemeinschaft, gehören auf die Agenda jedes politisch interessierten Bürgers. Die Stadtplanung muss dabei immer auch die Bedürfnisse der Bürger:innen im Blick haben, denn Arbeiten, Wohnen und Erholung sind entscheidende Grundbedürfnisse des Menschen. Wie das genau gehandhabt wird, erklärt etwa der Fachbereich Stadtentwicklung in Hannover, wo die Koordination von Nutzungsansprüchen und die Minimierung von Konflikten zentrale Ziele sind Hannover.de.
Die Diskussion um Flächennutzungen, Bebauungspläne und Aufstellungsbeschlüsse wird also kein Tabu mehr sein. Vielmehr müssen wir alle aufmerksam bleiben und uns aktiv in die Gespräche einbringen, denn da liegt was an!