Dalai Lama wird 90: Besorgnis um Nachfolge und Tibets Zukunft!

Dalai Lama wird 90: Besorgnis um Nachfolge und Tibets Zukunft!
Am Sonntag feiert der Dalai Lama seinen 90. Geburtstag – ein event, das weltweit sowohl Freude als auch Besorgnis auslöst. Besonders in Hessen, im Freundeskreis des ehemaligen Ministerpräsidenten Roland Koch, wird lebhaft über die Zukunft des angesehenen spirituellen Führers diskutiert. Die Sorgen um die Gesundheit des Dalai Lama und die Frage seiner Nachfolge graben sich tief in die Gesellschaft ein. Stern berichtet von den vielfältigen Emotionen, die anlässlich dieses bedeutenden Geburtstags hochkochen.
Roland Koch hat eine besondere Beziehung zu dem Dalai Lama. Ihr erstes Treffen fand bereits 1987 statt, als Koch noch ein kleiner Politiker war. Seither hat der Dalai Lama Hessen mehr als fünfzig Mal besucht. Immer wieder empfing Koch ihn in Hessen und verlieh ihm im Jahr 2005 den Hessischen Friedenspreis. Diese enge Verbindung und Kochs unermüdlicher Einsatz für die kulturelle Freiheit der Tibeter sind bemerkenswert, besonders im Lichte der Tatsache, dass Berlin oft „die Türen verschloss“, während China Tibet 1951 besetzte und 1959 den Dalai Lama zur Flucht nach Indien zwang. Wiesbadener Kurier wirft ein Augenmerk auf diesen historischen Kontext.
Die Herausforderungen der Nachfolge
Die Frage nach der Nachfolge des Dalai Lama ist nicht zu unterschätzen. China beansprucht das Recht, den nächsten Dalai Lama zu bestimmen, was von den Tibetern vehement abgelehnt wird. Kelsang Gyaltsen, der Sondergesandte des Dalai Lama in Europa, macht deutlich, dass die Mehrheit der Tibeter sich gegen einen von China ernannten Dalai Lama stellt. Auch der Dalai Lama selbst hat erklärt, dass seine Institution fortbestehen werde und nur der von ihm gegründete Gaden Phodrang Trust die Autorität zur Suche nach seinem Nachfolger haben wird. Koch betont laut Stern, dass Resignation keine Option sei.
Die Sorge um die tibetische Identität erstreckt sich bis nach Dharamsala, wo eine tibetische Schülergruppe aus dem Kinderdorf für eine Tanzaufführung zum Geburtstag des Dalai Lama probt. Die jungen Exil-Tibeter symbolisieren die nächste Generation, die die tibetische Kultur und Identität bewahren möchte. Die Abwanderung vieler tibetischer Familien in den Westen hat jedoch zu einem Rückgang von Lehrern und Schülern an den Schulen in Dharamsala geführt, was zusätzliche Herausforderungen für die Erhaltung der Traditionen bedeutet. SRF berichtet von diesen Herausforderungen und dem Kampf, die eigene Kultur im Exil zu bewahren.
Blick in die Zukunft
Trotz dieser Herausforderungen bleibt die tibetische Gemeinschaft unter dem Dalai Lama stark verbunden. In seinen Reden fordert der Dalai Lama Autonomie für Tibet innerhalb Chinas, sieht aber die vollständige Unabhängigkeit als unrealistisch an. Manch einer im Exil hat bereits die besorgniserregende Aussicht skizziert, dass ohne die Leitfigur des Dalai Lama Disharmonie im Exil-Parlament droht.
Die politische Verantwortung wurde 2011 an ein demokratisch gewähltes Parlament der Exil-Tibeter übertragen. Diese gewählte Vertretung wird bald neue Signale senden müssen, besonders mit den nächsten Wahlen, die im Frühjahr 2026 geplant sind. Bis dahin erwartet die Gemeinschaft nicht nur eine Bestätigung ihrer Traditionen, sondern auch eine klare Haltung gegenüber der Frage der Nachfolge und dem Einfluss Chinas auf die tibetische Identität.