Hessen: Schülervertretungen kämpfen um mehr Geld und Anerkennung!

Hessen: Schülervertretungen kämpfen um mehr Geld und Anerkennung!
In Hessen brodelt es – die Schülervertretungen stehen vor enormen Herausforderungen. Eine aktuelle Befragung der Landesschülervertretung (LSV) zeigt klar auf: Finanzielle Engpässe und mangelnde Wertschätzung untergraben die wichtige Arbeit der Schülervertreter. Wie der Artikel von fr.de berichtet, geben Städte und Landkreise durchschnittlich nur acht Cent pro Schülerin und Schüler im Jahr für diese Gremien aus. Ted Krämer, stellvertretender Landesschülersprecher, bezeichnet diese Summe als „viel zu wenig“.
Die Auswirkungen sind deutlich spürbar: Mit diesem mickrigen Budget können Schülervertretungen kaum öffentliche Veranstaltungen oder Informationsmaterialien finanzieren. Die LSV hat eine Erhöhung auf 20 Cent pro Kopf gefordert, was in einem mittelgroßen Schulamtsbezirk etwa 4.000 bis 6.000 Euro pro Jahr bedeutete. Doch die Realität sieht ganz anders aus: Tatsächlich liegt das durchschnittliche Budget bei mageren 1.600 bis 2.400 Euro.
Rechtliche Rahmenbedingungen und Herausforderungen
Die LSV macht auf die rechtliche Situation aufmerksam, die den Schülervertretungen zusätzlich das Leben schwer macht. In einigen Regionen, wie Fulda, Marburg und Rüsselsheim, bekommen die Schülervertretungen gar keine finanzielle Unterstützung vom Schulträger. Laut hessischem Schulgesetz sind diese jedoch verpflichtet, Sach- und Fahrtkosten zu ersetzen. Allerdings haben die Schülervertretungen keinen sicheren rechtlichen Status, was Probleme bei der Anmietung von Räumen mit sich bringt.
Das Kultusministerium wird aufgefordert, die Staatlichen Schulämter anzuweisen, den Austausch mit den Schülern und Schülerinnen zu intensivieren. In Frankfurt war der Stadtschülerrat kurz davor, sich aufzulösen, da die Unterstützung fehle. Doch die Stadt reagierte und stellte eine Geschäftsstelle mit halber Stelle zur Verfügung. In Wiesbaden sieht die Situation deutlich besser aus – dort erhält der Stadtschülerrat etwa 22 Cent pro Jahr für jede(n) der 44.000 Schüler und Schülerinnen.
Die Rolle der Schülervertretungen
Schülervertretungen sind mehr als nur eine Form der Mitbestimmung; sie sind unerlässlich für die Vertretung der Interessen der Schülerinnen und Schüler. Sie werden von den Schülern gewählt und können nur von ihnen abgewählt werden. Entscheidungen kommen unabhängig zustande, doch die Vertreter müssen regelmäßig Rechenschaft ablegen, wie auf der Website des hessischen Kultusministeriums betont wird hier.
In der Grundstufe werden die Schüler schrittweise an die Schülervertretungen herangeführt, während in der Mittel- und Oberstufe Klassensprecher und deren Stellvertreter gewählt werden. Das Schülerrat und die verschiedenen Gremien – wie das Kreis- und Stadtschülerrat – haben das Mandat, die Anliegen der Mitschüler zu vertreten und aktiv am Schulleben mitzubestimmen.
Die LSV appelliert eindringlich an die Schulträger, die Budgets für die Schülervertretungen zu erhöhen, um deren wertvolle Arbeit nicht weiter zu gefährden. Schließlich sind die Schüler der Zukunft – und ihre Stimme sollte gehört werden.