Prozessbeginn: Wiesbadens AWO-Affäre zieht ehemaligen SPD-Politiker Manjura ins Licht!

Prozess gegen ehemaligen Wiesbadener Sozialdezernenten Christoph Manjura wegen Beihilfe zur Untreue beginnt am 9. Oktober 2025.

Prozess gegen ehemaligen Wiesbadener Sozialdezernenten Christoph Manjura wegen Beihilfe zur Untreue beginnt am 9. Oktober 2025.
Prozess gegen ehemaligen Wiesbadener Sozialdezernenten Christoph Manjura wegen Beihilfe zur Untreue beginnt am 9. Oktober 2025.

Prozessbeginn: Wiesbadens AWO-Affäre zieht ehemaligen SPD-Politiker Manjura ins Licht!

In der Rhein-Main-Region kommt es bald zu einem bedeutsamen Prozess: Am 9. Oktober 2025 beginnt der Verfahren gegen Christoph Manjura, den ehemaligen SPD-Sozialdezernenten von Wiesbaden. Wie das fr.de berichtet, hat das Landgericht Wiesbaden bereits sechs Termine bis zum 26. November 2025 angesetzt. Der Vorwurf? Beihilfe zur Untreue in einem besonders schweren Fall.

Der ehemalige Referent für die damalige Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt (AWO) Wiesbaden, Hannelore Richter, wird beschuldigt, nicht die vereinbarten 30 Wochenstunden geleistet zu haben und ein Scheinarbeitsverhältnis in einem Altenpflegezentrum dort eingegangen zu sein. In der Anklageschrift ist zu entnehmen, dass Manjura durch diese Machenschaften mehr Zeit für seine Tätigkeit in der Stadtverordnetenversammlung hatte.

Schaden und Vorwürfe

Die Staatsanwaltschaft schätzt den angestrebten Schaden auf etwa 112.000 Euro. Während die Generalstaatsanwaltschaft keinen Tatverdacht der Mandatsträgerbestechlichkeit sah, hat Manjura die Vorwürfe von Anfang an zurückgewiesen. Seine Verteidigung betont, dass sich der ehemalige Dezernent nicht strafbar gemacht habe. Die Anklage wurde im August 2022 erhoben und vom Landgericht im März 2023 zugelassen, allerdings verzögerte sich der Prozess aufgrund dringenderer Haftsachen.

Nach der Erhebung der Anklage zog sich Manjura aus der aktiven Politik zurück und trat nicht erneut zur Wahl an. Der AWO-Skandal, der 2019 durch Recherchen des Hessischen Rundfunks (hr) aufgedeckt wurde, umfasst insgesamt Ermittlungen gegen etwa 120 Personen. Bei einigen handelt es sich um bereits abgeschlossene Verfahren, während die Hauptfiguren Jürgen und Hannelore Richter, die in führenden Positionen bei AWO-Kreisverbänden tätig waren, weiterhin im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen.

Hintergrund und weitere Entwicklungen

Als Teil des umfassenden AWO-Skandals sind überhöhte Gehälter, Luxus-Dienstwagen und Scheinanstellungen gegen viele Beteiligte bekannt geworden. Darunter auch der frühere Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann, der wegen Vorteilsannahme verurteilt wurde. Das Hauptverfahren gegen die Drahtzieher, das Ehepaar Richter, steht noch aus und wird für die nächste Zeit erwartet, mit einer Entscheidung des Landgerichts Frankfurt im September oder Oktober.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie das Gericht in Wiesbaden entscheiden wird und welche Auswirkungen der Prozess auf die politische Landschaft in der Region haben könnte. Die Geschehnisse rund um die AWO-Affäre zeigen einmal mehr, wie wichtig Transparenz und Integrität in der Politik sind. Ein spannender Prozess steht bevor und die Augen der Öffentlichkeit sind auf den 9. Oktober gerichtet.