Ein Blick in die Geschichte: Vortrag über jüdisches Erbe in Worms!
Dr. Gerold Bönnen spricht am 10. September über jüdisches Erbe in Worms und Mainz im Rahmen der Reihe „SchUM Insights“.

Ein Blick in die Geschichte: Vortrag über jüdisches Erbe in Worms!
Ein spannendes Kapitel der jüdischen Geschichte steht im Fokus einer besonderen Veranstaltung in Worms. Am 10. September wird Dr. Gerold Bönnen, der Leiter des Instituts für Stadtgeschichte Worms, einen hybriden Vortrag halten. Dieser ist Teil der Vortragsreihe „SchUM Insights“ des SchUM-Städte Speyer, Worms, Mainz e.V., die sich intensiv mit dem jüdischen Erbe in Deutschland und der Geschichte der SchUM-Städte befasst. Die SchUM-Städte, bestehend aus Speyer, Worms und Mainz, wurden im Mittelalter als bedeutende Zentren jüdischen Lebens und Gelehrsamkeit angesehen und wurden am 27. Juli 2021 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt, wie auf UNESCO zu finden ist.
In seinem Vortrag wird Dr. Bönnen die Jahre zwischen 1816 und 1870 beleuchten und sich dabei mit wichtigen Themen beschäftigen. Diese umfassen die soziodemographischen Verhältnisse, rechtliche Rahmenbedingungen, wirtschaftliche Betätigungsfelder jüdischer Familien sowie das politische und öffentliche Engagement der jüdischen Gemeinde. Darüber hinaus wird er die Verwirklichung bürgerlicher Ideale und die Entwicklungen innerhalb der jüdischen Gemeinde bis zur Reichsgründung 1871 erörtern, die zur formalen Gleichstellung der Juden führte.
Ein Stück lebendige Geschichte
Die SchUM-Stätten spiegeln nicht nur die Zeit des Hochmittelalters wider, sondern auch die dynamischen Veränderungen, die jüdisches Leben geprägt haben. Die Bezeichnung „SchUM“ stammt von den hebräischen Anfangsbuchstaben der Städte: Spira, Warmaisa und Magenza. Diese Orte hatten einen erheblichen Einfluss auf Architektur, Kultur, religiöse Strömungen und halachische Rechtsprechung in der jüdischen Diaspora. In Worms etwa sind die alte Synagoge, die Raschi-Jeschiwa und der jüdische Friedhof „Heiliger Sand“ besonders bedeutend, während in Speyer das Gemeindezentrum Judenhof und die Mikwe herausragen Wikipedia.
Die SchUM-Gemeinschaft erlebte nicht nur glanzvolle Zeiten, sondern musste auch gewaltsame Pogrome, besonders während der Kreuzzüge, erdulden. Dies führte zur fast vollständigen Auslöschung der jüdischen Gemeinden in Worms, Mainz und Speyer während des Nationalsozialismus. In der Nachkriegszeit konnte in Worms die Synagoge 1957 wieder aufgebaut und 1961 eröffnet werden, während Mainz 2010 eine neue Synagoge weihte Wikipedia.
Schutz und Erhalt des Erbes
In den letzten Jahrhunderten sind verschiedene Maßnahmen zum Schutz der SchUM-Stätten ergriffen worden. Bereits im späten 19. Jahrhundert wurden Schutzmaßnahmen für die Substanz eingeleitet, und seit Mitte des 18. Jahrhunderts widmen sich Wissenschaftler der Erforschung dieser historischen Stätten. Das umfassende Dokumentationssystem und die laufende Forschung stellen sicher, dass ihre Bedeutung nicht in Vergessenheit gerät. Die SchUM-Stätten sind rechtlich geschützt und genießen finanzielle Unterstützung durch die Gemeinden. Ihre Gestaltung und die erhaltenen Elemente aus dem 11. bis 14. Jahrhundert beeinflussen auch heute noch die jüdische Architektur und Bestattungskultur in Mitteleuropa UNESCO.
Wenn Sie mehr über die faszinierende Geschichte und die kulturellen Einflüsse der SchUM-Städte erfahren möchten, sollten Sie den Vortrag von Dr. Bönnen nicht verpassen. Er ist eine hervorragende Gelegenheit, sich mit der kulturellen Identität des europäischen Judentums auseinanderzusetzen und deren Bedeutung für die Gegenwart zu verstehen. Es bleibt spannend zu sehen, welche neuen Perspektiven aus dieser Vortragsreihe hervorgehen werden.