Rheinufer in Wiesbaden: Autofreies Wochenende sorgt für gemischte Rückmeldungen!

Rheinufer in Wiesbaden: Autofreies Wochenende sorgt für gemischte Rückmeldungen!
In Wiesbaden wird aktuell ein mutiger Schritt in Richtung umweltfreundlicher Mobilität ausprobiert. Vom 8. bis 10. August 2025 fand das zweite autofreie Wochenende auf der Rheingaustraße statt. Die gesamte Strecke zwischen Schloss Biebrich und der Wilhelm-Kopp-Straße war damit bis auf den letzten Platz für den Autoverkehr gesperrt. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Machbarkeit eines dauerhaft autofreien Rheinuferbereichs zu testen. Diese Idee stieß sowohl auf Zuspruch als auch auf Skepsis.
Die Sicherheitskräfte waren während der Sperrung gut im Einsatz, dennoch blieben die Besucherzahlen hinter den Erwartungen zurück. Viele Bürger zogen es vor, sich an der beliebten Rheinpromenade aufzuhalten. Anwohner berichteten von Schwierigkeiten wie unklarer Beschilderung und fehlenden Kontrollen beim ersten Testwochenende, was die Organisatoren dazu motivierte, in der Folge Verbesserungen vorzunehmen. Dazu zählen mehr Personal und abgesicherte Sperrpunkte sowie eindeutige Schilder, um die Autofahrer und Besucher besser zu informieren. Diskussionen über mögliche Umwege und Staus in den umliegenden Straßen schwelten jedoch weiterhin in den sozialen Medien.
Busverkehr und Umleitungen
Die Sperrung hatte auch Auswirkungen auf den Busverkehr in der Region. Betroffen sind insbesondere die Linien 9, 14 und N3, wo weiträumige Umleitungen und mögliche Verspätungen, besonders im Nachtverkehr, zu erwarten sind. Fahrgäste müssen an den Haltestellen „Paul-Ehrlich-Straße“, „Nansenstraße“ und „Elsa-Brändström-Straße“ auf die westliche Straßenseite wechseln, um in die Busse einsteigen zu können. Die Haltestelle „Schloss Biebrich“ wird während des Verkehrsversuchs gar nicht bedient. Die Verkehrsbetriebe haben Service-Mitarbeitende an stark frequentierten Haltestellen positioniert, um den Fahrgästen zur Seite zu stehen und die Änderungen bei der Fahrtenplanung zu kommunizieren.
Die nächsten Testwochenenden
In den kommenden Wochen sind weitere Test-Wochenenden angesetzt, die vom 15. bis 17. August und vom 22. bis 24. August stattfinden. Immer von Freitagabend um 18 Uhr bis Sonntagabend um 22 Uhr planen die Verantwortlichen erneut, die Rheingaustraße für den Autoverkehr zu sperren. Dabei gibt es bereits Stimmen aus der Bevölkerung, die sich zusätzliche Aktivitäten wie Musik, Straßenkunst und Marktstände wünschen, um die autofreie Zone lebendiger zu gestalten.
In einem größeren Kontext betrachtet, zeigt eine Umfrage, dass in Deutschland 29% der Bevölkerung sich ein Leben in einer Stadt ohne Autos vorstellen können. Diese Bereitschaft ist besonders in urbanen Gebieten und unter den unter 30-Jährigen ausgeprägt. Studien weisen darauf hin, dass eine Reduktion des motorisierten Individualverkehrs nicht nur gesundheitliche und ökologische Vorteile birgt, sondern auch den lokalen Handel durch mehr Fußgänger und Radfahrer ankurbeln kann. Erfolgreiche Beispiele autofreier Städte wie Oslo und Kopenhagen verdeutlichen, dass eine echte Veränderung möglich ist, wenn die Bürger aktiv in den Dialog integriert werden.
Leicht zugänglich sind die Informationen für alle, die während des Experiments mit Bus und Bahn unterwegs sein wollen. Auf der Seite von Wiesbaden.de gibt es umfassende Informationen zu den betroffenen Haltestellen und Umleitungen, während aktuelle Fahrpläne auf netzplan-wiesbaden.de bereitgestellt werden. Zudem ist das ESWE-Verkehr-Servicetelefon für Rückfragen erreichbar.
Es bleibt abzuwarten, ob die kommenden Testphasen zu einer stärkeren Akzeptanz der autofreien Zone führen werden und wie sich die Diskussion über den modernen Mobilitätsansatz in der Stadt entwickeln wird.