Falsche Amok-Alarme stören Schulalltag: Braunschweig fordert Lösungen!

Falsche Amok-Alarme stören Schulalltag: Braunschweig fordert Lösungen!
In den letzten Wochen haben Amok-Alarmierungen an Schulen in Braunschweig für viel Wirbel gesorgt. Immer wieder kommt es zu großen Polizeieinsätzen, die nicht nur den Schulbetrieb massiv stören, sondern auch für großes Unbehagen unter Schülern und Eltern sorgen. Bisher jedoch, so informiert die Stadt Braunschweig, gab es keinerlei tatsächliche Bedrohungslage. Vielmehr scheint es, als würden die sogenannten Amok-Knöpfe mutmaßlich missbräuchlich genutzt, um den Schulalltag zu stören, wie regionalheute.de berichtet.
In diesem Jahr wurden bereits vier alarmierende Vorfälle gemeldet, zuletzt Ende Mai an der Gaußschule. Dabei handelte es sich in den meisten Fällen um missbräuchliche Auslösungen der Alarmanlagen. Nur ein Fehlalarm, der an der Grundschule Altmühlstraße ausgelöst wurde, war auf einen technischen Defekt einer vor Ort tätigen Firma zurückzuführen. Bedenklich ist die Tatsache, dass die Polizei in diesen Fällen standardmäßig mit einem variablen Personalansatz reagiert. Allerdings gibt die Behörde keine genauen Zahlen zu den Einsatzstärken bekannt, was die Diskussion über die Sicherheitslage an den Schulen weiter befeuert.
Polizei und Schulbehörden im Gespräch
Im Rahmen der jüngsten Alarme – wie dem Einsatz am Löwenwall, der am Freitagmorgen stattfand – zeigt sich erneut, wie essenziell präventive Maßnahmen sind. Zwar gab die Polizei schnell Entwarnung, nachdem das Schulgebäude durchsucht wurde, doch die Schülerinnen und Schüler mussten während des Einsatzes in den Klassenräumen verbleiben. Die Auswirkungen auf den Unterricht sind nicht zu vernachlässigen, insbesondere für die Abiturprüflinge, die in solchen Fällen häufig die Möglichkeit haben, die Klausur nachzuschreiben, so das Regionale Landesamt für Schule und Bildung.
Auf politischer Ebene hat die AfD-Fraktion bereits Fragen zur Häufigkeit des Missbrauchs sowie zur Effizienz der technischen Alarmanlagen aufgeworfen. Auch die Größe der Polizeieinsätze und mögliche präventive Maßnahmen stehen zur Debatte. Nach den Sommerferien plant die Stadt ein Gespräch mit den betroffenen Schulen und der Verwaltung, um mögliche Schritte zur Reduktion von Fehlalarmen zu erörtern.
Vorsorge und Krisenmanagement an Schulen
Wie die Lage in Braunschweig zeigt, sind klare Handlungsanweisungen und Krisenteams an Schulen von großer Wichtigkeit. In Deutschland gab es seit dem Jahr 2000 15 Amokläufe, davon fünf in Nordrhein-Westfalen, wo der Innenminister Herbert Reul betont, dass die Polizei gut auf solche Ereignisse vorbereitet ist. Wichtig ist jedoch auch, dass Schulen nicht zu uneinnehmbaren Festungen werden, sondern stattdessen auf Prävention und Integration setzen. Der WDR hebt hervor, dass ein effektives Krisenteam in Schulen nicht nur notwendig, sondern oftmals nur auf dem Papier existiert.
Nach den Tragödien der Vergangenheit wurden Richtlinien für Krisensituationen eingeführt, die Schulleitungen klare Handlungsanweisungen geben sollen. Dennoch empfiehlt Kriminalpsychologin Karoline Roshdi, dass es wichtig sei, aktiv ein ausgebildetes Team in jeder Schule zu haben, um Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und Totalschäden im Ernstfall zu verhindern. Schüler sollten wissen, an wen sie sich bei Sorgen oder Ängsten wenden können. Oft gibt es bereits Hinweise und Warnsignale, bevor eine Gewalttat stattfindet, was die Bedeutung von Prävention umso mehr unterstreicht.
Insgesamt bleibt zu hoffen, dass die Vereinbarungen zwischen Schulen und Behörden bald Früchte tragen und der Schulalltag von unnötigen Störungen verschont bleibt. Die Sicherheit unserer Kinder sollte schließlich immer oberste Priorität haben.