Geheimes Schriftstück enthüllt: Barocker Schrank mit 300 Jahren Geschichte!

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Forscher entdecken bei der Restaurierung eines barocken Schranks im HAUM in Braunschweig ein 300 Jahre altes Schriftstück.

Forscher entdecken bei der Restaurierung eines barocken Schranks im HAUM in Braunschweig ein 300 Jahre altes Schriftstück.
Forscher entdecken bei der Restaurierung eines barocken Schranks im HAUM in Braunschweig ein 300 Jahre altes Schriftstück.

Geheimes Schriftstück enthüllt: Barocker Schrank mit 300 Jahren Geschichte!

Im Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig ist den Forscher:innen ein wahrhaft spannender Fund gelungen. Während der Restaurierung eines barocken Sammlungsschranks aus dem 18. Jahrhundert stießen sie auf ein verstecktes Schriftstück, das ein Geheimnis aus der Vergangenheit lüftet. Dieses Ereignis wurde durch die moderne Technik einer digitalen Röntgenanlage möglich, die einen verborgenen Hohlraum im Schrank offenlegte, in dem das Schriftstück sorgfältig aufgerollt war. Laut ndr.de is das Stück auf die Jahre 1729/30 datiert und benennt Johann Ulrich Staats als den Schöpfer des Schranks.

Das Besondere an diesem Fund? Der Kunsttischler Staats war seit 1830 als verschollen gegolten, nachdem ein Schlossbrand im Braunschweiger Residenzschloss zahlreiche Kunstwerke und Möbelstücke vernichtet hatte. Der Vitrinenschrank, der während der Restaurierung ins Rampenlicht trat, war einer von zwölf Schränken, die zwischen 1725 und 1730 für Herzog August Wilhelm von Braunschweig-Wolfenbüttel angefertigt wurden, um kostbare Preziosen auszustellen. Wie 3landesmuseen-braunschweig.de berichtet, waren zehn dieser Schränke für den bedeutendsten Raum der Kunstsammlung vorgesehen.

Ein Durchbruch für die Forschung

Der Fund wird als “Durchbruch für die Forschung zur barocken Möbelkunst in Norddeutschland” gefeiert. Das Schriftstück ermöglicht es nun, Staats eindeutig mit den vier im Museum erhaltenen Schränken zu verbinden. Diese Schränke sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch technische Meisterwerke, da sie ursprünglich mit verspiegelten Rückwänden und Glastüren ausgestattet waren, um die Ausstellung von kostbaren Gegenständen zu optimieren.

Die während der Restaurierung gewonnenen Erkenntnisse reichen jedoch noch weiter. So konnte erstmals die Verwendung von Olivenholz in einem braunschweiger Möbelstück nachgewiesen werden. Dies führt zu neuen Perspektiven auf die Verwendung von Hölzern und Zuschlagstoffen in der höfischen Möbelkunst des frühen 18. Jahrhunderts. Die Wiederherstellung des ursprünglichen Erscheinungsbildes des Schranks, inklusive der lebendigen Farbigkeit der Hölzer, ist ein weiterer positiver Aspekt dieser Restaurierungsarbeit.

Einblick in die Zukunft

Mit Blick auf die kommenden Jahre planen die Verantwortlichen bereits die Restaurierung und Erforschung dreier weiterer Vitrinenschränke bis zum 275-jährigen Jubiläum des Herzog Anton Ulrich-Museums im Jahr 2029. Die Ergebnisse werden in eine umfassende Ausstellung zur höfischen Kunst- und Repräsentationskultur des 18. Jahrhunderts münden. Diese Ausstellung, die bereits jetzt in den Köpfen der Recherchierenden Gestalt annimmt, wird zweifelsohne einen Großteil der gesammelten Forschungsergebnisse präsentieren.

Zusammengefasst darf man gespannt sein auf die Präsentation des restaurierten Vitrinenschranks, die am 21. September 2025 von Restauratorin Ursel Gaßner im Museum stattfinden wird. Der überraschende Fund eines kleinen Stücks Geschichte zeigt einmal mehr, dass Kunst und Kultur lebendig sind – selbst nach Jahrhunderten.

Weitere Details zu diesem bemerkenswerten Fund können unter museumsfernsehen.de nachgelesen werden.