Pionierin der Fotografie: Jeanne Devos' über 100.000 Geschichten im Museum

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Entdecken Sie das Leben der Pionierfotografin Jeanne Devos, die Hochzeiten und Widerstand während des Krieges dokumentierte.

Entdecken Sie das Leben der Pionierfotografin Jeanne Devos, die Hochzeiten und Widerstand während des Krieges dokumentierte.
Entdecken Sie das Leben der Pionierfotografin Jeanne Devos, die Hochzeiten und Widerstand während des Krieges dokumentierte.

Pionierin der Fotografie: Jeanne Devos' über 100.000 Geschichten im Museum

In der Welt der Fotografie hat sich Jeanne Devos einen einmaligen Platz erarbeitet. Als erste professionelle Fotografin der Hauts-de-France bringt ihre beeindruckende Lebensgeschichte Licht in die Schatten der Vergangenheit. Geboren am 10. Februar 1902 in Bailleul, Nordfrankreich, wurde sie zu einer Pionierin ihres Metiers, deren Werke bis heute eine besondere Bedeutung haben. Ihr Haus in Wormhout, wo sie lebte und arbeitete, wurde in ein Museum umgewandelt, das ihr Erbe bewahrt und würdigt. France Bleu berichtet, dass das Museum ihr erstes Kamera, einen Stereoapparat, ausstellt, mit dem Devos die Fotografie erlernte.

Jeanne Devos erlebte in ihrer Jugend eine große Herausforderung, als sie im Alter von nur 20 Jahren an Tuberkulose erkrankte. Ihr Vater, ein landwirtschaftlicher Makler, brachte sie auf Rat eines Arztes aufs Land, um ihr bei der Genesung zu helfen. Dies führte sie letztendlich zu Abbé Joseph Lamps, der sie 1923 nach Korsika brachte und sie in die Geheimnisse der Fotografie einführte. Ihre Reise in die Welt der Bilder begann.

Pionierarbeit in der Hochzeitsfotografie

Ab den 1930er Jahren spezialisierte sich Devos auf Hochzeitsfotografie und dokumentierte Feiern von morgens bis abends. Diese Berichte waren höchst erfolgreich, da sie jeden Gast in Aktion festhielt. In einer Zeit, in der viele nur auf gestellte Portraits setzten, hatte sie ein gutes Händchen für authentische und bewegende Momentaufnahmen. Trotz der Herausforderungen des Zweiten Weltkriegs blieb sie aktiv und nutzte ihre Fotografie für die Résistance. 1943, während ihrer Arbeit für Widerstandsbewegungen, erworb sie eine Leica, verwendete jedoch weiterhin ihren Stereoapparat für Identitätsfotos und half damit vielen, die gefälschte Ausweise benötigten.

Insgesamt schuf Devos eine eindrucksvolle Sammlung von über 100.000 Fotografien, die Geschichten von Menschen, Ereignissen und dem ländlichen Leben in Flandern erzählen. Wikipedia) hebt hervor, dass sie 1944 während der Befreiung von Bissezeele mehr als 150 Bilder der 5. kanadischen Infanteriebrigade festhielt.

Ein bleibendes Erbe

Nach ihrer Pensionierung im Jahr 1978 wandte sich Devos mehr der Bewahrung ihrer Werke zu, indem sie ihre Fotografien an das Comité flamand de France spendete. Sie starb am 18. Juni 1989 und wurde neben ihrem Mentor Abbé Joseph Lamps in ihrem Garten beigesetzt. Das Museum zeigt nicht nur ihre Fotografien, sondern auch eine Vielzahl von Dokumenten und Objekten, die ihr Leben und Wirken widerspiegeln.

Um Devos’ Vermächtnis weiterzugeben, wurde 2022 ein Dokumentarfilm über ihr Leben mit dem Titel „Les images de Mademoiselle Devos“ präsentiert. Zudem wurden zwei Bücher veröffentlicht, die sich mit ihrem beeindruckenden Werk und ihrem Leben beschäftigen: „Jeanne Devos. Photographe de la Flandre rurale et religieuse“ und „Dans l’objectif de Mademoiselle Jeanne Devos“. Das Museum für Fotografie in Berlin feiert während seines 20. Geburtstags die Bedeutung von Fotografen und zeigt, dass das Interesse an Fotografie und deren Geschichtsschreibung ungebrochen ist.

Jeanne Devos hat uns mehr als nur Bilder hinterlassen; sie hat uns eine Stimme gegeben, die im Rauschen der Zeit nachhallt und uns ein Stück näher zu den menschlichen Geschichten bringt, die in jedem Foto gefangen sind.