Rentensituation in Frankreich: Frauen erhalten 38 % weniger als Männer!
Die Artikel beleuchten die anhaltenden Rentenungleichheiten in Frankreich zwischen Männern und Frauen, die Ursachen und notwendige Reformen.

Rentensituation in Frankreich: Frauen erhalten 38 % weniger als Männer!
Wie immer in der Rentenfrage wird der Gender-Pension-Gap laut den jüngsten Berichten zu einem brisanten Thema, das vor allem Frauen in den Fokus rückt. So zeigt eine Analyse von Journal des Seniors, dass sich 2022 die Renten von Frauen und Männern weiterhin stark unterscheiden. Frauen erhielten im Schnitt eine Rente von nur 1.178 Euro, was über 30 % weniger ist als die 1.951 Euro, die Männer bekommen. Der aktuelle Rückstand von 38 % ist alarmierend, insbesondere wenn man bedenkt, dass Frauen im Durchschnitt 10 Monate später in Rente gehen als ihre männlichen Kollegen.
Trotz aller Bemühungen, die Ungleichheiten zu verringern, bleibt der Fortschritt schleppend. Alte Strukturen und Reformen haben sich als unzureichend erwiesen, da sie oft den Status quo verstärken. Faktoren wie Teilzeitarbeit, unterbrochene Karrieren und Gehaltsunterschiede schlagen sich direkt auf die Rentenansprüche nieder. Auch der Aspekt der Maternité wird nicht ausreichend berücksichtigt, was zu geringeren Renten führt. Daher ist der Ruf nach mehr gesellschaftlichem und politischem Bewusstsein laut und deutlich.
Die Dimensionen der Ungleichheit
Wie die Studie von Inegalites zeigt, zieht sich das Ungleichheitsmuster über verschiedene gesellschaftliche Schichten. Ein pensionierter Angestellter erhält im Schnitt 2,4-mal mehr Rente als ein Arbeiter, wobei die durchschnittlichen Beträge für Angestellte bei 866.000 Euro und für Arbeiter bei 360.000 Euro liegen. Angestellte genießen nicht nur höhere Renten, sie leben auch länger. Während sie durchschnittlich 22,7 Jahre nach dem 55. Lebensjahr Bezug auf ihre Rente nehmen, sind es bei Arbeitern nur 20 Jahre.
Der Gender-Pension-Gap zeigt auch, dass Frauen bereits ab 65 Jahren im Schnitt 42 % weniger Rente erhalten als Männer. Dies ist häufig auf niedrigere Gehälter, häufige Teilzeitarbeit und incomplete Karriereverläufe zurückzuführen. Darüber hinaus ist das gesetzliche Rentenalter von 60 Jahren und die damit verbundene Uneinheitlichkeit der Rentenansprüche ein wesentlicher Punkt in der Diskussion um die Gerechtigkeit des Rentensystems.
Die politische Verantwortung
Die fortdauernden Unterschiede zwischen Männern und Frauen im Rentensystem sind nicht nur ein persönliches, sondern auch ein gesellschaftliches Problem. Experten empfehlen, Inaktivitätszeiten, wie etwa aufgrund von Kindererziehungszeiten, besser zu berücksichtigt und darauf zu achten, dass es keine Abzüge für Maternitätszeiten gibt. Wenn Maßnahmen zur Erhöhung des Mindestbeitrags nicht greifen, wird sich diese gesellschaftliche Schieflage nur weiter verschärfen.
Das Thema Rentenungleichheit ist deswegen eng mit der Frage der Löhne verknüpft. Wie die Webseite von Destatis erklärt, betrachtet der Gender-Pension-Gap den relativen Unterschied der Altersvorsorge-Einkünfte von Männern und Frauen, also eine wichtige Kenngröße zur Beurteilung der finanziellen Sicherheit älterer Frauen.
Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die bestehende Ungleichheit in der Rentenverteilung ist ein Thema, das nicht nur für die betroffenen Frauen von Bedeutung ist. Sie ist eine Herausforderung, die für die gesamte Gesellschaft Lösungen erfordert, um künftigen Generationen ein gerechteres Rentensystem zu bieten. Es liegt an uns, den Diskurs voranzutreiben und die notwendigen Reformen einzufordern.