Zukunft der Schifffahrt: DNV enthüllt Chancen der nuklearen Antriebstechnik!
Der DNV analysiert die Rentabilität nuklearer Antriebstechnologie für zivile Schiffe am 6.11.2025 – neue Chancen für die maritime Industrie.

Zukunft der Schifffahrt: DNV enthüllt Chancen der nuklearen Antriebstechnik!
Die maritime Zukunft wird zusehends von neuen Technologien geprägt, und die nukleare Antriebstechnik steht dabei ganz oben auf der Agenda. Aktuell hat das DNV (Det Norske Veritas) ein umfassendes Buch über die Machbarkeit dieser Technologie für zivile Schiffe veröffentlicht. Wie Meret Marine berichtet, werfen Klassifikationsgesellschaften einen immer intensiveren Blick auf die herausfordernden Möglichkeiten, die mit nuklearer Energie in der Schifffahrt verbunden sind.
In dem DNV-Bericht wird auf frühere zivile Projekte hingewiesen, wie etwa die Savannah, Otto Hahn und Mutsu, die allesamt auf Druckwasserreaktoren basierten. Diese Projekte sind jedoch als Musterbeispiele für hohe Anforderungen an spezialisiertes Personal und ständige Überwachung bekannt, die die Rentabilität in Frage gestellt haben. Das DNV betont, dass militärische Technologien nur bedingt auf die kommerzielle Nutzung übertragbar sind, da die Anforderungen oft inkompatibel sind und mit hohen Kosten verbunden sein können.
Neue Ansätze in der Antriebstechnologie
Aktuelle Forschungsansätze zielen darauf ab, kompakte, standardisierte Reaktoren zu entwickeln, die mit einem geringen Personalaufwand und passiver Sicherheit auskommen. Der effizientere Reaktoreinsatz soll mit technischen Stillständen der Schiffe koordiniert werden, sodass die betriebliche Verfügbarkeit optimiert wird. Dabei könnten die innovativen Anlagen sowohl für die nukleare Antriebstechnik als auch für die Stromproduktion an Bord oder für offshore Anwendungen über schwimmende Kraftwerke genutzt werden.
Ein entscheidender Aspekt der DNV-Studie ist die Notwendigkeit, eine vollständige Wertschöpfungskette für die maritime Nutzung zu entwickeln, inklusive der Brennstoffproduktion und der Lagerung von radioaktivem Abfall. Letzteres ist nicht nur aus sicherheitstechnischer Sicht wichtig, sondern auch für die öffentliche Akzeptanz und die Glaubwürdigkeit des gesamten Modells.
Regulatorische Rahmenbedingungen und Sicherheitsmaßnahmen
Die Einführung von Kernenergie in der maritimen Industrie wird auch von verschiedenen regulierenden Institutionen begleitet. Dabei hat Lloyd’s Register einen Leitfaden veröffentlicht, der unter dem Titel „Navigating Nuclear Energy in Maritime“ firmiert. Laut Nautical Nova geht das Dokument auf die sicherheitsrelevanten und wirtschaftlichen Hürden ein, die mit der Integration von Kernenergie in der kommerziellen Schifffahrt einhergehen.
Der Leitfaden diskutiert Sicherheitsmaßnahmen, die sowohl physische als auch Cyber-Schutzsysteme beinhalten, um Insider-Bedrohungen zu minimieren. Weiterhin wird die Rolle der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) und der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) hervorgehoben, die entscheidende Standards festlegen sollen.
DNV hat berechnet, dass die nukleare Antriebstechnologie wettbewerbsfähig wird, wenn die Kosten der Reaktoren unter 18.000 Dollar/kW fallen – und das im Kontext der vollständigen Dekarbonisierung bis 2050. Hierbei spielen Standardisierung, Modularität und eine Reduktion des Personals an Bord eine große Rolle für die Wirtschaftlichkeit dieser Technologie.
Die Herausforderung, eine umweltfreundliche und sichere maritime Zukunft zu gestalten, ist groß. Doch die Anstrengungen der Industrie und der Regulierungsbehörden, wie die des DNV und von Lloyd’s Register, zeigen: Es gibt einen klaren Weg in die Zukunft, der aufregende Perspektiven eröffnet.