Abriss des Cloppenburger Faulturms: 70 Tonnen Bagger im Einsatz!
Baggerarbeiten am Faulturm in Cloppenburg beginnen: Abbruch, Schadstoffsanierung und Neubau geplant. Kosten: 10 Millionen Euro.

Abriss des Cloppenburger Faulturms: 70 Tonnen Bagger im Einsatz!
In Cloppenburg tut sich was! Die Bauarbeiten am alten Faulturm der Kläranlage sind in vollem Gange. Seit dem 8. Juli 2025 wird hier Geschichte geschrieben, denn ein gewaltiger 70 Tonnen schwerer Longfrontbagger hat die Aufgabe, den seit 1994 außer Betrieb befindlichen Faulturm abzureißen. Was möglicherweise wie ein Routineprojekt erscheint, hat in Wahrheit weitreichende Konsequenzen für die Abwasserbehandlung in der Region.
Der Faulturm, der über ein beeindruckendes Volumen von rund 4.000 Kubikmetern verfügt, war über Jahrzehnte der Ort, wo Klärschlamm unter anaeroben Bedingungen zersetzt wurde. Hierbei spielten Mikroorganismen eine Schlüsselrolle, indem sie bei etwa 36 Grad Celsius Methangas produzierten, das anschließend für die Stromerzeugung in einem Blockheizkraftwerk genutzt wurde. Eine wirklich nachhaltige Lösung!
Der Abbruch mit Bedacht
Die Abrisskosten sind nicht zu vernachlässigen und belaufen sich auf knapp eine halbe Million Euro. Angesichts der Tatsache, dass der alte Faulturm mit Schwermetallen, Asbest und anderen Schadstoffen belastet ist, erfordert der Abbruch eine besonders sorgfältige Handhabung. Fachkundige Experten arbeiten hier am Ball, um eine ordnungsgemäße Entsorgung zu gewährleisten, und gleichzeitig werden auch zwei alte Absatzbecken und ein Tropfkörper zurückgebaut, die ebenfalls aus den 1970er Jahren stammen und den Betrieb eingestellt hatten.
Die Tatsache, dass die Fläche des faulenden Turms nach dem Abriss frei bleibt, bietet der Soeste die Möglichkeit, weiterhin natürlich zu mäandrieren und räumliche Freiräume nicht durch Bebauung einzuschränken. Der Blick in die Zukunft ist erfreulich: Ab August nächsten Jahres soll ein neuer Faulturm, der die alten Technologien ersetzen wird, gebaut werden. Die Investitionen dafür könnten bis zu 10 Millionen Euro betragen.
Biologische Abwasserbehandlung im Fokus
Doch was genau passiert im Hintergrund der technischen Arbeiten? Die biologische Abwasserbehandlung, bei der organische Verunreinigungen aus Abwasser entfernt werden, spielt hier eine zentrale Rolle. Hierbei unterscheidet man zwischen aeroben und anaeroben Verfahren. Während aerobe Systeme Sauerstoff benötigen und sich für gering bis mittel stark verschmutztes Wasser eignen, können anaerobe Systeme auch bei höherer Belastung effizient arbeiten, ohne Sauerstoff zu benötigen. Letztere sind bevorzugt, wenn es um die Methanproduktion geht, wie sie im Faulturm erfolgreich erzielt wurde.
Ein gutes Händchen wird auch beim Neubau des Faulturms gefragt sein. Es gilt, moderne Technologien zu integrieren, um den Anforderungen der Abwasserbehandlung gerecht zu werden. Die Effizienz ist hier von zentraler Bedeutung, da sie nicht nur die Umwelt entlastet, sondern auch die Energiekosten senkt.
In dieser Phase des Wandels zeigt sich, wie wichtig Fortschritt und Umweltschutz in der Abwasserwirtschaft sind. Cloppenburg geht mit gutem Beispiel voran und investiert in die Zukunft der Abwasserbehandlung.
Die aktuelle Situation rund um den Faulturm verdeutlicht nicht nur die Herausforderungen, die mit der Entsorgung und dem Rückbau älterer Anlagen verbunden sind, sondern auch die Möglichkeiten, die sich bei Neubauten ergeben. Es bleibt spannend, wie sich die neue Kläranlage entwickeln wird und welche Impulse dies für die Region bringen wird.
Zusammengefasst: Cloppenburg ist auf einem guten Weg, seine Abwassertechnik zu modernisieren, und mit der Finanzierung von bis zu 10 Millionen Euro für den Neubau kann die Stadt auf eine saubere und nachhaltige Zukunft blicken. Wir sind gespannt, wie sich all dies weiter entfalten wird!
Für weiterführende Informationen können die Leser sich auf den folgenden Seiten umsehen: NDR, OM-Online und Hach.