Citybus in Cloppenburg: Ab Juli kostenpflichtig – Was nun?

Citybus in Cloppenburg: Ab Juli kostenpflichtig – Was nun?
Ab dem 1. Juli wird es ernst für die Fahrgäste des Cloppenburger Citybusses: Die kostenlose Nutzung, die seit der Einführung des Busses im Oktober 2024 galt, wird eingestellt. Die Stadt hat sich entschlossen, nach intensiven Überlegungen und unter Berücksichtigung der finanziellen Lage nun Ticketpreise einzuführen, um die monatlichen Fixkosten von etwa 170.000 Euro decken zu können. Bürgermeister Neidhard Varnhorn äußerte sich optimistisch zur bisherigen Entwicklung des Projekts, erwartet jedoch einen Rückgang der Fahrgastzahlen, nachdem ab nächster Woche Fahrgeld verlangt wird. Der Citybus wird derzeit von 5.500 bis 6.000 Passagieren pro Woche genutzt und bietet auf vier Linien Zugang zu etwa 80 Haltestellen in Cloppenburg. Damit ist er ein wichtiger Bestandteil des „moobil+“-Netzes im Landkreis, das in enger Zusammenarbeit mit der Nordwestbahn und dem Rufbus fungiert.
Was genau kostet der Fahrspaß? Die neuen Ticketpreise sind für Erwachsene auf 2 Euro pro einfacher Fahrt festgelegt, während Schüler 1,80 Euro und Kinder 1,20 Euro zahlen müssen. Wer gerne einen ganzen Tag unterwegs ist, kann ein Tagesticket erwerben, welches zwischen 2,30 und 3,80 Euro kostet. Monatskarten sind ebenfalls erhältlich: Erwachsene zahlen 19 Euro, während Schüler und Kinder nur 14 Euro auf den Tisch legen müssen. Ein Vorteil für alle Holdouts: Das Deutschlandticket kann ebenfalls für die Nutzung des Citybusses verwendet werden, was zusätzlichen Anreiz bieten könnte, den Bus weiterhin zu nutzen.
Frühere kostenlose Nutzung
Die Entscheidung zur Einführung von Ticketpreisen kam nicht aus heiterem Himmel. Der Verwaltungsausschuss der Stadt Cloppenburg hatte zunächst beschlossen, die kostenlose Nutzung des Citybusses für drei Monate anzubieten, um den Bürger:innen den neuen Service schmackhaft zu machen. Diese Frist wurde jedoch bis zum 30. Juni 2025 verlängert, sodass die Fahrgäste die Vorteile über mehrere Jahreszeiten hinweg ausgiebig testen konnten. Dies ging jedoch mit erheblichen entgangenen Einnahmen von geschätzt 13.000 Euro pro Monat einher, die die Stadt aufgrund der kostenfreien Nutzung verzichtete. Doch der gesamte Aufwand sollte sich gelohnt haben: Die Stadt erhofft sich durch die zeitliche Verlängerung eine Stabilisierung und ein Ansteigen der Fahrgastzahlen.
Wie geht es weiter?
Fahrgäste, die mit dem Fahrrad, Kinderwagen oder Rollstuhl unterwegs sind, müssen sich vor der Reise anmelden, um einen reibungslosen Ablauf sicherzustellen. Die Tickets sind nicht nur direkt im Bus erhältlich, sondern auch in der Mobilitätszentrale am Pingel Anton 10 in Cloppenburg. Um die Nutzung des Busangebots einfach zu gestalten, ist auch die Bezahlung per App über moobilplus.de möglich.
Ob die Eintrittspreise die Cloppenburger dazu bewegen werden, weiterhin in den Citybus einzusteigen, wird sich zeigen. Fakt ist, dass der Citybus ein fester Bestandteil des Verkehrsangebots in der Stadt ist, und die Verantwortlichen hoffen, dass sich die Vorteile des Services auch mit Ticketpreisen durchsetzen können. Schließlich geht es hier nicht nur um Zahlen: Es ist das Bestreben, den öffentlichen Nahverkehr im Landkreis nachhaltig zu fördern und attraktiv zu gestalten.
Weitere Informationen finden Sie in den Berichten von NWZ Online und Cloppenburg.de.