Messerangriff im Bel Air: Prozess wegen Übersetzungsfehler gestoppt!

Messerangriff im Bel Air: Prozess wegen Übersetzungsfehler gestoppt!
In Cloppenburg sorgt ein Prozess um einen Messerangriff, der sich vergangenes Jahr in der Discothek „Bel Air“ ereignete, für Aufmerksamkeit. Die Verhandlung, die am 3. Juli neu anberaumt wird, wurde aufgrund von fehlenden Übersetzungen ausgesetzt. Laut NWZ Online wurde die Anklageschrift nur in arabischer Sprache verfasst, was dazu führte, dass der 23-jährige Angeklagte, ein irakischer Staatsbürger, die Vorwürfe nicht verstehen konnte.
Die schwerwiegenden Vorwürfe lauten auf versuchten Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Der Angeklagte soll am 23. Januar dreimal mit einem Karambit-Messer auf einen anderen Mann eingestochen haben. Die Auseinandersetzung nahm ihren Lauf auf der Tanzfläche, als das Opfer, ein 51-jähriger Mann, versuchte, einen Streit zu schlichten. Glücklicherweise erlitt er nur leichte Verletzungen am rechten Unterarm.
Verfahrensverlauf und nächste Schritte
Die Verteidigung des Angeklagten beantragte die Aussetzung der Verhandlung, da der Angeklagte die Anklageschrift nicht lesen konnte. Die Richter wiesen diesen Antrag zunächst ab, obwohl das Gericht erst am Dienstagmorgen von der Notwendigkeit einer kurdischen Übersetzung erfuhr. Das Verfahren wurde damit bereits auf vier Verhandlungstage angesetzt und soll nun mit neuen Schöffen fortgesetzt werden.
Die Ermittlungen ergaben, dass der mutmaßliche Täter, der zuletzt im Landkreis Lüneburg gemeldet war, zum Zeitpunkt der Tat unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen stand. Der 33-jährige Beschuldigte wurde in seiner Wohnung festgenommen und befindet sich nun in Untersuchungshaft. Eine Blutprobe wurde entnommen, um seinen Zustand zum Zeitpunkt der Tat zu überprüfen. Alarmierenderweise wird auch in der Statistik deutlich, dass Messerangriffe in Deutschland zugenommen haben. Zwischen 2022 und 2024 wurden eine alarmierend steigende Zahl erfasst, wie in einer aktuellen Veröffentlichung von Statista zu lesen ist.
Künftige Herausforderungen
Das Gericht hat sich auch mit der Beweisaufnahme beschäftigt. Geplant ist die Auswertung von Videoaufzeichnungen aus der Discothek sowie von Bodycam-Aufnahmen der Polizei. Die fehlende Videoaufzeichnung sorgte bei der Verteidigung schon jetzt für einige Diskussionen, die wohl im neuen Prozess für Aufregung sorgen werden.
Die Verhandlung zur Klärung der Vorwürfe und zur Feststellung der Beweise verspricht, spannend zu werden. Die Öffentlichkeit kann gespannt bleiben, was die kommenden Tage in diesem bemerkenswerten Fall bringen werden.