Stallpflicht für Geflügel: Lüchow-Dannenberg reagiert auf Tierseuche

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Cloppenburg unter Stallpflicht wegen Geflügelpest: Maßnahmen in Niedersachsen aufgrund von Ausbrüchen und Vogelgrippe-Infektionen.

Cloppenburg unter Stallpflicht wegen Geflügelpest: Maßnahmen in Niedersachsen aufgrund von Ausbrüchen und Vogelgrippe-Infektionen.
Cloppenburg unter Stallpflicht wegen Geflügelpest: Maßnahmen in Niedersachsen aufgrund von Ausbrüchen und Vogelgrippe-Infektionen.

Stallpflicht für Geflügel: Lüchow-Dannenberg reagiert auf Tierseuche

In Niedersachsen herrscht derzeit Sorge um die Geflügelbestände. Wegen der alarmierenden Ausbreitung der Geflügelpest müssen Hühner und Puten in mehreren Regionen im Stall bleiben. Ab Freitag gilt im Landkreis Lüchow-Dannenberg eine Stallpflicht für Geflügel, was die insgesamt 15. Anordnung dieser Art in Niedersachsen ist. Das Veterinäramt unter der Leitung von Katharina Schulze reagiert damit auf die Bedrohung durch die Tierseuche, die insbesondere Kraniche und andere Zugvögel betrifft. Die Verordnung richtet sich an alle Geflügelhaltungen ab 50 Tieren und soll verhindern, dass Wildvögel das Virus in die Bestände einschleppen oder verbreiten. Diese Maßnahme wurde notwendig, nachdem mehrere verendete Kraniche sowie zwei Tauben positive Proben auf das Virus ergaben, wobei die Ergebnisse noch durch das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt werden müssen.

Die Situation ist besorgniserregend und betrifft nicht nur Lüchow-Dannenberg, sondern auch weitere Landkreise in Niedersachsen. Eine umfassende Stallpflicht gilt bereits in den Regionen Emsland, Grafschaft Bentheim, Cloppenburg, Oldenburg, Ammerland, Vechta, Diepholz, Nienburg, Celle, Gifhorn, Uelzen, Heidekreis, Harburg und Stade. In anderen Landkreisen wie Rotenburg/Wümme, Peine, Wolfenbüttel und Salzgitter wurden individuelle Anordnungen für bestimmte Betriebe erlassen, um gezielte Maßnahmen ermöglichen zu können. Dies hat Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte kürzlich betont, als sie über die Herausforderungen durch die Vogelgrippe informierte.

Wirtschaftliche Auswirkungen und Forderungen

Besonders betroffen sind die Betreiber von Geflügelhaltungen, die unter dem Druck stehen, ihren Tieren die Sicherheit zu bieten. Staudte berichtete, dass seit Oktober bereits elf Ausbrüche in verschiedenen Geflügelbetrieben bestätigt wurden, was zur Keulung von rund 113.000 Tieren führte. Angesichts dieser Situation fordern viele Geflügelhalter eine landesweite Stallpflicht, um alle Tiere vor den Gefahren aus der Natur zu schützen. „Das macht absolut Sinn“, bestätigt auch Friedrich-Otto Ripke, Präsident der Deutschen Geflügelwirtschaft. Das wirtschaftliche Gleichgewicht könnte durch solch eine Maßnahme gestärkt werden, zumal in den Niederlanden bereits eine Stallpflicht besteht und die dortigen Betriebe von diesen Auflagen profitieren.

Ein weiteres heiß diskutiertes Thema sind die Entschädigungen für betroffene Landwirte. Während es eine Tierseuchenkasse gibt, die Entschädigungen vornimmt, wird der Höchstsatz von 50 Euro pro Tier als zu gering angesehen. Staudte setzt sich deshalb für eine Anhebung dieser Entschädigungen ein. In Hamburg hat inzwischen ebenfalls eine Stallpflicht für Geflügel eingeführt, was die Problematik nicht weniger dringlich macht. Insbesondere die Preise für Enten- und Gänsefleisch könnten aufgrund der Keulungen in der kommenden Zeit steigen. Hier ist man also gut beraten, die Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen, denn da liegt definitiv was an.

Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiterentwickelt und ob die Maßnahmen zur Bekämpfung der Geflügelpest die gewünschten Erfolge bringen. Die lokale Tierhaltung wird hier vor großen Herausforderungen stehen, und wie es aussieht, müssen viele Landwirte sich auf eine ungewisse Zeit einstellen.