Das Gespenst von Canterville: Schüler verzaubern Cuxhaven im Musical!

Das Gespenst von Canterville: Schüler verzaubern Cuxhaven im Musical!
Es war ein Abend voller Magie und Humor, als die Schüler des Lichtenberg-Gymnasiums die Aufführung des Musicals „Das Gespenst von Canterville“ dem erwartungsvollen Publikum präsentierten. Das Stück, das eine Bearbeitung von J.M. Michel frei nach Oscar Wilde ist, fand kurz vor den Ferien im gut gefüllten Forum statt. Die faszinierende Inszenierung vereinte Talente von Jugendlichen aus den Klassen 5 bis 10, die nicht nur schauspielerisches Geschick, sondern auch viel Witz auf die Bühne brachten, wie cnv-medien.de berichtet.
Lucia Barroso-Sanchez, die die Rolle des Schlossgespensts Sir Simon übernahm, überzeugte durch ihren Charme und ihre stimmliche Präsenz. Eva Kempny als verarmter Lord verlieh ihrer Charakterdarstellung mit Tiefe und Emotionen einen ganz besonderen Akzent. Unterdessen huschten Samuel Brihmani und Eline Beran als Mister Goodman über die Bühne und sorgten mit ihrem spielerischen Umgang mit kulturellen Unterschieden für beste Unterhaltung.
Die Familie Goodman im Schloss
Besondere Aufmerksamkeit erhielt die amerikanische Familie Goodman, zu der unter anderem Charly (Jakob Rönnfeld), die Zwillinge Tom und Jerry (Jana Wollert und Svea Brümmer) sowie Samantha (Sherina Schaar) gehören. Ms Goodman, gespielt von Greta Kovar, hat sich fest vorgenommen, Sir Simon aus seinen Qualen zu befreien, während die übrigen Familienmitglieder alles andere als begeistert von ihrem neuen Zuhause sind. Ein einprägsames Highlight stellte die Gespenster-Versammlung dar, wo prominente Toten wie Graf Dracula (Lilly Klein) und Dr. Frankenstein (Charlotte Matthäus) aufgetreten sind.
Das Gespenst sorgt für so manchen Schreck, als es die Haushälterin Rose (Keeshian Samson) unerwartet erschreckt. Doch der Humor schlug nicht nur Wellen unter den Anwesenden, sondern wurde auch durch die einfallsreichen Choreografien des über 32-köpfigen Chors der Musical-AG befeuert, der das Geschehen amüsant kommentierte. Der Abend wurde zudem von der Live-Musik von Svetlana Tempus am Klavier und Thure Haack am Saxophon begleitet und sorgte für eine stimmungsvolle Atmosphäre, wobei das aufwendige Bühnenbild und die vielen Requisiten das Erlebnis abrundeten.
Hinter den Kulissen
Die Proben für das Stück begannen im Oktober, geleitet von den Lehrerinnen Anke Seifert und Sabine Rönnfeld. Das Ergebnis war ein unterhaltsamer Abend, der nicht nur die Talente der Schüler zur Schau stellte, sondern auch die hohe Qualität der Musikproduktionen am Lichtenberg-Gymnasium unter Beweis stellte. Oscar Wildes Einfluss auf die Theaterlandschaft bleibt ungebrochen, wie insel.theater erläutert. In der neuen Bearbeitung wird die Geschichte der Familie Otis thematisiert, die in das schottische Schloss Canterville ziehen und auf das über 400 Jahre alte Gespenst treffen.
Die Motivation und die Themen des Stückes, darunter Einsamkeit, Reue und stille Erlösung, ziehen sich durch die ganze Handlung und geben dem Werk eine tiefere Bedeutung. Auch wenn der Spuk für die amerikanische Familie zunächst unheimlich ist, haben sie eine pragmatische Herangehensweise und stehen Sir Simon gegenüber, was die Widersprüche zwischen den Kulturen auf humorvolle Art thematisiert. Dieses Spiel zwischen Vergangenheit und Gegenwart zeigt, wie wichtig es ist, sich mit anderen Kulturen auseinanderzusetzen und Humor in schwierigen Situationen zu finden, alles im Geiste von Wilde.
Die Perspektive der Otis-Familie bietet ein spannendes Kontrastprogramm zur düsteren Geschichte, die immer wieder in hoffnungsvolle Momente umschlägt, so wie sie auch in der aktuellen Inszenierung von musicalzentrale.de thematisiert wird. Jenes Stück erinnert an Oscar Wildes Zeit im Gefängnis und erzählt von seinen Märchen, die er unter schrecklichen Bedingungen erdacht hat, um sich seine Hoffnung zu bewahren.
Das Gespenst von Canterville ist somit nicht nur ein unterhaltsames Stück, es eröffnet den Zuschauern auch wertvolle Perspektiven auf kulturelle Unterschiede und menschliche Emotionen, und bleibt somit ein Klassiker, der auch in der heutigen Zeit berührt und zum Nachdenken anregt.