Wölfe in Niedersachsen: Anstieg der Rudel – Lüneburg bleibt Hotspot!
In Cuxhaven stieg die Zahl bestätigter Wolfsübergriffe auf Nutztiere im dritten Quartal 2025. Berichte zeigen 21 Fälle.

Wölfe in Niedersachsen: Anstieg der Rudel – Lüneburg bleibt Hotspot!
Die Wölfe in Niedersachsen fühlen sich offenbar pudelwohl: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Wolfsrudel und Territorien gestiegen. Aktuelle Berichte wie der von der Landeszeitung zeigen, dass Niedersachsen bis Ende September 2025 nun insgesamt 64 Wolfsterritorien verzeichnet, darunter 59 Wolfsrudel, drei Wolfspaare und zwei residente Einzeltiere. Dies bedeutet ein Plus von einem Territorium seit dem letzten Quartal.
Besonders auffällig ist die Region Lüneburg, die nach wie vor ein Hotspot für Wölfe darstellt. In den Landkreisen Lüneburg und Harburg leben schätzungsweise rund ein Dutzend Wölfe. Die Zahl der bestätigten Wolfsrudel mit Nachwuchs in Lüneburg ist bemerkenswert: In Bleckede wurden acht Tiere, darunter sechs Welpen, gesichtet. Auch in Wendisch Evern und Göhrde wurden gesunde Rudelpopulationen festgestellt, die sich über die vergangenen Monate etabliert haben.
Nutztierrisse bleiben problematisch
Trotz der erfreulichen Nachrichten über das Wachstum der Wolfspopulation bleibt die Thematik der Nutztierrisse nicht unbeachtet. Im dritten Quartal 2025 wurde erneut ein kompliziertes Bild sichtbar. Laut den Details aus dem Wolfsmonitoring der Landesjägerschaft Niedersachsen gab es in diesem Zeitraum 100 bestätigte Übergriffe auf Nutztiere, bei denen insgesamt 200 Tiere getötet, 101 verletzt und fünf als verschollen gemeldet wurden. Dabei wurden Schafe am häufigsten angegriffen, gefolgt von Rindern und Pferden.
Die meisten Übergriffe, die in Niedersachsen festgestellt wurden, fanden im Landkreis Cuxhaven statt. Dieser hat die Region Lüneburg in Bezug auf amtlich festgestellte Nutztierrisse überholt und sorgt somit für immer mehr Diskussionen unter Viehhaltern. In Lüneburg selbst wurden im dritten Quartal vier nachweisliche Wolfsübergriffe dokumentiert, darunter tragische Vorfälle wie der Angriff auf drei Ziegen bei Tosterglope.
Überwachung durch Technik
Die Überwachung und Dokumentation der Wolfsvorkommen erfolgt zu einem großen Teil über moderne Technik. Rund 54,08% der Nachweise basieren auf Fotofallenaufnahmen. Nur 19,75% der Sichtungen und 13,66% auf Losungsfunden. Dies zeigt eine gute Erfassung der Wölfe im Bestand und lässt Rückschlüsse auf ihre Verbreitung in Niedersachsen zu. Insbesondere Jägerinnen und Jäger sind maßgeblich an diesen Nachweisen beteiligt, wobei 88,94% der C1-Nachweise von ihnen stammen.
Insgesamt bleibt die Situation rund um die Wölfe in Niedersachsen nicht nur spannend, sondern auch herausfordernd. Die steigenden Zahlen werfen Fragen auf, die von den Verwaltungen und den Anwohnern dringend beantwortet werden müssen. In diesem Thema stecken zahlreiche Facetten, die es zu beachten gilt – vom Naturschutz über die Tierhaltung bis hin zur gesellschaftlichen Akzeptanz der Raubtiere.