Der älteste VW Käfer der Welt: Historisches Fahrwerk fährt wieder!
Ein restaurierter W30, der älteste VW Käfer der Welt, begeistert in Hessen Oldendorf mit seiner einzigartigen Geschichte und Technik.

Der älteste VW Käfer der Welt: Historisches Fahrwerk fährt wieder!
In einer Garage in Hessisch Oldendorf erlebt der weltweit älteste VW Käfer eine zweite Blütezeit. Traugott Grundmann, ein leidenschaftlicher Sammler, hat den W30 wieder auf die Straße gebracht, und sein Anblick sorgt für leuchtende Augen bei Oldtimer-Fans. Der W30, mit der Seriennummer 26, gilt als einmaliges Stück Automobilgeschichte, das die Zukunft des VW Käfers maßgeblich geprägt hat. Er wurde 1937 im Auftrag von Ferdinand Porsche mit Unterstützung von Mercedes-Benz gebaut, und nur 30 dieser Prototypen entstanden für einen großangelegten Straßentest. Viele dieser Fahrzeuge wurden während des Zweiten Weltkriegs verschrottet, was den W30 in seiner jetzigen Form zu einem echten Unikat macht.
Der Käfer bringt es auf gerade einmal 23 PS, und bei einer Geschwindigkeit von 80 km/h wird die Fahrt holprig, dennoch bescheinigt der TÜV dem Fahrzeug eine mögliche Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Über die rund 56.000 Kilometer, die das Fahrwerk dieses alten Prototypen hinter sich hat, könnte so manche spannende Geschichte erzählt werden. Es ist außerdem bemerkenswert, dass die Echtheit des Fahrwerks bestätigt wurde und der TÜV keine anderen Rahmen oder Karosserien finden konnte.
Ein aufwendiger Wiederaufbau
Der Wiederaufbau des W30 hat Grundmann beinahe acht Jahre in Anspruch genommen. Als er 2003 das Fahrgestell im Tausch gegen einen Schwimmwagen erwarb, begann er zunächst mit der Restaurierung eines VW Käfers von 1938, bevor er sich dem W30 widmete. Die Karosserie wurde vollständig neu aufgebaut, und dabei erhielt Grundmann Unterstützung durch eine lebensgroße Zeichnung des heutigen Volkswagen-Chefdesigners Andreas Mindt. Die Teile wurden nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus Großbritannien, Frankreich und Polen beschafft, und viele Komponenten stammten von anderen Herstellern.
Der W30 hat ein mobiles Warnblinklicht, anstatt eines fest eingebauten, und Grundmann nimmt das Auto eher selten für lange Strecken. Der Regen hat bei der Fahrt mit diesem historischen Fahrzeug nichts verloren, und statt dessen gehören Besuche bei VW-Käfer- und Oldtimer-Treffen zu seinen Aktivitäten. Dieser einzigartige Käfer zeigt nicht nur die technische Präzision der damaligen Zeit, sondern ist auch ein Beispiel für die Geduld und das Engagement, die in solch umfassenden Restaurierungen stecken.
Ein Stück Geschichte auf Rädern
Die Geschichte des W30 ist untrennbar mit der Entwicklung des VW Käfers verbunden, der als „Auto fürs Volk“ konzipiert wurde und von 1945 bis 2003 über 21 Millionen Mal gebaut wurde. Ein Titel, den er als meistproduziertes Auto der Welt von 1972 bis 2002 trug, bis er vom VW Golf überholt wurde. Die Produktion des Käfers selbst, der mit einem luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotor und Heckantrieb ausgestattet ist, endet in Deutschland 1974, wird aber bis 2003 in Mexiko fortgeführt.
Aktuell wird der W30 nicht nur in Oldtimer-Kreisen geschätzt, sondern auch in einer neu gestalteten Dauerausstellung auf der „Cap San Diego“ in Hamburg, wo der Käfer einen Teil seiner großen Geschichte erzählt. So bleibt der W30, der als Urvater aller späteren Käfer-Modelle gilt, ein lebendiges Stück Automobilgeschichte und eine bleibende Erinnerung daran, wie das „Volkswagen“-Projekt in den turbulenten 1930er Jahren ins Leben gerufen wurde.
Für Traugott Grundmann und die Liebhaber des W30 ist das Auto jedoch nicht nur Technik oder Geschichte – es ist ein wahrer Schatz, der auch in Zukunft viele Menschen begeistern wird.