Hitze im Rat: Tiny Häuser-Initiative in Syke vor dem Aus!

Am 3. Juli 2025 diskutierte der Syker Rat über Tiny Häuser und verabschiedete den Nachtragshaushalt. Wichtige Entscheidungen für Diepholz.

Am 3. Juli 2025 diskutierte der Syker Rat über Tiny Häuser und verabschiedete den Nachtragshaushalt. Wichtige Entscheidungen für Diepholz.
Am 3. Juli 2025 diskutierte der Syker Rat über Tiny Häuser und verabschiedete den Nachtragshaushalt. Wichtige Entscheidungen für Diepholz.

Hitze im Rat: Tiny Häuser-Initiative in Syke vor dem Aus!

Am 3. Juli 2025 herrschte im Syker Ratssaal nicht nur betriebsame Klärung, sondern auch eine stickige Atmosphäre: Die Lüftungsanlage hatte ausgerechnet an diesem heißesten Tag des Jahres den Geist aufgegeben. Wie Kreiszeitung berichtet, improvisierte die Stadtverwaltung schnell mit Ventilatoren, um etwas frische Luft in den Raum zu bringen. Saskia Born, die für den Sitzungsdienst zuständig ist, wusste, wie man die Situation auflockert: Sie verteilte Speise-Eis an die Ratsmitglieder und die Zuschauer, um die drückende Hitze etwas erträglicher zu machen.

Das Hauptthema der Sitzung war der Antrag der SPD-Fraktion, der den Bau von Tiny Häusern als Lösung für den angespannten Wohnungsmarkt ins Spiel brachte. Die Sozialdemokraten hatten Campingplätze in Wachendorf und Clues sowie eine Wochenendhaus-Siedlung in Ristedt als potenzielle Standorte vorgeschlagen. Der vorherige Prüfauftrag hatte ergeben, dass in diesen Gebieten grundsätzlich Tiny Häuser errichtet werden dürfen, jedoch das dauerhafte Wohnen nicht erlaubt ist. Mit ihrem neuen Antrag wollten die Genossen genau das ändern, doch die Mehrheit im Rat war skeptisch.

Kontroversen um Tiny Häuser

Reinhard Hansemann von der FDP machte deutlich, dass die Grundstückseigentümer nicht an einem Bebauungsplan interessiert sind, was die Sache zusätzlich kompliziert. Laut dem novellierten Baugesetzbuch ist dauerhaftes Wohnen im Außenbereich nur mit einem solchen Plan möglich. Wilken Hartje von der CDU erinnerte an die früheren Beschlüsse, die eine Bebauung im Außenbereich nur unter bestimmten Ausnahmen erlaubten. Auch Nils Brickwedel von den Grünen äußerte Bedenken hinsichtlich der Sinnhaftigkeit des Antrags für die Schaffung neuen Wohnraums.

Der Ausschuss für Umwelt und Bauen hatte bereits am Mittwochabend eine Sitzung abgehalten, um die Entwicklungen rund um Tiny Häuser zu diskutieren. Unter der Leitung von Marlene Früchtenicht und in Anwesenheit von sechs interessierten Bürgern stand der Beschluss über eine geplante Änderung des Bebauungsplans bezüglich einer ehemaligen Kläranlage im Zentrum. Hier plant die Wohnbau Diepholz GmbH, zwei Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 20 sozialverträglichen Wohneinheiten zu errichten.

Die Anwohner äußerten jedoch Bedenken gegen den Verlust des Spielplatzes, die Problemstellungen rund um die Gebäudehöhe und das angespannt Parkverhältnis. Doch das Bauamts-Team, bestehend aus Pascal Heidhoff und Planerin Kimberley Kropp, konnte die Bedenken besänftigen: Der Spielplatz bleibt erhalten, die Gebäudehöhe ist auf maximal zehn Meter begrenzt, und die erforderlichen Stellplätze müssen nachgewiesen werden.

Nachtragshaushalt auf der Agenda

Ebenfalls wichtig war die Verabschiedung des Nachtragshaushalts. Der wurde einstimmig und ohne Debatte angenommen, ist jedoch dem Umstand geschuldet, dass es erhebliche Änderungen bei den Einnahmen und Ausgaben gab. Vor allem die Steuergesetzgebung des Bundes bereitet sowohl der Politik als auch der Verwaltung Sorgen, da die möglichen Steuermindereinnahmen Handlungsbedarf aufwerfen. Peter Hübner präsentierte die Details des Haushalts, der ein Investitionsdefizit von rund drei Millionen Euro aufweist, was die Finanzierung von Sanierungen und Ausbauten von Schulen, Kindergärten und der Straßeninfrastruktur betrifft.

Zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass Syke in der Ratssitzung wichtige Weichen für die Zukunft stellte, auch wenn die Diskussionen um den Wohnraum und die Herausforderungen im Budget deutlich machten: Hier liegt noch viel Arbeit vor der Stadtverwaltung und den politischen Akteuren.