Extremhitze beim Göttinger Altstadtlauf: Teilnehmer in Lebensgefahr!

Mit über 30 Grad Celsius fand der Göttinger Altstadtlauf 2025 unter extremen Bedingungen statt, trotz gesundheitlicher Risiken.

Mit über 30 Grad Celsius fand der Göttinger Altstadtlauf 2025 unter extremen Bedingungen statt, trotz gesundheitlicher Risiken.
Mit über 30 Grad Celsius fand der Göttinger Altstadtlauf 2025 unter extremen Bedingungen statt, trotz gesundheitlicher Risiken.

Extremhitze beim Göttinger Altstadtlauf: Teilnehmer in Lebensgefahr!

Am Mittwochabend, dem 5. Juli 2025, hiess es für rund 3500 Teilnehmer beim Göttinger Altstadtlauf: „Auf die Plätze, fertig, los!“ – jedoch nicht ohne Herausforderungen. Die hochsommerlichen Temperaturen über 30 Grad Celsius sorgten für ein hitziges Rennen, bei dem auch die Gesundheit der Athleten auf dem Spiel stand. Laut dem Göttinger Tageblatt war die offizielle Hitzewarnung des Deutschen Wetterdienstes an diesem Tag nicht zu übersehen.

Ein leidenschaftliches Wort vorweg: Die Entscheidung der Leichtathletikgemeinschaft Göttingen, diese Veranstaltung nicht abzusagen, wurde sowohl von Teilnehmern als auch von Zuschauer:innen als riskant empfunden. Am Ende mussten drei Läufer in die Klinik, und weitere 21 Personen erhielten medizinische Hilfe, darunter auch einige Zuschauer. „Erschöpfung“ war ein Begriff, der häufig fiel; etliche Teilnehmer lagen erschöpft am Rand der Strecke, weinten oder hatten Schwierigkeiten, Luft zu bekommen.

Die Gefahren steigender Temperaturen

Trotz aller Bemühungen seitens der Veranstalter, die mit Wasserschläuchen, Sprinkleranlagen sowie Getränkestationen ausgestattet waren, wurde die Versorgung als unzureichend empfunden. Insbesondere die Gesundheitsrisiken durch hohe Temperaturen sind nicht zu unterschätzen. Bereits ab 25 Grad Celsius, so warnen Experten, steigt das Risiko für gesundheitliche Probleme, besonders bei gesundheitlich angeschlagenen Gruppen, wie dem Umweltbundesamt betont.

Diese Problematik wird nicht nur lokal wahrgenommen. In Deutschland ist Hitze längst kein unerkanntes Phänomen mehr. Seit den 1980ern verzeichnet das Land eine signifikante Zunahme von Hitzetagen und Tropennächten, was im Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie am Klimawandel deutlich wird. Bis 2050 könnte die Zahl der Hitzewellen um das Vierfache anwachsen. Der vergangene Sommer war mit rund 9100 Hitzetoten besonders dramatisch und übertraf sogar die kombinierten Todesfälle durch Verkehrsunfälle und Drogenkonsum, wie die ZDF heute berichtet.

Vorbereitung und Prävention sind angesagt

Es ist also höchste Zeit, dass nicht nur die Veranstalter von Sportevents, sondern auch Kommunen und Bürger mehr für den Hitzeschutz tun. Der Klimaanpassungsgesetz, seit dem 1. Juli 2024 in Kraft, sowie diverse Hitzeschutzpläne zeigen Lösungsansätze auf, um der Problematik der extremen Temperaturen entgegenzuwirken. Städte wie Mannheim und Dortmund haben bereits konzertierte Aktionen gestartet, die auch auf bauliche Maßnahmen wie Fassadenbegrünung abzielen.

Aber was können wir als Gesellschaft tun? Ein wichtiger Schritt ist die Aufklärung. Die Bereitstellung eines „Infopakets Hitzeschutz“ an Bürgermeister und die Förderung von Hitzekniggen sind erste Ansätze. Daneben wird es für vulnerable Gruppen, etwa ältere Menschen oder Personen mit chronischen Erkrankungen, unabdingbar, über die Gefahren der Hitze aufgeklärt zu werden. Regelmäßiges Trinken, Abkühlung und das Vermeiden von körperlicher Anstrengung in der heißesten Tageszeit sind nur einige Tipps, die den Bürger:innen an die Hand gegeben werden.

Die heißen Tage in Göttingen haben eindrucksvoll gezeigt, dass wir auf extremen Wetterlagen vorbereitet sein müssen. Der Göttinger Altstadtlauf war ein Weckruf. Es ist an der Zeit, aktiv zu werden und effektive Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit aller zu schützen – sowohl beim Sport als auch im Alltag.