Grünes Licht für Sanierung: Göttingen plant Zukunft des Deutschen Theaters

Grünes Licht für Sanierung: Göttingen plant Zukunft des Deutschen Theaters
Die Stadt Göttingen hat ein entscheidendes Kapitel für das Deutsche Theater (DT) eröffnet. Der Verwaltungsausschuss gab grünes Licht für die Prüfung mehrerer Sanierungsvarianten, die sich mit den dringenden baulichen und technischen Mängeln des Theaters auseinandersetzen sollen. In einer Zeit, in der die finanzielle Lage der Stadt eine rasche und kosteneffiziente Lösung verlangt, wird nun genau analysiert, welche Konzepte umsetzbar und wirtschaftlich tragbar sind. Laut Goettingen.de sollen die Maßnahmen dabei auf einer soliden finanziellen Basis beruhen, mit verfügbaren Fördermitteln in Höhe von 4,5 Millionen Euro aus dem Programm Kulturinvest für Teilsanierungen.
Die Gesamtkosten der umfassenden Maßnahmen belaufen sich auf 9 Millionen Euro, wobei die Finanzierung hälftig durch Bundesmittel und städtische Mittel gedeckt werden soll. Während die Pläne zur vollständigen Sanierung des historischen Theaters, das aus dem Jahr 1890 stammt, in der Höhe von 178,3 Millionen Euro jedoch als nicht finanzierbar erachtet werden, plant die Stadt, sich für spezifische Aufgaben um Fördermittel aus der KulturInvest 2024 des Bundes zu bewerben, wie Niedersachsen.de berichtet.
Eingeschränkter Sanierungsfahrplan
Die ursprünglichen Pläne zur Gesamtsanierung wurden angepasst, da die Gewerbesteuereinnahmen stark eingebrochen sind. Oberbürgermeisterin Petra Broistedt erklärte, dass eine zeitnahe Umsetzung des Gesamtvorhabens nicht darstellbar ist. Stattdessen liegt der Fokus jetzt auf dem Nötigsten, was durch eine Initialfinanzierung von 1,9 Millionen Euro für sicherheitsrelevante Maßnahmen ermöglicht wird. Diese Investitionen sind entscheidend, um den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten und eine Übergangsspielstätte einzurichten.
Die geplanten Sanierungsvarianten sind vielseitig: Eine der Optionen beinhaltet die Sanierung des Brandi-Anbaus mit dem Ziel, die funktionale Nutzung zu optimieren. Zudem wird diskutiert, ob das Werkstattgebäude beibehalten oder ausgelagert werden soll. Auch die Zukunft der Raumbühne wird geprüft, wobei eine mögliche Verlagerung ins Güterverkehrszentrum im Raum steht.
Herausforderungen und Erwartungen
Der Sanierungsbedarf ist aus den letzten Jahren eindeutig ablesbar. Die vorhandene Theatertechnik ist längst veraltet, und auch bei der Barrierefreiheit sowie dem Brandschutz gibt es erhebliche Mängel, wie Sueddeutsche.de beschreibt. Diese Herausforderungen werden nicht nur in Göttingen, sondern auch an vielen anderen Orten in Deutschland sichtbar. Vorfälle wie der Baukosten-Skandal der Elbphilharmonie in Hamburg zeigen, wie solche Projekte ins Stocken geraten können.
Das Göttinger Deutsche Theater erfüllt sowohl künstlerische als auch gesellschaftliche Funktionen in der Region. Mit dem von der Stadt vorgesehenen Investment in Höhe von 2,04 Millionen Euro in die technische Ausstattung wird bis zur umfassenden Sanierung eine wichtige Grundlage gelegt. Alle Beteiligten sind sich einig: Es liegt viel an der Zukunft des Theaters, und jeder Schritt muss gut überlegt angegangen werden.