Tarifabschluss für 12.500 Beschäftigte: Löhne steigen um 4,6%!

Tarifabschluss für 12.500 Beschäftigte: Löhne steigen um 4,6%!
Die Beschäftigten der Großwäschereien können aufatmen: Nach intensiven Verhandlungen hat die IG Metall bei der vierten Tarifverhandlung in Göttingen einen Durchbruch erzielt. Ab dem 1. September 2025 werden die Löhne um 2,1 % erhöht, was mindestens 60 Euro mehr in der Geldbörse bedeutet. Im September 2026 folgt eine weitere Erhöhung um 2,5 % und mindestens 70 Euro. Rund 12.500 Beschäftigte profitieren von dieser Einigung, die einen Mindestlohn von 4,6 % in zwei Stufen sichert. Insgesamt sind etwa 23.000 Mitarbeiter in dieser Branche tätig, die nun auf die Zustimmung durch die Gremien der IG Metall warten müssen, bevor der neue Tarifvertrag in Kraft tritt.
Doch wie kam es zu dieser Einigung? Die Verhandlungen waren alles andere als einfach und eskalierten bereits nach zwei Runden. Ein erstes Angebot von Seiten der Arbeitgeber wurde von den Beschäftigten als ungenügend abgelehnt. Um Druck aufzubauen, initiierte die IG Metall bundesweit Warnstreiks. Diese Aktionen, an denen etwa 5.500 Mitarbeitende teilnahmen, führten schließlich zu diesem starken Verhandlungsergebnis. Vor allem die Beschäftigten in den unteren Entgeltgruppen sowie die Auszubildenden erhielten überproportional bessere Konditionen, was die IG Metall auch als Zeichen der Wertschätzung für die geleistete Arbeit sieht.
Ein Höchstmaß an Druck
Die Warnstreiks wurden am Dienstag mit einem Auftakt in Paderborn, Nienburg-Stadthagen und Merseburg gestartet. Am Mittwoch folgte dann Köln, wo die Beschäftigten von ALSCO Berufsbekleidung auf die Straße gingen. Die IG Metall hatte zuvor klar gemacht, dass das Angebot der Arbeitgeber, das eine Erhöhung von je 1,5 % über 28 Monate vorsah, nicht nur unter der Inflationsrate liegt, sondern auch die geplante Abschaffung der Altersteilzeit beinhaltete. Besonders kritisierte Verhandlungsführerin Miriam Bürger diese offensichtliche Respektlosigkeit gegenüber den Beschäftigten.
Die neue Einigung nicht nur die dringend benötigten Lohnerhöhungen, sondern auch eine Fortführung der Regelungen zur Altersteilzeit, wobei die Arbeitgeber nun die Aufzahlungen insgesamt um 50 Euro in zwei Schritten erhöhen werden. Während sich die Branche in der Vergangenheit oft mit stagnierenden Löhnen und unsicheren Regelungen auseinandersetzen musste, bringe diese Einigung eine willkommene Stabilität für die kommenden 21 Monate bis Ende Februar 2027.
Blick in die Branche
Insgesamt arbeiten in der textilen Dienstleistungsbranche etwa 23.000 Beschäftigte, darunter viele, die in der Reinigung von Berufskleidung sowie Hotel-, Restaurant- und Krankenhauswäsche tätig sind. In diesem Zusammenhang stellte sich die Frage, wie man der wachsenden Bedeutung von sicheren Arbeitsplätzen in unsicheren wirtschaftlichen Zeiten Rechnung trägt. Die IG Metall hat klar gezeigt, dass sie diesen Herausforderungen entschlossen entgegentreten möchte, und die Beschäftigten sind eingeladen, über das Verhandlungsergebnis in ihren Betrieben abzustimmen.
Die aktuellen Entwicklungen implizieren zudem, dass die Verhandlungen und Tarife nicht nur für die Großwäschereien, sondern auch für ähnliche Branchen von Bedeutung sind. So hat sich auch die IG Metall in der westdeutschen Textil- und Modeindustrie auf ein Tarifpaket für rund 100.000 Beschäftigte geeinigt, das Lohnerhöhungen von insgesamt 4,9 % über die nächsten 27 Monate sowie eine Einmalzahlung verspricht. Dies zeigt, dass die Herausforderungen in der Branche, bedingt durch wirtschaftliche Unwägbarkeiten, zur Notwendigkeit solcher Einigungen geführt haben, die den Beschäftigten mehr Sicherheit bieten.
Wir sind gespannt, wie sich die Abstimmungen und weiteren Reaktionen der Gremien zu dem neuen Tarifvertrag entwickeln werden und hoffen auf ein positives Ergebnis für die Beschäftigten der Großwäschereien, die sich während der gesamten Verhandlungen unermüdlich für ihre Rechte eingesetzt haben.
Weitere Informationen zu den Tarifverhandlungen sind unter den Links zu finden: IG Metall Niedersachsen-Anhalt, IG Metall und Südwesttextil.